Rudorff, Ernst

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Rudorff, Ernst

Symphony No.3 in B minor Op. 50

Art.-Nr.: 3051 Kategorie:

29,00 

Ernst Rudorff

Symphonie Nr. 3 h-Moll op. 50 (1910)

(geb. Berlin, 18. Januar 1840 – gest. Berlin, 31. Dezember 1916)

I. Allegro con brio – Vivacissimo p. 3
II. Adagio in modo di marcia funebre p. 42
III. Un poco Allegretto (quasi Andantino) – Allegro molto – Tempo I tranquillo p. 61
IV. Allegro giocoso – Prestissimo p. 78

 

Vorwort
Als der Simrock-Verlag 1910 Ernst Rudorffs Dritte Symphonie herausbrachte, war der 70-jährige Komponist ein bekannter Mann. Die Universität Tübingen verlieh ihm die Ehrendoktorwürde – jedoch nicht wegen seiner musikalischen Leistungen, sondern, um den Begründer der Heimatschutzbewegung zu würdigen, dessen kulturkritische Schriften einen Nerv der Zeit getroffen hatten und weithin rezipiert wurden. Im gleichen Jahr beendete Rudorff seine Tätigkeit als Klavierprofessor an der Königlichen Hochschule zu Berlin, der er seit ihrer Gründung durch Joseph Joachim 1869 angehört hatte. Seiner Pensionierung kam durchaus symbolische Bedeutung zu, schied mit ihm doch der engste Vertraute Joachims aus dem Dienst, der als „zweiter Mann“ (Dietmar Schenk) jahrzehntelang maßgeblichen Einfluß auf die Geschicke des bedeutendsten preußischen Konservatoriums genommen hatte. An der Ausrichtung der Instrumentalausbildung auf ein geistig ausdeutendes, nicht-brillantes Interpretationsideal hatte der Schüler Woldemar Bargiels, Carl Reineckes und Clara Schumanns ebensolchen Anteil wie an der Entwicklung der Institution zu einem Hort des Traditionalismus. In einer Zeit heftiger Diskussionen um den musikalischen Fortschritt erschien das Ende seiner Pädagogenlaufbahn als der Rückzug eines konservativen Akademikers, der mit der Gegenwart nicht mehr Schritt halten konnte. Der Musiker verschwand allmählich aus dem öffentlichen Bewußtsein, während man den Naturschützer feierte. Die Weichen zur posthumen Wahrnehmung Ernst Rudorffs waren gestellt.

Die im frühen 21. Jahrhundert wieder einsetzende Beschäftigung mit Rudorffs musikalischem Werk – zu der aus den Kreisen des Naturschutzes wichtige Impulse ausgingen – brachte einen auffällig eigenständigen Komponisten zum Vorschein, der weder nach grundlegenden Neuerungen strebte, noch als sklavischer Nachahmer bezeichnet werden kann. Konservativ ist Rudorff dabei insofern, als er am Formen- und Gattungskanon der Klassiker festhält und sich in seinen Werken keine Harmonien finden, die nicht etwa auch bei Robert Schumann, seinem wohl wichtigsten ästhetischen Leitstern, denkbar gewesen wären. Im musikalischen Parteienstreit des 19. Jahrhunderts hatte sich Rudorff klar positioniert. Dennoch war er unter scheinbar Gleichgesinnten keineswegs unumstritten. So hatte ihm Eduard Hanslick 1870 in seiner Kritik der Ouvertüre zu Tiecks Märchen „Der blonde Eckbert“ op.  8 vorgeworfen „die Synkope, der Vorhalt und die Dissonanz“ seien seine „musikalische Dreieinigkeit“ (Concerte, Componisten und Virtuosen, Berlin 1886, S.  8). Was Hanslick verstörte, war nicht die Grundüberzeugung, es war Rudorffs Kultivierung von Extremen innerhalb des traditionellen Rahmens. …

 

 

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