Bedřich Smetana
(geb. Litomyšl, 2. März 1824 – gest. Prag, 12. Mai 1884)

Hubička
("Der Kuss", 1875/76)
Volkoper in zwei Akten
Nach einem Libretto von Eliška Krásnohorská

 

Vorwort
1874 ist als Schreckensjahr im Leben von Bedřich Smetana in die Musikgeschichte eingegangen: Im August verlor er das Gehör auf einem Ohr und litt unter einem alles übertönenden Pfeifton, der es ihm unmöglich machte, seinen musikalischen Verpflichtungen nachzukommen. Bis 20. Oktober verlor er es auch auf dem anderen und war von nun an vollkommen taub. Er musste sein Amt als Chefdirigent des Prager Nationaltheaters aufgeben – es war seine einzige regelmäßige Einnahmequelle – und die Aufführungsrechte aller seiner bisherigen Opern (einschließlich der außergewöhnlich erfolgreichen Verkauften Braut aus dem Jahr 1866) waren zugunsten eines kleinen monatlichen Stipendiums an das Nationaltheater übertragen worden, das jedoch die Auszahlung gelegentlich vernachlässigte. Mit der Möglichkeit des finanziellen Ruins konfrontiert, zog er zu seiner verheiraten Tochter aufs Land, wo ihm jedoch seine Ehefrau Betty, die sich an einem wesentlich wohlhabenderen Lebenstil gewöhnt hatte, die Hölle heiß machte. Um seine Leiden zu lindern, ließ er eine Anzahl von Quacksalbermethoden (darunter Elektroschocks) über sich ergehen, die jedoch keine heilende Wirkung zeigten. Denn sein Gesundheitszustand war unheilbar: Es handelte sich um Syphilis im Tertiärstadium.

Dennoch: Es wäre falsch zu behaupten, der Schaffensdrang Smetanas sei damit zu Ende gewesen. In den ihm verbleibenden Jahren schrieb er fünf der sechs Sätze seines instrumentalen Hauptwerks Mein Vaterland (1874-79), dazu noch eines der überragenden Meisterwerke der Kammermusik des ausgehenden 19. Jahrhunderts – sein autobiographisches Streichquartett e-Moll "Aus meinem Leben" (1876) – sowie seine letzten drei Opern, darunter auch die vorliegende Oper Hubička ("Der Kuss"), die nach der Verkauften Braut die erfolgreichste Bühnenwerk aus seiner Feder werden sollte.

Ein Gutteil dieses Erfolgs gebührte einer einzigen Persönlichkeit: Eliška Krásnohorská (1847-1926), der frühen tschechischen Feministin, Schriftstellerin, Übersetzerin und Herausgeberin, die es sich zur Aufgabe machte, den größten lebenden Komponisten Böhmens mit passenden Textbüchern für seine künftigen Opern zu beliefern. Kontaktiert hatte sie Smetana bereits in den frühen 1870er Jahren mit einem Opernprojekt Viola nach der Shakespeare-Komödie Was ihr wollt, an dem der Komponist ab und zu arbeitete, ohne das Werk jedoch zu Ende zu komponieren. Nun trug sie ihm ein neues Opernprojekt an, und zwar nach der schlichten Novelle Hubička ("Der Kuss", 1871) von Karolina Světlá (1830-1899), einer weiteren frühen tschechischen Feministin und Schriftstellerin, die Krásnohorská als Mentorin gedient hatte. Zunächst musste sie jedoch den Schwermut des ertaubten Komponisten überwinden, was ihr mit bemerkenswerter Beharrlickkeit und vorbildlichem Taktgefühl auch gelang. 1875 übergab sie Smetana die Originalnovelle Světlás mit dem Vorschlag, daraus eine Oper zu machen; Smetana lehnte rundweg ab. Dann gab sie ihm den Entwurf ihres eigenen Librettos zum I. Akt – mit dem gleichen ablehndenen Ergebnis. Schließlich erlaubte sie sich die Freiheit, die Worte zur Werbungsszene zwischen den beiden Hauptpersonen zu schreiben und ihm zu überreichen. Das Ergebnis wird in ihren Memorien lebhaft festgehalten: "Die Wirkung war umgehend und überwältigend. ‚Das spielt sich und singt sich schon jetzt von allein', schrie er entzückt. ‚Das Einzige, das nun fehlt, sind Noten aufs Papier zu bringen und es ist alles schon fertig. Wie haben Sie es nur geschafft, solche Musik in diese Worte einfließen zu lassen? Es ist, als ob alles bereits vertont wurde!' Tatsächlich stimmt es, dass ich gewisse Melodien im Sinn hatte, als ich Den Kuss schrieb, von denen ich jedoch dem Meister nichts erzählte. Für mich waren sie lediglich ein Beweis dafür, dass das Sujet vom Kuss geradezu dafür geschaffen war, vertont zu werden."

