The Two Widows, Klavierauszug, Oper, komische Oper

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Smetana, Bedřich

The Two Widows, Comic opera in two acts (Klavierauszug Oper mit deutschem und tschechischem Libretto)

Art.-Nr.: 2014b Kategorien: ,

36,00 

Smetana, Bedřich

The Two Widows, Comic opera in two acts (Vocal score with German and Czech libretto)

Mehr Information über die Oper:

„Herr Smetana bezieht als Komponist, Dirigent, künstlerischer Leiter und Direktor der Opernschule ein üppiges Gehalt. Als Komponist sind seine Tätigkeiten belanglos … Als Dirigent ist er lediglich als Name im Theaterhandbuch bekannt. …. Als Opernschuldirektor ist sein Zeitplan überwältigend: zwei Vorträge seit Schulbeginn. … Kurzum: Herr Smetana muss als ein Nichts – eine Null – ein Leerzeichen gelten!“ (František Pivoda, 12.September 1874).

So lauteten die Urteile der konservativen Öffentlichkeit, die 1874 über Bedřich Smetana niedergingen, und zwar in einem Ton, den man heutzutage eher mit aufgebrachten Internetbloggern in Verbindung bringt. Zwar sollte die Musikgeschichte Pivoda Unrecht geben, jedoch war dies das Klima, das die fünfte Oper Smetanas – Zwei Witwen (Dvě vdovy) – umgab und in dem sie entstehen musste. Bis dahin hatte Smetana, der sich damals anschickte, ein breitgefasstes Repertoire der national-tschechischen Opernkunst zu schaffen (d.h. Opern mit tschechischsprachigen Libretti über tschechische Sujets in einem betont tschechischen Musikidiom), bereits ein musiktheatralisches Historiengemälde in Sinne Sir Walter Scotts (Die Brandenburger in Böhmen, 1866), eine volkstümliche Komödie mit ländlichem Kolorit (Die verkaufte Braut, 1886) und ein anspruchsvolles heroisches Trauerspiel (Dalibor, 1868) zur Aufführung gebracht und sein großes Opernpanorama über die Entstehung des tschechischen Nationalwesens Libuše zu Ende komponiert. Angesichts der vehement ablehnenden Haltung gegenüber Dalibor im Prager Blätterwald, wo das Werk unter anderem der Einführung germanisch-wagnerianischer Elemente in die aufkeimende tschechischen Opernsprache bezichtigt wurde, verzichtete Smetana jedoch auf eine Inszenierung von Libuše, denn er wusste allzu genau, sie würde lediglich weitere Angriffe von gleicher Heftigkeit nach sich ziehen. (Uraufgeführt wurde Libuše erst 1881 zur Einweihung des neuerrichteten Prager Nationaltheaters). Stattdessen wandte er sich einem leichterem Sujet zu und schrieb eine „Konversationsoper“ (so der Komponist), in der sich die tschechische (Musik-)Sprache einer häuslicheren Thematik bedienen konnte, als dies bei den vier historisierenden Vorgängeropern der Fall war. Um mit Smetana selber zu reden: „Ich gab der Partitur absichtlich einen gewissen Stil, damit die Eleganz des Salons mit der Zartheit und dem Adel der Musik vereint werde. Es war ein Versuch … einmal auch im veredelten Salonstil eine Oper zu schreiben“ (Brief an Ludevít Procháska, 21. Februar 1882).

Als Grundlage des neuen Opernprojekts suchte sich Smetana ein erst kürzlich erschienenes französisches Theaterstück aus, das 1860 einen überragenden Erfolg in der Pariser Bühnenwelt erlebt hatte: Les deux veuves von Félicien Mallefille (1813-1868). Diese witzig-satirische Situationskomödie hatte 1862 in leicht entschärfter deutscher Übersetzung bereits Einzug in Prag gehalten und wurde 1868 in einer nach der deutschen Vorlage verfassten tschechischen Bearbeitung von Emanuel Züngel (1840-1894) ebenso erfolgreich aufgeführt. Es lag also auf der Hand, dass sich Smetana an den gleichen tschechischen Bühnenbearbeiter wenden sollte, um ein neues Opernlibretto zu erhalten. Züngel willigte ein, teilte das ursprünglich einaktiges Theaterstück in zwei Akte, schrieb die gereimten Arientexte, fügte die „Verhaftungsszene“ (I/5) hinzu und schuf einen komischen Liedtext für den Förster Mumlal. Smetana zeigte sich mit dem Ergebnis durchaus zufrieden und stürzte sich in die Kompositionsarbeiten, die er zwischen dem 14. Juli 1873 und dem 15. Januar 1874 (Abschluss der Orchesterpartitur) mit ungewöhnlicher Schnelligkeit absolvierte. (Sein rasches Schaffenstempo hing auch damit zusammen, dass er sich teilweise früherer Kompositionen bediente, von denen einige bereits zehn Jahre zurücklagen). Zwei Monate später, am 27. März 1874, ging diese erste Fassung der Zwei Witwen im Prager Interimstheater unter der Leitung des Komponisten zum erstenmal auf die Bretter. Obwohl die Uraufführung nach den damals üblichen Theatermaßstäben durchaus Erfolg hatte, konnte das neue Werk die konservative Presse keineswegs besänftigen, die in seiner von Polkaklängen durchsetzten Musiksprache nur musikalisches Kauderwelsch und einen weiteren Einzug der verhassten „Wagnerismen“ erkennen konnte. Trotz des qualitativ hochwertigen Endergebnisses (laut Hans von Bülow waren die Zwei Witwen im Opernschaffen des 19. Jahrhunderts ohne Vergleich) verschwand das Werk bald vom Spielplan.

 

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