Strauss, Richard

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Strauss, Richard

Japanese Festive Music Op. 84 for large orchestra

Art.-Nr.: 4768 Kategorie: Schlüsselwort:

28,00 

Richard Strauss – Japanische Festmusik, Op.84

(geb. München, 11. Juni 1864 – gest. Garmisch-Partenkirchen, 8. September 1949)

Vorwort
Richard Strauss ist berühmt für seine 15 Opern. Viele von ihnen werden heute noch aufgeführt, eine Handvoll wie etwa Salome, Elektra und Rosenkavalier gehören zum internationalen Standardrepertoire. Darüber hinaus bereicherte er das romantische Repertoire mit zahlreichen Liedern und orchestralen Tondichtungen wie Don Juan, Tod und Verklärung, Till Eulenspiegels lustige Streiche, Also sprach Zarathustra, Don Quijote und Ein Heldenleben. Sein langes kompositorisches Leben erstreckte sich von der Kaiserzeit über die Weimarer Republik und das Naziregime bis hin zur alliierten Besatzung nach dem Zweiten Weltkrieg. In jeder Epoche war er oft als einer der führenden Komponisten in Deutschland die erste Wahl, wenn es um Auftragswerke für besondere Anlässe, Widmungen und Gedenkfeiern ging. Seine tonale, romantische, opulente, üppige und gekonnt instrumentierte Orchestersprache stand beim Publikum und den verschiedenen Regimen, unter denen er lebte, hoch im Kurs.

Für das kaiserliche Regime entstanden unter anderem Feierlicher Einzug, Königsmarsch, Zwei Militärmärsche und Festliches Präludium. Letzteres wurde sogar von der Stadt Wien in Auftrag gegeben, um die Eröffnung des Wiener Konzerthauses im Oktober 1913 zu feiern. Während der Weimarer Zeit erhielt er einen weiteren Auftrag aus Wien: 1924 komponierte er die Wiener Philharmoniker Fanfare für den ersten Benefizball der Philharmoniker, der Geld für die Pensionskasse der Musiker einbrachte. Das Werk wird bis heute jedes Jahr bei den Bällen der Philharmoniker aufgeführt. Strauss war den Wiener Philharmonikern ein Leben lang als Dirigent verbunden und lebte zeitweise auch in Wien. Während der Nazizeit komponierte er die Olympische Hymne, die bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin gespielt wurde. Seine Festmusik der Stadt Wien war der Stadt Wien gewidmet, die ihm 1942 den Beethoven-Preis verliehen hatte. Zu dieser Zeit gehörte die österreichische Hauptstadt zusammen mit ganz Österreich zum Deutschen Reich, und Strauss lebte in Wien. Auch die Japanische Festmusik stammt aus der Zeit des Nationalsozialismus. Die japanische Regierung gab Werke bei Komponisten aus sechs verschiedenen Ländern in Auftrag, um das 2600-jährige Bestehen des japanischen Kaiserreichs zu feiern. Zwei der prominentesten Auftragskomponisten waren der französische Komponist Jacques Ibert, dessen Ouverture de fête pour célébrer le 26e centenaire de la fondation de l‘empire Nippon eines seiner besten Orchesterwerke ist. Der britische Beitrag, die Sinfonia de Requiem von Benjamin Britten, wurde von den Japanern als Beleidigung abgelehnt. Auch eine Komposition eines amerikanischen Komponisten wurde angefragt, aber aufgrund der damaligen politischen Lage abgelehnt. Japan hatte ein ausgezeichnetes Verhältnis zu Deutschland. Der Nazi-Propagandaminister Joseph Goebbels vergab den japanischen Auftrag an den damals 75-jährigen Richard Strauss. Er vollendete das Werk am 22. April 1940 und erhielt für seine Arbeit die enorme Summe von 10.000 Reichsmark. Die Uraufführung durch ein erweitertes NHK Symphony Orchestra unter der Leitung von Helmut Fellmer fand im Dezember 1940 in Tokio statt. Die europäische Erstaufführung gab es 1941 in Stuttgart. Vorher, gegen Ende 1940, dirigierte Strauss das Werk für eine Aufnahme mit dem Orchester der Bayerischen Staatsoper.

Das Werk ist für ein großes Sinfonieorchester mit optionaler Orgel oder neun zusätzlichen Bläsern geschrieben. Strauss hat auch einen Satz japanisch gestimmter Gongs in das Schlagwerk aufgenommen. Das ca. 15-minütige Werk ist in fünf musikalisch zusammenhängende Abschnitte unterteilt: Meerszene, Kirschblütenfest, Vulkanausbruch, Angriff der Samurai und Loblied auf den Kaiser.

Karl Hinterbichler, Universität von New Mexico, 2023

Für Aufführungsmaterial wenden Sie sich bitte an Schott, Leipzig.

Partitur Nr.

4768

Edition

Repertoire Explorer

Genre

Orchester

Format

Druck

Reprint

Seiten

94

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