Bereits im Dezember 1875 bat der erfahrene Theatermann Smetana Krásnohorská um Änderungen und weitere Ensembletexte, um den Erfolg des neuen Werks zu sichern. Schließlich arbeitete er das Libretto selbst um, bis er mit ihm zufrieden war. Ende 1875 fing er mit der Vertonung an, wobei er sich als erstes den schillernden Schmugglerchor im I. Akt vornahm. Der neue Aufschwung in seiner Schöpferkraft führte auch zu einer Wende in seinem Gemütszustand. Die Wirkung wurde wieder von Krásnohorská festgehalten: "Während der Meister dieses zauberhafte Werk komponierte, schien er beinahe gänzlich verjüngt. Oft stand er vor dem Spiegel in meinem Zimmer, lachte und drohte mit seinem Finger dem eigenen Spiegelbild, indem er sagte: ‚Und das sollte ich sein, dieser grauhaarige alte Dachs, der mich aus dem Spiegel heraus anschaut. Glauben Sie es bloß nicht: Dieser Spiegel lügt! Ich fühle mich wie ein 17jähriger Jüngling, nicht wie dieser bebrillte, bärtige alte Großvater!"

Bereits Ende Februar 1876 konnte der schwer erkrankte, jedoch inspirierte Komponist die baldige Fertigstellung des Partizells ankündigen; im Juli 1876 machte er sich an die Instrumentation der letzten Retuschen. Die Oper wurde in Rekordzeit für die nächste Opernsaison fertig.

Die Uraufführung fand am 7. November 1876 im Prager Nationaltheater unter der Leitung von Adolf Čech statt – das erste Mal, dass eine Smetana-Premiere nicht unter der Leitung des Komponisten erfolgte. Das Triumph war überwältigend: Bereits nach der Ouvertüre bat das Publikum um eine Wiederholung, und die Aufführung musste mehrfach wegen der Beifallsstürme unterbrochen werden. Eine lebhafte Darstellung des Premierenabends wurde vom Komponisten Josef Foerster hinterlassen: "Das Theater tobte und jubelte, die Künstler nahmen diese Danksagungen, diese Blumen und Hommagen entgegen. Schließlich erschien Smetana selbst auf der Bühne – schmal, blass, schüchtern, mit Falten der Bitterkeit um seinen Mund... Lorbeerkränze flogen aus den Logen über die Köpfe der Zuschauer im Parkett hinüber zu seinen Füßen, Blumensträuße hagelte es von allen Seiten. Der Jubel und Beifall waren schier endlos. Der Meister aber, der die überirdische Schönheit dieser himmlischen Klänge geschaffen und mit unermüdlicher Hand festgehalten hatte, der in jedem Takt einen solchen Reichtum an Gefühlen hatte einfließen lassen, hörte davon nichts. Dann wurde mit Halstüchern gewinkt, das Publikum stand auf, und Smetena winkte sanft zurück."

Der Kuss gehört zu den unbestrittenen und befriedigendsten Triumphen, die Smetana erlebte, und es besteht kein Zweifel daran, dass die Oper einen besonderen Platz in seinem Herzen einnahm. Später, als man ihn nach der allerschönsten seiner Kompositionen fragte, antwortete er nicht etwa mit denTondichtungen des Vaterlands noch mit der Verkauften Braut, sondern mit der Meditation Vendulkas im 4. Bild des I. Aktes aus dem Kuss. Dennoch hegte er Befürchtungen um die Zukunft der Oper. In einem Brief an Krásnohorská, den er nach der Premiere schrieb, können wir lesen: "Dass ein Kunstwerk mit einem Schlag die Gunst des Publikums gewinnt, ist kein sicheres Zeichen einer dauerhaften Anerkennung, denn der Geschmack des Publikums gilt nicht als wahrhaftiges Kriterium seiner Qualitäten."

