Turina, Joaquin

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Turina, Joaquin

La Procession du Rocio for orchestra

Art.-Nr.: 4297 Kategorie:

20,00 

Joaquín Turina – La procesión del Rocío

(geb. Sevilla, 9. Dezember – gest. Madrid , 14. Januar 1949)

Vorwort

Von Claude Debussy mit einem „leuchtenden Fresko“ verglichen, ist Turinas La procesión del Rocío nicht nur eine reizvolle und lebendige kurze symphonische Dichtung, sondern auch einer der ersten internationalen Er- folge der spanischen Musik der Moderne. Das Werk erinnert auch daran, dass solche Erfolge oft von komple- xen Diskussionen und Debatten innerhalb und außerhalb Spaniens begleitet waren, wie spanische Komponis- ten eine Identität musikalisch zum Ausdruck zu bringen hatten, die sowohl Spanier als authentisch empfinden konnten und die gleichzeitig ein internationales Publikum ansprach.

Diese Debatten hatten ihren Höhepunkt erreicht, als der zweiundzwanzigjährige Turina 1902 von seinem Ge- burtsort Sevilla nach Madrid zog, um seinen Wunsch zu verwirklichen, Pianist und Komponist zu werden. (Zuvor hatte er ein Medizinstudium begonnen, das er in seiner Heimatstadt nie abgeschliessen sollte). In Mad- rid rieten Turinas Lehrer ihm bald, sein Studium in Paris fortzusetzen. Tatsächlich boten sich den angehenden spanischen Komponisten dieser Tage nur sehr wenige berufliche Möglichkeiten, außer Zarzuelas (leichte Oper in spanischer Sprache) zu schreiben – um die Jahrhundertwende ein enorm populäres und lukratives Genre, dem es jedoch an Prestige und gesellschaftlicher Wertschätzung fehlte, die die Komponisten der Oper, der Symphonik und der Kammermusik zuschrieben. Durch die gesamte Hälfte des 19. Jahrhunderts und in An- lehnung an nationalistische Musikschulen in anderen Teilen der Welt hatten spanische Komponisten immer wieder versucht, ein Opern- und sinfonisches Repertoire zu schaffen, das nicht nur das widerspiegeln sollte, was sie als ihre nationale Identität ansahen, sondern das auch ein internationales Publikum mit dem gleichen Erfolg wie andere Werke ansprechen konnte. Viele dieser Versuche scheiterten: Obwohl mehrere Opern in spanischer Sprache geschrieben wurden (Turina selbst eine während seiner Zeit in Madrid vollendet), wurden die Bühnenwerke, die es bis zur Uraufführung schafften, nur kurze Zeit aufgeführt und selten wiederholt, so dass sich ein Repertoire nie wirklich etablierte. Sinfonie- und Kammerkonzerte hingegen blieben während des gesamten neunzehnten Jahrhunderts die Domäne einer kultivierten Minderheit. Als Turina nach Paris reiste, war jedoch ein Lichtblick in Form von zwei katalanischen Komponisten und Pianisten aufgetaucht, Enrique Granados und Isaac Albéniz. Granados und Albéniz hatten seit den 1880er Jahren vor allem mit ihrer Kla- viermusik internationale Erfolge gefeiert, in der sie die Lehren des Komponisten und Musikwissenschaftlers Felipe Pedrell umsetzten, der forderte, dass die neue spanische Musikschule auf einem minutiösen Studium der traditionellen und alten spanischen Musik basieren sollte. …

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Partitur Nr.

4297

Edition

Repertoire Explorer

Genre

Orchester

Format

Druck

Reprint

Seiten

52

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