Mussorgsky, Modest / arr. Rimsky-Korsakov / G. v. Einem

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Mussorgsky, Modest / arr. Rimsky-Korsakov / G. v. Einem

Night on Bald Mountain

Art.-Nr.: 4014 Kategorie:

29,00 

Preface

Modest Petrowitsch Mussorgsky
(geb. 9./21. März 1839, Karewo, Gouvernement Pskow – gest. 16./28. März 1881, Sankt Petersburg)

Eine Nacht auf dem kahlen Berge
Konzert-Fantasie für Orchester

1886/90 überarbeitet und orchestriert von
Nikolai Andrejewitsch Rimsky-Korsakov
(geb. 6./18. März 1844, Tichwin, Gouvernement Novgorod –
gest. 8./21. Juni 1908, Gut Ljubensk bei Luga, Gouvernement Sankt Petersburg)

Neufassung 1967/84 mit geändertem Schluss (ab Seite 78) von
Gottfried von Einem
(geb. Bern, 24. Januar 1918 – gest. Maissau bei Hollabrunn [Niederösterreich], 12. Juli 1996)

 

Vorwort
Modest Mussorgskys ‚Nacht auf dem kahlen Berge’ gehört zu den bekanntesten russischen Orchesterstücken, dabei stammt das Werk in der populären Fassung nicht von Mussorgsky, sondern von Nikolai Rimsky-Korsakov – genauer, das Material stammt von Mussorgsky, die Form von Rimsky-Korsakov. Mussorgskys originale Komposition trägt den Titel ‚Johannisnacht auf dem kahlen Berge’, ist etwas umfangreicher und endet im wilden Charakter, der das ganze Stück prägt. Rimsky-Korsakov hingegen hat das Stück gekürzt und mit einem neuen, idyllisch versöhnlichen Schluss, der die anbrechende Morgendämmerung symbolisiert und dem Spuk ein Ende bereitet. Diesen Schlussteil übernahm Rimsky-Korsakov aus dem letzten Abschnitt des ersten Akts von Mussorgskys unvollendeter Oper ‚Der Jahrmarkt von Sorotschintsy’. Diese Idee geht allerdings auf Mussorgskys letzte Verwendung des Stücks zurück. Dadurch erhält die ‚Nacht auf dem kahlen Berge’ als Ganzes eine gegenüber der Originalfassung des Komponisten vollkommen veränderte Physiognomie.

Die Entstehungsgeschichte der ‚Nacht auf dem kahlen Berge’ ist komplex. 1860 berichtete Mussorgsky an Mily Balakirev, er habe den Auftrag erhalten, binnen eines Jahres eine Vertonung des Schauspiels ‚Die Hexe’ seines Freundes Georgy Mengden (1836/37-1903) zu komponieren: „…ein ganzer Akt über den Kahlen Berg (aus Mengdens Schauspiel Die Hexe), ein Hexensabbath, einzelne Episoden von Hexenmeistern, ein Triumphmarsch all dieses Abschaums, Finale – Verherrlichung des Sabbaths, den Mengden in dem Beherrscher der ganzen Festlichkeit auf dem Kahlen Berge identifiziert hat. Das Libretto ist sehr gut. – Ich habe schon einiges Material, und die Sache kann gut herauskommen.“
Das erwähnte ‚Material’ entstammte möglicherweise aus Mussorgskys unausgeführt gebliebenem Opernprojekt über Nikolai Gogols Erzählung ‚Johannisnacht’. Zur Vertonung von Mengdens Schauspiel ist es dann doch nicht gekommen.
Im November 1864 vollendete Mussorgsky eine Szene seines Operntorsos ‚Salammbo’ nach Flaubert, für welche er auf frühere Kompositionen zurückgriff. Darin findet sich eine Passage, die eine Vorform jener Passage in vorliegender Partitur bildet, die bei Ziffer U beginnt.
Für seine ‚Salammbo’ schrieb Mussorgsky im April 1866 einen ‚Kriegsgesang der Libyer’, in welchem sich auffallende Ähnlichkeiten zu vorliegender Partitur finden. In einem Brief vom 20. April/2. Mai schrieb Mussorgsky dazu an Balakirev: „Ich habe angefangen, die Hexen zu skizzieren, blieb aber stecken – Satans Zug befriedigt mich noch nicht.“
Später berichtete Rimsky-Korsakov in seiner Autobiographie, Mussorgsky habe seine ‚Nacht auf dem kahlen Berge’ „unter dem Einfluss von Liszts ‚Totentanz’ begonnen“.
In der fertigen Partitur der ‚Johannisnacht auf dem kahlen Berge’ vermerkte Mussorgsky: „Geplant 1866; begonnen, für Orchester zu schreiben, am 12. Juni 1867, beendet am Vorabend des Johannistages, 23. Juni im Luga-Distrikt auf dem Gut Minkino.“…

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Score Data

Edition

Repertoire Explorer

Genre

Orchester

Format

210 x 297 mm

Druck

Reprint

Seiten

104

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