In dieser Hinsicht hatte Smetana sowohl Recht als Unrecht: Der Kuss konnte die Herzen der internationalen Opernwelt nie in gleicher Weise erobern wie die unsterbliche Verkaufte Braut, in seinem Heimatland bleibt das Werk jedoch nach dieser das beliebteste Theaterwerk Smetanas und musste nie fürs Repertoire zurückgewonnen werden. Nachdem die Oper 1892 bei der Internationalen Theateraustellung Wien gespielt wurde, fand sie bald ihren Weg zur deutschen Opernbühne (1898 Leipzig, 1894 Wien, 1902 Berlin). Eine Inszenierung fand 1921 im Chicagoer Blackstone Theater statt, eine Amateuraufführung 1938 im englischen Liverpool. Eine der sicherlich angesehensten internationalen Inszenierungen erlebte das Werk 1927 an der progressiven Krolloper in Berlin mit Alexander Zemlinky am Dirigentenpult und mit dem Bühnendekor von Theo Otto. Auch die Ouvertüre führt mittlerweile ein eigenes Leben im Repertoire, indem sie oft auf Schallplatte eingespielt wird, in Druck erschienen ist und sogar in Bearbeitungen für Militärkappelle vermarktet wurde. Die Publikationsgeschichte der Oper ist jedoch eher als wechselhaft zu bezeichnen: Nach einem Klavierauszug im Jahre 1880 und einer deutschen Ausgabe desselben im Jahre 1993 mußte Der Kuss bis zum Jahre 1942 inmitten des Zweiten Weltkriegs warten, bis sie endlich in einer von František Bartoš besorgten Partiturausgabe herausgegeben wurde. 1953 erschien eine Studienausgabe im Oktavformat, 1959 veröffentlichte Bartoš eine kritisch durchgesehene Neuausgabe des Klavierauszugs. In letzter Zeit sind Inszenierungen des Werks beinahe ausschließlich im Land ihrer Entstehung zu finden, was auch für die beiden zur Zeit lieferbaren Gesamtaufnahmen gilt: eine mit dem Chor und Orchester der Janáčekoper Brünn unter der Leitung von František Vajnar sowie eine weitere mit dem Chor und Orchester des Prager Nationaltheaters unter der Leitung von Zdeněk Chalabala. Die vorliegende Studienpartitur ist dafür gedacht, die Welt der Musik mit diesem musiktheatralischen Kleinod aus der Feder einer der meisterhaftesten aller Opernkomponisten bekannt zu machen.

Handelnde Personen

Vater Paloucký - Bass
Vendulka, seine Tochter - Sopran
Lukáš, ein junger Witwe - Tenor
Tomeš, sein Schwager - Bariton
Martinka, Vendulkas alte Tante - Alt
Barče, Dienstmädchen bei Paloucký - Sopran
Matouš, Führer der Schmuggler - Bass
Ein Grenzwächter - Tenor

Chor
Nachbarinnen, Nachbarn, Schmuggler, Mädchen, Musiker.

Ort der Handlung
Im Riesengebirge im Norden Böhmens.

Zusammenfassung der Handlung

I. Akt, Bauernstube bei Paloucký mit Blick auf den Dorfplatz: Der junge Bauer Lukáš ist seit langem in Vendulka verliebt, musste jedoch auf Geheiß der Eltern eine andere heiraten. Jetzt ist er als Witwer in der Lage, Vendulka doch zu ehelichen. Zwar freut sich die alte Martinka sehr auf diese Entwicklung, Vater Paloucký jedoch hegt Zweifel: Beide junge Menschen seien von Natur aus störrisch und bestimmend, seiner Tochter sei deshalb besser gedient, den jungen Mann abzulehnen. Über diesen Ratschlag wird Vendulka jedoch so offensichtlich unglücklich, dass der Vater doch nachgeben muss; seine Meinung über die Eheschließung als riskante Angelegenheit bleibt jedoch unverändert.

