Smetana, Bedřich

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Smetana, Bedřich

Hubička (The Kiss) folk opera (full score/three volumes with Czech & English libretto)

Art.-Nr.: 99 Kategorie:

87,00 

Bedřich Smetana – Hubička (The Kiss) folk opera

(geb. Litomyšl, 2 March 1824 – gest. Prague, 12 May 1884)

(“Der Kuss”, 1875/76)
Volkoper in zwei Akten
Nach einem Libretto von Eliška Krásnohorská

Vorwort
1874 ist als Schreckensjahr im Leben von Bedřich Smetana in die Musikgeschichte eingegangen: Im August verlor er das Gehör auf einem Ohr und litt unter einem alles übertönenden Pfeifton, der es ihm unmöglich machte, seinen musikalischen Verpflichtungen nachzukommen. Bis 20. Oktober verlor er es auch auf dem anderen und war von nun an vollkommen taub. Er musste sein Amt als Chefdirigent des Prager Nationaltheaters aufgeben – es war seine einzige regelmäßige Einnahmequelle – und die Aufführungsrechte aller seiner bisherigen Opern (einschließlich der außergewöhnlich erfolgreichen Verkauften Braut aus dem Jahr 1866) waren zugunsten eines kleinen monatlichen Stipendiums an das Nationaltheater übertragen worden, das jedoch die Auszahlung gelegentlich vernachlässigte. Mit der Möglichkeit des finanziellen Ruins konfrontiert, zog er zu seiner verheiraten Tochter aufs Land, wo ihm jedoch seine Ehefrau Betty, die sich an einem wesentlich wohlhabenderen Lebenstil gewöhnt hatte, die Hölle heiß machte. Um seine Leiden zu lindern, ließ er eine Anzahl von Quacksalbermethoden (darunter Elektroschocks) über sich ergehen, die jedoch keine heilende Wirkung zeigten. Denn sein Gesundheitszustand war unheilbar: Es handelte sich um Syphilis im Tertiärstadium.

Dennoch: Es wäre falsch zu behaupten, der Schaffensdrang Smetanas sei damit zu Ende gewesen. In den ihm verbleibenden Jahren schrieb er fünf der sechs Sätze seines instrumentalen Hauptwerks Mein Vaterland (1874-79), dazu noch eines der überragenden Meisterwerke der Kammermusik des ausgehenden 19. Jahrhunderts – sein autobiographisches Streichquartett e-Moll “Aus meinem Leben” (1876) – sowie seine letzten drei Opern, darunter auch die vorliegende Oper Hubička (“Der Kuss”), die nach der Verkauften Braut die erfolgreichste Bühnenwerk aus seiner Feder werden sollte.

Ein Gutteil dieses Erfolgs gebührte einer einzigen Persönlichkeit: Eliška Krásnohorská (1847-1926), der frühen tschechischen Feministin, Schriftstellerin, Übersetzerin und Herausgeberin, die es sich zur Aufgabe machte, den größten lebenden Komponisten Böhmens mit passenden Textbüchern für seine künftigen Opern zu beliefern. Kontaktiert hatte sie Smetana bereits in den frühen 1870er Jahren mit einem Opernprojekt Viola nach der Shakespeare-Komödie Was ihr wollt, an dem der Komponist ab und zu arbeitete, ohne das Werk jedoch zu Ende zu komponieren. Nun trug sie ihm ein neues Opernprojekt an, und zwar nach der schlichten Novelle Hubička (“Der Kuss”, 1871) von Karolina Světlá (1830-1899), einer weiteren frühen tschechischen Feministin und Schriftstellerin, die Krásnohorská als Mentorin gedient hatte. Zunächst musste sie jedoch den Schwermut des ertaubten Komponisten überwinden, was ihr mit bemerkenswerter Beharrlickkeit und vorbildlichem Taktgefühl auch gelang. 1875 übergab sie Smetana die Originalnovelle Světlás mit dem Vorschlag, daraus eine Oper zu machen; Smetana lehnte rundweg ab. Dann gab sie ihm den Entwurf ihres eigenen Librettos zum I. Akt – mit dem gleichen ablehndenen Ergebnis. Schließlich erlaubte sie sich die Freiheit, die Worte zur Werbungsszene zwischen den beiden Hauptpersonen zu schreiben und ihm zu überreichen. Das Ergebnis wird in ihren Memorien lebhaft festgehalten: “Die Wirkung war umgehend und überwältigend. ‚Das spielt sich und singt sich schon jetzt von allein’, schrie er entzückt. ‚Das Einzige, das nun fehlt, sind Noten aufs Papier zu bringen und es ist alles schon fertig. Wie haben Sie es nur geschafft, solche Musik in diese Worte einfließen zu lassen? Es ist, als ob alles bereits vertont wurde!’ Tatsächlich stimmt es, dass ich gewisse Melodien im Sinn hatte, als ich Den Kuss schrieb, von denen ich jedoch dem Meister nichts erzählte. Für mich waren sie lediglich ein Beweis dafür, dass das Sujet vom Kuss geradezu dafür geschaffen war, vertont zu werden.” …

Full preface / Ganzes Vorwort > HERE

Partitur Nr.

99

Edition

Opera Explorer

Format

Druck

Reprint

Genre

Oper

Seiten

554

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