Vandenbosch, Pierre Joseph

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Vandenbosch, Pierre Joseph

Quatre sonates pour le clavecin, avec un violon et basse ad libitum, opus 5

16,00 

Pierre Joseph Vandenbosch – Vier Sonaten
für Cembalo, mit einer Violine und Bass ad libitum, op. 5
(1772?)

(Hoboken, 1736 – Antwerpen, 19. Februar 1803)

Der Komponist, Organist, Cembalist und Musiklehrer Pierre Joseph Vandenbosch wurde 1765 Nachfolger des Priesters und Musikers Dieudonné Raick (1703-1746) als Organist an der Kathedrale Unserer Lieben Frau in Antwerpen. Es war ein angesehenes Amt, deshalb ist es auch ziemlich unwahrscheinlich, dass dies seine erste bedeutende Stelle war. Man weiß jedoch nicht, ob und wo er zuvor als Organist tätig war und wer seine Lehrer waren. Vandenbosch wirkte hier länger als dreißig Jahre, bis zur Schließung der Kirchen durch das französische Directoire im Jahre 1797. Edouard Grégoir zufolge bewies er eine erstaunliche Geschicklichkeit auf dem Pedal. Vandenbosch beschränkte sich jedoch nicht auf die Orgel; nach und nach wurde er einer der einflussreichsten Musiker in Antwerpen. Grégoir nannte ihn „das Faktotum für die Liebhaber und die Elite des Adels, musikalisch gesprochen.“ So trat er auch oft als Begleiter auf. Ebenfalls laut Grégoir war sein Einfluss so groß, dass er darüber bestimmte, ob sich ein reisender Musiker in Antwerpen produzieren durfte oder nicht. Auch betätigte er sich bei Konzerten als „Chef der Claque“, der darüber entschied, ob ein Ausführender Erfolg haben sollte. Als gesuchter Lehrer soll er ein Leben in Wohlstand geführt haben, später privatisierte er. Das erklärt vielleicht, warum er in seinen zwanzig letzten Lebensjahren anscheinend nichts mehr komponierte.

Für den musikalischen Entdeckungsreisenden Charles Burney (1726-1814) war Vandenbosch so ungefähr der einzige Lichtblick bei seinem Besuch in Antwerpen im Jahre 1772. Burney schrieb: „Organist ist gegenwärtig Hr. Vanden Bosch, er ist ein beseelter und meisterhafter Spieler. (…) Während des Teils des Gottesdienstes nach der Prozession stieg ich hinauf zur Orgelempore und wurde dort von dem Organisten Hrn. Vanden Bosch sehr höflich empfangen. Er ist ein außerordentlich verdienstvoller Mann in seinem Fach; seine Spielart ist modern, und er ist sehr geschickt beim Gebrauch des Pedals. Das Instrument in Unserer Lieben Frau hat mehr als fünfzig Register und einen vollständigen Tonumfang; es wurde vor ungefähr hundertfünfzig Jahren gebaut und würde gut klingen, wenn es gestimmt wäre. Nach dem Gottesdienst ging ich mit zu Hr. Vanden Bosch, der so liebenswürdig war, mir seine Instrumente und Bücher zu zeigen. Verschiedene Cembalowerke dieser Meister wurden in Paris gestochen, er hat einen sehr guten Geschmack und ist sehr feurig, sowohl beim Schreiben wie auch beim Spielen.“

 

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