Barče tritt ein und verkündet das baldige Auftauchen des Brautwerbers. Nun erscheinen Lukáš und Tomeš am Fenster, gefolgt von einer Schar neugieriger Dorfbewohner. Tomeš gibt den Heiratswunsch Lukáš' bekannt, worauf Paloucký seine Zustimmung erteilt, jedoch mit einem deutlichen Zögern, das Lukáš als Grund auffasst, beleidigt zu sein. Paloucký erklärt sich: Die Heiratswilligen seien zu jähzornig, um lange Frieden halten zu können. Er erteilt jedoch seinen Segen und alles ist vergeben und vergessen. Nach einem Liebesduett will Lukáš Vendulka küssen, wird jedoch zu seiner Überraschung zurückgewiesen. Er besteht darauf, sie weist ihn wieder zurück: Die Vorhersage Palouckýs scheint bereits in Erfüllung zu gehen. Die Gemüter beruhigen sich aber, als Tomeš ein Trinklied anstimmt, in dem alle mitsingen, bis das glückliche Paar endlich allein gelassen wird.

Die jungen Verlobten singen von ihrer Liebe. Das Kind Lukáš' wird zur großen Freude Vendulkas in einer Wiege hineingebracht. Er versucht sie nochmals zu küssen - immerhin sind sie jetzt unter sich – sie verweigert ihm jedoch den Kuss bis nach der Hochzeit. Der Streit entbrennt von neuem und Vendulka droht, ihn aus dem Haus zu werfen – zur Überraschung aller außer Paloucký, der das Ganze vorhergesehen hatte. Lukáš macht einen allerletzten Versuch, sein Recht als Bräutigam zu behaupten, und verlässt nach abermaliger Zurückweisung durch Vendulka hocherzürnt die Bühne.

Martinka legt es Vendulka nahe, den Streit beizulegen, und nimmt für die Nacht Abschied. Vendulka setzt sich neben die Wiege des Kindes und singt ihm ein Schlaflied zu. Nachdem sie zwei Schlaflieder gesungen hat, schläft sie selber ein. Aufgeweckt wird sie durch die Klänge einer Polka, die draußen vor dem Fenster ertönt. Da erblickt sie Lukáš, der vor dem Haus fröhlich tanzt und jeder seiner Tanzpartnerinnen einen Kuss gibt. Vendulka ist außer sich vor Zorn, aber selbst die Bemühungen Tomeš' reichen nicht aus, den überschwänglichen Lukáš zur Raison zu bringen: Er ist fest dazu entschlossen, sich an Vendulka öffentlich zu rächen. Beim Herabsinken des Vorhangs beteuert Vendulka, sie müsse sich weit vom Ort ihrer öffentlichen Demütigung entfernen.

II. Akt, ein finsterer Wald in der Nähe der böhmischen Grenze: Matouš tritt am Kopf einer Gruppe von Schmugglern ein, die alle schwere Bündel tragen. Nach einem Schmugglerchor wird die Bühne leergeräumt bis zur Ankunft von Lukáš, der in einer Arie seine Verzweiflung über das Verschwinden von Vendulka zum Ausdruck bringt, die er trotz seines stürmischen und widerwärtigen Benehmens doch inbrünstig liebt. Auf dem gleichen Waldpfad erscheint der nach ihm suchende Tomeš, der sich beim Anblick seines Schwagers überglücklich zeigt, denn er war ernsthaft über dessen Sicherheit besorgt. Lukáš will nur eines: die Gunst der Vendulka wieder zurückgewinnen. Tomeš rät ihn ihm zu Mut: Sobald er sein Unrecht gestehe, werde ihn Vendulka sicherlich wieder zurücknehmen. Sie verlassen die Bühne.

Matouš, der das Gespräch zwischen Lukáš und Tomeš belauscht hat, verlässt sein Versteck und lacht über Lukáš's missliche Lage. Er selbst wartet auf Martinka, die in der Nähe wohnt und sich mit den Schmugglern verbunden hat. Als Martinka erscheint, hat sie jedoch Vendulka bei sich, die vor der Einsamkeit des Waldes Angst hat. Martinka tröstet sie und gibt ein Signal, das Matouš aus seinem Versteck lockt. Vendulka fängt an, ihr Schicksal zu beklagen; Matouš weiß jedoch, dass ein glückliches Ende von keinem anderen als Lukáš selbst vorbereitet wird, dessen einziges Anliegen darin besteht, den Streit beizulegen.

Beim Verlassen der Bühne überreicht Matouš Martinka etwas vom Schmugglergut, die die Last mit Vendulka teilt. Ein Grenzewächter taucht auf, lässt die beiden Frauen jedoch unbehelligt. Martinka versucht immer noch, Vendulka zur Heimkehr umzustimmen, da sie sicher ist, Lukáš wird zu Hause auf sie warten.

