Strauss, Josef

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Strauss, Josef

Ungarischer Krönungsmarsch (Hungarian Coronation March) Op. 225, Delirien Op. 212, Vélocipéde Op. 259 (Waltz Cycles) / Neudruck

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Preface

Strauss, Josef – Ungarischer Krönungsmarsch (Hungarian Coronation March) Op. 225, Delirien Op. 212, Vélocipéde Op. 259 (Waltz Cycles)

Josef Strauss wollte nie Musiker sein, zumindest keiner, der die Wiener mit Tanzmusik versorgte. Er war ein begabter Pianist, und man sah ihn gemeinsam mit seinem Bruder Eduard oft auf Konzerten, insbesondere auf denen von Otto Nicolais neu gegründeten Wiener Philharmonikern; oder bei der Gesellschaft der Musikfreunde, wo er Franz Liszt und Clara Schumann hörte; oder an der Oper mit ihren Aufführungen von Berlioz und Meyerbeer. Um diese Zeit – es war in der Mitte der 1840er Jahre – machte er auch die Bekanntschaft von Franz von Suppé. Als aber die Frage einer Musikerkarriere anstand, war Musik nicht seine Wahl. Er verfügte über eine Ausbildung als Architekt und Ingenieur, der für die Wiener Stadtverwaltung an der Entwicklung der Ringstrasse arbeitete und hatte sogar eine Strassenreinigungsmaschine erfunden, die die Stadt übernommen hatte. Erst 1853 wurde er in die Familiengeschäfte einbezogen, auf nicht unbeträchtlichem Druck der Mutter hin, nachdem sein älterer Bruder Johann krank geworden war. Natürlich widmete er sich schliesslich vollständig dem Familienorchester, produzierte eine grosse Menge an Musik, dirigierte häufig und meisterte (zu mehr als einer Gelegenheit) Krisen, die durch seines älteren Bruders schwache Gesundheit, Lethargie oder Liebesaffären ausgelöst worden waren. Etwas von Josefs Arbeitsaufwand mag beurteilt werden, wenn man die Anzahl der neuen Werke der Brüder in der Karnevals – Saison 1867 vergleicht: Josef 11, Eduard 8, Johann 6. Im nächsten Jahr sah es folgendermassen aus: Josef 11, Eduard 7, Johann 3.

Ungarischer Krönungsmarsch
1866 war ein desaströses Jahr für die Österreichische Monarchie. Am 3. Juli erlebte sie ihren Tiefpunkt, als die österreichische und sächsische Armee durch Preussen bei Königgrätz in Böhmen völlig niedergeschlagen wurden. Österreich konnte nicht länger als Führer der Deutschen Union betrachtet werden, und man hörte Forderungen nach grösserer Unabhängigkeit aus verschiedenen Teilen des Reiches. Ein Ergebnis war, dass Ungarn teilweise Unabhängigkeit gewährt wurde, mit Kaiser Franz Joseph I und Königin Elisabeth als König und Königin von Ungarn, innerhalb eines neuen
österreichisch – ungarischen Reiches. Ihre Krönung wurde mit Feierlichkeiten an einem Ort begangen, der heute Budapest ist, und die am 8. Juli 1867 begannen. Wien feierte diese Gelegenheit einen Tag zuvor mit einem Fest im Volksgarten, für das Josef zwei neue Stücke schrieb – den Walzer Krönungslieder und diesen Marsch.
Es handelt sich um eine einfache Militärmarschform (zweifellos mit Blick auf seine Verwendung in Militärkapellen) und ist geschrieben in dem für den im 19. Jahrhundert in Wien gepflegten “Zigeunerstil”, der uns aus Johann Strauss’s Der Zigeunerbaron aus dem Jahre 1885 wohlbekannt ist. …

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Score Data

Special Edition

The Phillip Brookes Collection

Genre

Orchester

Seiten

78

Performance materials

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Size

210 x 297 mm

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