Simon, Henri

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Simon, Henri

Trois solo pour le violon avec accompagnement d’un second violon (2 copies)

22,00 

Henri Simon – Trois solo pour le violon avec accompagnement d’un second violon (vor 1813)

(Antwerpen, 11. April 1783 – Antwerpen, 10. Februar 1861)

(Jean) Henri Simon erhielt seinen ersten Musikunterricht als Chorknabe an der Sankt Jakobskirche in Antwerpen. Später begab er sich nach Paris, um bei Pierre Lahoussaye und Pierre Rode Violine zu studieren, Harmonielehre bei Charles-Simon Catel und Komposition bei François-Joseph Gossec und Jean-François Lesueur. Kurz nach 1800 heimgekehrt nach Antwerpen gründete er ein Handelsunternehmen. Daneben organisierte er Kammermusikabende und war von 1802 bis 1807 ebenfalls erster Geiger am Théâtre d’Anvers. Im Jahre 1807 wurde er Mitbegründer der Société Philharmonique, einer beliebten Musikgesellschaft, die Konzerte und Bälle organisierte. Ab 1813 wirkte er als Dirigent der Société Olympique und war er auch bei der Société d’Harmonie aktiv.

Simon verfasste eine Violinschule (Nouvelle méthode élémentaire pour le violon) und komponierte zahlreiche Werke für Violine, darunter sieben Konzerte. Er unterrichtete auch, und einer seiner Schüler, Lambert Joseph Meerts, wurde später Geigenlehrer am Conservatoire Royal de Bruxelles. Außer Violinmusik schuf Simon liturgische Werke, Kantaten, ein Oratorium, Chor- und Orchesterwerke. Aus unbekannten Gründen hielt er sich in den Jahren 1844 und 1845 in Besançon auf, wo er eine Ouverture en grand orchestre en symphonie und ein Pot pourri à grand orchestre en harmonie komponierte. Durch allerlei Missgeschick muss er in seinen letzten Lebensjahren in schwierigen Umständen gelebt haben. In seiner Biographie universelle des musiciens drückt François-Joseph Fétis es so aus: ‘Des revers de fortune altérèrent sa santé et le mirent dans une situation gênée.’ (Misserfolge griffen seine Gesundheit an und brachten ihn in Schwierigkeiten.)

Kompositionen für Violine mit Begleitung einer zweiten Geige waren in jener Zeit beliebt. Sie wurden oft mit einer didaktischen Absicht geschrieben. Komponisten von dergleichen Werken waren unter anderem Louis Spohr (Études pour violon avec accompagnement d’un second violon), Pierre Baillot (Six airs variés ou Études pour violon avec accompagnement d’un second violon) und Peter Fux (Fuchs) (Neuf variations sur l’air O mein lieber Augustin! pour un violon avec accompagnement d’un second violon). Simons Schüler Meerts stellte als Geigenlehrer am Brüsseler Konservatorium selbst eine Schule in dieser Besetzung zusammen (Méthode élémentaire de violon avec accompgnement d’un second violon, 1855). Einige Jahre danach verfasste Henryk Wienawski als Geigenlehrer in Sankt Petersburg seine Études-caprices pour violon avec accompagnement d’un second violon op. 18, die die Balance halten zwischen rein pädagogischen und konzertanten Werken.

Auch bei Simon gehen didaktische Absichten Hand in Hand mit künstlerischem Ehrgeiz. Die drei Soli sind identisch aufgebaut, mit zunächst einer langsamen, großenteils melodischen Einleitung, woran sich ein schneller, virtuoser Teil anschließt. Simon muss dieses Werk spätestens 1813 komponiert haben, da Weissenbruch seine Tätigkeit als Musikverleger im Mai 1813 beendete. Die Identität des ‘Monsieur Brue‘, dem Simon das Werk widmete, ist bis heute unbekannt.

Jan Dewilde
(Übersetzung: Michaël Scheck)

Diese Partitur wurde in Zusammenarbeit mit dem Studienzentrum für Flämische Musik (www.svm.be) veröffentlicht. Nachdruck von Exemplaren aus der Bibliothek des Königlichen Konservatoriums Antwerpen.

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Partitur Nr.

2576

Sonderedition

Genre

Kammermusik

Format

Anmerkungen

Druck

Reprint

Seiten

36

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