Sels, Jack

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Sels, Jack

Nick’s kick, Saxophone quintet, trumpet, tenor saxophone lead and rhythm section (420 x 297 mm, landscape format / first print)

20,00 

Jack Sels
(Berchem, 29. Januar 1922 – Antwerpen, 21. März 1970)

Nick’s kick
(1964?)

Der Jazzsaxophonist und -komponist Jack Sels war, abgesehen von ein paar Klavierstunden, Autodidakt. Dabei war sein wichtigster Lehrmeister eine phänomenale Plattensammlung, die er bereits in jungen Jahren angelegt hatte. Es waren vor allem die Aufnahmen von Lester Young, die dem jungen Sels als Tenorsaxophonisten den Weg wiesen. Auch der Eindruck, den das Konzert der Dizzy Gillespie Big Band vom 18. Februar 1948 im Cercle Royal Artistique in Antwerpen auf ihn gemacht hatte, war enorm. Genauso entscheidend trugen die legendären Birth of the Cool Sessions des Nonetts von Miles Davis zu seiner weiteren Entwicklung bei. Diese Beispiele erklären, weshalb Sels zu Beginn seiner Karriere so große Ensembles wie 1949 das All Stars Bob Orchestra, in dem auch der junge Toots Thielemans spielte, und das Jack Sels Chamber Music Orchestra gründete. 1951 zog es ihn nach Deutschland, wo er für die amerikanischen Truppen spielte. Nach seiner Rückkehr trat er in Antwerpen in Kellerkneipen, Tanzlokalen und Jazzclubs auf. Zu dieser Zeit spielte er auch mit Stars wie Nat King Cole, und 1959 hatte er in Brüssel die Gelegenheit, mit seinem Idol Lester Young zu jammen. Gleichzeitig nahm er für den öffentlich-rechtlichen Sender BRT Radioprogramme über Jazzmusik auf und schrieb Arrangements für die Sax-Riege des BRT-Jazzorchesters, die dann unter dem Namen Saxorama auftrat. Je mehr die Rockmusik den Jazz verdrängte, desto seltener wurden seine Auftritte, sodass er sich ab 1963 notgedrungen als Hafenarbeiter verdingen musste. Als er 1966 bei Jazz Bilzen seinen letzten großen Auftritt hatte, wurde er bereits von Gesundheitsproblemen geplagt. Am 21. März 1970 erlag er unerwartet einem Herzinfarkt. Er wurde nur 48 Jahre alt.

Trotz seines großen Talents wollte ihm im Gegensatz zu seinen Altersgenossen, wie dem Saxophonisten Bobby Jaspar, dem Gitaristen René Thomas oder Toots Thielemans, der Durchbruch im Ausland nicht gelingen. Er hinterließ eine Vielzahl an Arrangements und Kompositionen für Quartett, Orchester, Kammerorchester und Big Band.

Ein großer Teil seiner Kompositionen und seines Archivs wird in der Bibliothek des Königlichen Konservatoriums in Antwerpen aufbewahrt.

Jan Dewilde

Nick’s kick ist eines der Stücke, die Jack Sels für Saxorama schrieb. Die Besetzung ist die Saxophonsektion der Bigband (2 Altsaxophone, 2 Tenorsaxophone, 1 Baritonsaxophon) mit einem zusätzlichen ‚Tenorsax-Lead‘ (von Sels selbst gespielt) und einer Rhythmusgruppe (Bass, Drums, Klavier, Gitarre). Sels fügte hier noch einen Trompetenpart hinzu, der, wie der Name des Stücks schon verrät, für Nic Fissette (1928-2009), einen der talentiertesten Bebop-Musiker und jahrelang treibenden Kräfte des BRT-Jazzorchesters, bestimmt war. Fissette ist auch im Soundtrack des Films Just friends (1993) von Marc-Henri Wajnberg mit Musik von Michel Herr zu hören. Dieser Film basiert oberflächlich auf dem Leben von Jack Sels.

Nick’s kick ist ein stimmungsvolles Up-tempo-Swing-Stück, in dem Trompete, Tenorsaxophon und Drums Soloparts spielen.

Marike Van Dijk
(Übersetzung Eva-Maria Kintzel)

Diese Partitur wurde in Zusammenarbeit mit dem Studienzentrum für flämische Musik (www.svm.be) und Labo XIX&XX, einem Forschungszentrum der Bibliothek des Königlichen Konservatoriums Antwerpen herausgegeben. Die Ausgabe der Partitur ist ein Teil des Forschungsprojekts ‚Jack Sels (1922-1970): „Der weise Neger im Hafen.“‘ Marike van Dijk erstellte die Partitur anhand des Autographs aus der Sammlung Albert Michiels, die in der Bibliothek des Königlichen Konservatoriums von Antwerpen aufbewahrt wird (KVC 224.136)

Flämisches Vorwort lesen > HIER

Partitur Nr.

2551

Sonderedition

Genre

Kammermusik

Aufführungsmaterial

vorhanden

Druck

Erstdruck

Seiten

14

Sonderformat

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