Vor der Hütte Martinkas sucht Barče am nächsten Vormittag nach Martinka oder Vendulka, um ihnen die neueste Nachricht von Matouš zu erzählen. Sie glaubt die beiden Frauen kommen zu hören, es ist jedoch nur der Gesang einer Lerche, über den sie sich sehr freut.

Auf dem Waldpfad in Richtung Hütte Martinkas erscheinen Matouš, Paloucký, Lukáš und Tomeš mit einer großen Menge von Dorfbewohnern. Barče ringt die Hände vor Enttäuschung, dass Martinka und Vendulka nicht da sind, um sie willkommen zu heißen, denn die Versöhnung ist ohne sie zum Scheitern verurteilt. Lukáš bittet Paloucký um Verzeihung für sein schlechtes Benehmen. Bald darauf erscheint Vendulka. Sie und Lukáš sind offensichtlich überglücklich, sich endlich wiedersehen zu können. Als Vendulka jedoch mit offenen Armen auf Lukáš zugeht, weigert er sich, sie zu küssen – bis er in aller Form um Vergebung für sein Benehmen ihr gegenüber gebeten hat.

Bradford Robinson, 2010

Wegen Aufführungsmaerial wenden Sie sich bitte an Musik und Bühne, Jos. Weinberger, Frankfurt. Nachdruck eines Exemplars aus der Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, München.

Bedřich Smetana
(b. Litomyšl, 2 March 1824 – d. Prague, 12 May 1884)

Hubička
("The Kiss," 1875-76)
Folk opera in two acts
on a libretto by Eliška Krásnohorská

 

Preface
The year 1874 was the annus horribilis in the life of Bedřich Smetana: in August he lost hearing in one ear and was racked by a high-pitched screech that prevented him from carrying out his musical obligations. By 20 October he had lost hearing in his other ear and was now, to all intents and purposes, stone deaf. He had to step down as principal conductor at Prague's Provisional Theater (his only regular source of income) and gave away the performance rights to all his previous operas, including the stunningly successful Bartered Bride (1866), for a small monthly stipend which, however, the Provisional Theater declined to pay regularly. Faced with financial ruin, he moved in with his married daughter in the countryside, provoking endless marital discord with his wife Betty, who was accustomed to life on a much grander scale. He submitted to any number of quack remedies, including electro-shock treatment, to cure his malady. But it was incurable: he had entered the tertiary stage of syphilis, from which there was no recovery.

Yet it would be wrong to think that this put an end to Smetana's creative urge: in the years left to him he finished five movements of his six-part magnum opus Má vlast, wrote one of the towering masterpieces of late nineteenth-century chamber music, the autobiographical String Quartet in E minor ("From My Life," 1876), and completed his final three operas, one of which, Hubička ("The Kiss"), was to become second only to The Bartered Bride as the most successful stage work to flow from his pen.

A large part of this success was due to a single figure, Eliška Krásnohorská (1847-1926), a proto-feminist writer, translator, and editor who took it upon herself to supply Bohemia's greatest living composer with suitable librettos for his future operas. She had already contacted him in the early 1870s with an opera project after Shakespeare's Twelfth Night entitled Viola, which Smetana toyed with for years without ever bringing it to completion. Now she approached him with a new project based on a slender novella on village life entitled Hubička ("The Kiss," 1871) by Karolina Světlá (1830-1899), another proto-feminist Czech writer who had earlier served as Krásnohorská's mentor. At first she had to overcome the deaf composer's despondency, which she did with remarkable perseverance and tact. In 1875 she gave him Světlá's original novella with the suggestion that he use it as the basis of an opera; Smetana firmly declined. Then she handed him her own first draft of the libretto to Act I; Smetana continued to evince no interest. Finally she took the liberty of writing the words for the courting scene between the two main characters. The result is described in her memoirs: "The effect was immediate and tremendous. 'But that already plays and sings,' he shouted delightedly. 'All we need now is music on paper and it is ready. How did you manage to put such music into it? It is as though it was already composed!' It is indeed true that when I wrote The Kiss certain tunes were running through my head of which, of course, I did not boast to the Master. To me they were proof that the theme of The Kiss might well have been created to be set to music."

