Tcherepnin, Nikolai

Tcherepnin, Nikolai

The Tale of the Fisherman and the Fish, Op. 41 for orchestra

Art.-Nr.: 1950 Kategorie:

23,00 

Preface

Nikolai Nikolaiewich Tcherepnin
(geb. St Petersburg, 15. Ma1 1873 – gest. Issy-les-Moulineaux, 26. Juni 1945)

Die Geschichte vom Fischer und dem Fisch, op. 41

Vorwort
Nikolai Nikolaiewich Tscherepnin war ein russischer Komponist, Dirigent und Pädagoge, dessen Karriere kurz nach der von Peter Tschaikowsky und Nikolai Rimsky-Korsakow stattfand. Als junger Kompositonsstudent von Rimsky-Korsakow am St. Peterbruger Konservatorium entwickelte Tscherepnin ein besonderes Gefühl für farbenprächtige Orchestrationen. Später wurde Anataloi Konstantinowich Liadow sein Mentor und Vorbild. Beide älteren Komponisten bevorzugten russische Volksmusik, Kunst, Mythologie und Märchen als Quelle der musikalischen Inspiration. Tatsächlich zitierte man Liadows eigenes künstlerisches Glaubensbekenntnis wie folgt: „ Mein Ideal ist es, in der Kunst etwas zu finden, was auf erden nicht existiert … gib mir ein Märchen, einen Drachen, einen Waldgeist, gib mir, was immer nicht existiert, und ich bin glücklich“1 Es verwundert nicht, dass Nikolai Tscherepnin während seiner gesamten Komponistenkarriere vom phantastischen Elemente fasziniert war.

Um 1904 lernte Tscherepnin die Musik von Debussy und Ravel kennen. Er hatte bereits begonnen, die russische Romantik hinter sich zu lassen und war auf dem besten Weg, ein russisch-gefärbter französischer Impressionist zu werden – zu mancher Gelegenheit neckten ihn seine Freunde mit „Debussy Ravelich Tscherepnin“.2 Als er sich nun der Welt der Kinder, der Verzauberung und Märchen zuwandte, erfreuten ihn vor allem die Werke von Künstlern mit ähnlichen Interessen wie der eklektische russische Dichter Konstantin Dmitrievich Balmont (1867-1942) und der Künstler Alexander Nikolaiewich Benois (1870-1960), der Onkel seiner Ehefrau.3

Insbesondere zeigte sich Tscherepnins Interesse an der Schaffung von musikalischen Vertonungen von Märchen, nachdem ihn die Arbeiten Balmonts zu faszinieniern begonnen hatten. 1905 schrieb Balmont 67 kurze Gedichte für seine vierjährige Tochter Nina und veröffentlichte sie unter dem Titel Märchen. Die Personen in den Gedichten waren Feen, Schmetterlinge, Schneeflocken, Luftgeister und andere reale oder erfundene Kreaturen. Tscherepnin, dessen Sohn im gleichen Alter wie Nina war, fühlte sich angeregt, 18 dieser Märchen zu vertonen (Contes de fée: dix-huit mélodies, Op. 33). Er veröffentlichte sein erstes Buch dieser op.33-Lieder im Jahre 1907, das zweite folgte 1912.4

In diesen farbenprächtigen Märchenadaptionen kann man mitverfolgen, wie sich Tscherepnin von symmetrischen Gruppierungen der Phrasen und anderen traditionellen Erwartungen der klassischen und romantischen Musik befreit. Balmonts fantastische Wortschöpfungen übernehmen das Kommando. Der Sänger erinnert sich, er drückt Wünsche aus und erschafft bisweilen Erzählungen, in denen mindestens vier verschiedene Persönlichkeiten in einem einzigen Lied portraitiert werden müssen. Auch vermeidet das Piano häufig Kadenzen, lässt den ersten Taktschlag aus und bewegt sich häufig vorwärts mit stringendo – alles im Dienste der Unterhaltung von Kindern. Selbst heute noch klingen Tscherepnins musikalische Bearbeitungen von Balmonts Märchentexten neu und erfrischend unterhaltsam.

 

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Score Data

Edition

Repertoire Explorer

Genre

Orchester

Format

210 x 297 mm

Druck

Reprint

Seiten

72

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