By December 1875 Smetana, a seasoned man of the theater who well knew what the new piece required for its success, was already badgering Krásnohorská for alterations and new ensemble texts. In the end he reworked the libretto himself until it met his liking. He began setting it in late 1875, starting with the colorful Act II smugglers' scene. This resurgence of creativity produced a turnabout in his spirits. Again Krásnohorská reported the effect: "During the time he was writing this enchanting work the Master seemed rejuvenated. He would often stand in my room in front of the mirror, laughing and threatening his reflection with his finger, saying: 'That's supposed to be me, that grey headed old badger who's looking at me from the mirror. Don't you believe it, that mirror's no good! I feel like a youth of seventeen, not like that bespectacled old grandfather with whiskers!'"

By late February 1876 the stricken but inspired composer could announce that the work was almost complete in short score. In July 1876 he put the finishing touches on the orchestration, and the work was ready in record time for the next opera season.

The première took place in the Provisional Theater on 7 November 1876, with Adolf Čech at the conductor's desk - the first time a Smetana première had not been conducted by the composer himself. The triumph was extraordinary: the audience wanted even the overture encored, and the performance had to be stopped several times to acknowledge the applause. A vivid account of the work's reception was left by the composer Josef Foerster: "The theater stormed and cheered; the artists acknowledged their thanks, accepting flowers and homage. Finally Smetana himself appeared, small, pale, diffident, his mouth set in bitter lines.... Laurel wreathes flew from the boxes over the heads of those in the stalls to his feet, bouquets were thrown from all sides. The shouts and applause were unending. But the Master, who had created and caught with untiring hand this unearthly beauty of heavenly sound, the Master, who had poured into every bar such a wealth of feeling, heard nothing. Then scarves began to wave, the audience rose to its feet, and Smetana waved gently to the audience."

The Kiss was one of the most unmitigated and satisfying triumphs of Smetana's career, and there can be no doubt that the opera held a special place in his heart. Later in life, when asked which of his works was the most beautiful, he replied not by referring to Má vlast or The Bartered Bride, but to Vendulka's meditation in Act I, scene 4 of The Kiss. Yet he also had misgivings about the opera's future. As he wrote in a letter to Krásnohorská after the première: "If a work of art wins public favor at one go, this is not the best sign for its lasting recognition; for the taste of the audience is not the true criterion of its merit."

In this respect Smetana was both right and wrong: The Kiss never won the hearts of the international opera public, as has the immortal Bartered Bride; yet in its native Bohemia it remains second only to that work in popularity and has never left the Czech repertoire. It was heard at the International Theater Exhibition in Vienna in 1892, after which it soon found its way onto the German stage: Leipzig (1898), Vienna (1894), Berlin (1902). A Chicago production took place at the Blackstone Theater in 1921, and an amateur English performance in Liverpool in 1938. One of the most important international productions was given in 1927 at Berlin's avant-garde Kroll Opera, with Alexander Zemlinky conducting and with set designs by Teo Otto. The overture, too, has taken on a life of its own, being frequently recorded and published separately and even marketed in arrangements for military band. The opera's publication history, however, is somewhat checkered: after appearing in vocal score in 1880, and in a German vocal score in 1893, it had to wait until 1942, in the midst of World War II, before the full score was finally issued in a volume edited by František Bartoš. A study score in octavo format was published in Prague in 1953, and in 1959 Bartoš published a revised edition of the vocal score. Recent performances of The Kiss have been limited almost entirely to the country of its origin, as have the two complete recordings currently available: one with the chorus and orchestra of the Janáček Opera in Brno, conducted by František Vajnar, and another with the chorus and orchestra of the Prague National Theater, conducted by Zdeněk Chalabala.

Cast of Characters

Father Paloucký - Bass
Vendulka, his daughter - Soprano
Lukáš, a young widower - Tenor
Tomeš, his brother-in-law - Baritone
Martinka, Vendulka's elderly aunt - Contralto
Barče, Paloucký's servant girl - Soprano
Matouš, head of the smugglers - Bass
A border guard - Tenor

Chor
neighbors, smugglers, girls, musicians.

Place
A village in the Krkonoše mountains.
Plot Synopsis

Act I, a room in Paloucký's home with a view of the village square: The young peasant Lukáš has long been in love with Vendulka, but was made by his parents to marry another woman. Now he has become a widower and is at last in a position to wed Vendulka. Her ancient aunt Martinka is overjoyed at this new development, but her father Paloucký has his doubts: both young people are hard-headed and willful, and his daughter would be better off turning the young man down. Vendulka is so obviously unhappy at his suggestion that her father finally relents, but his opinion of the alliance as a risky venture remains the same.

Barče enters to announce the appearance of the suitor. Now Lukáš and Tomeš appear at the window, followed by a host of curious villagers. Tomeš presents Lukáš's marriage proposal, to which Paloucký grants his consent, but only after a moment's hesitation that Lukáš seizes upon as reason to feel insulted. Paloucký explains himself: the young couple are too irascible to keep the peace for long. But he grants his blessing to the union, and all is forgiven and forgotten. A love duet ensues, after which Lukáš tries to kiss Vendulka. To his amazement, she repulses him. He insists; she repulses him again: Paloucký's prophesy seems to be coming true. But the rancor subsides when Tomeš strikes up a drinking song. All join in, after which the happy couple are left alone on stage.

They sing of their love. Lukáš's child is brought in, to Vendulka's great delight. He again tries to kiss her – they are alone, after all – but she puts him off until after the wedding. The quarrel flares up again, and Vendulka threatens to throw him out of doors – to the surprise of all concerned except Paloucký, who saw the whole thing coming. Lukáš makes a final attempt to assert his rights as bridegroom; rejected, he exits the stage, livid with anger.

Martinka advises Vendulka to end the quarrel and bids farewell for the night. Vendulka sits down beside the cradle and sings the child to sleep. Having sung two lullabies, she falls asleep herself. She is wakened by the strains of a polka outside her window. She spies Lukáš dancing merrily in front of her house – and kissing every one of his dancing partners. Vendulka flies into a rage, but not even Tomeš's efforts succeed in bringing the high-spirited Lukáš to his senses: he is firmly determined to enact public revenge on Vendulka. As the curtain falls, Vendulka resolves to flee the scene of her public humiliation.

Act II, a thick wood near the frontier of Bohemia: Matouš arrives at the head of a band of smugglers, each carrying a heavy bundle. A smugglers' chorus ensues, after which the stage is emptied for the arrival of Lukáš, who, in an aria, expresses his despair at Vendulka's disappearance. Despite his raucous and disgusting behavior, he genuinely loves the girl. Now Tomeš appears on the same forest path in search of his brother-in-law. At the first sight of him he is elated, for he was truly concerned for Lukáš's welfare. Lukáš wants one thing only: to return to Vendulka's good books. Tomeš advises him to take heart: he need but confess his misdeed and Vendulka will surely have him back. They exit.

Matouš has eavesdropped on Lukáš and Tomeš's conversation and laughs at Lukáš's discomfiture. He himself is waiting for Martinka, who lives nearby and is in league with the smugglers. She duly appears, accompanied by Vendulka, who is frightened by the solitude of the forest. Martinka comforts her and gives a sign to coax Matouš out of his hiding place. Vendulka begins to lament her fate, but Matouš knows that a happy ending is being prepared by none other than Lukáš himself, whose sole concern is to put an end to the quarrel.

When leaving the stage, Matouš hands some of the smuggler's contraband to Martinka, who shares the burden with Vendulka. A border guard appears, but leaves the two women in peace. Martinka tries yet again to convince Vendulka to return home, being certain that she will find Lukáš there waiting for her.

The next morning Barče stands in front of Martinka's cabin looking for Martinka or Vendulka to give them the latest news from Matouš. She thinks she hears the two women approaching, but it is only the song of the lark, which sends her into transports of delight.

Matouš, Paloucký, Lukáš, and Tomeš appear on the forest path with a large throng of villagers walking toward Martinka's cabin. Barče wrings her hands in disappointment that Martinka and Vendulka are not there to bid them welcome, for without them the attempted reconciliation is doomed to failure. Lukáš asks Paloucký to forgive his poor behavior. Soon Vendulka appears. She and Lukáš are overjoyed to see each other again, but when Vendulka rushes toward him with open arms he refuses to kiss her – until he has humbly asked her to pardon his behavior toward her.

Bradford Robinson, 2010

For performance material please ask the publisher Musik und Bühne, Jos. Weinberger, Frankfurt. Reprint of a copy from the Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, Munich.