Ritter, Alexander

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Ritter, Alexander

Der faule Hans (note: full score version with German libretto partly in Sütterlin script, the vocal score No. 2106b contains German libretto with regular script)

Art.-Nr.: 2106 Kategorie:

61,00 

Alexander Ritter – Der faule Hans

(geb. Narva, 27. Juni 1833 – gest. München, 12. April 1896

 

Einleitung
Der Violinist, Dirigent und Komponist Alexander Ritter ist heute, wenn überhaupt, nur noch aus der einschlägigen Literatur als die Persönlichkeit in Erinnerung, die den jungen Richard Strauss während seiner Zeit als Musikdirektor der Meininger Hofkapelle (1885/86) mit den Werken und Schriften von Franz Liszt und vor allem Richard Wagner, mit dessen Nichte Franziska Ritter verheiratet war, vertraut machte und damit zu dessen endgültiger Hinwendung zur Musik und Ästhetik der ,Neudeutschen Schule‘ beitrug.

Strauss’ erste kurze Erwähnung des um 31 Jahre älteren Ritter, zu dem er offenbar in Meiningen schnell ein vertrautes Verhältnis entwickelte, datiert auf den 08. Oktober 1885. In einem Brief kündigt er seiner Mutter an: „A. Ritter kommt morgen nach München […]“ und fragt: „[…] hat Papa in dessen Oper zu tun?“1 – Ritters Oper, bei der Strauss’ Vater Franz möglicherweise als erster Hornist des Hofopernorchesters mitwirkte, heißt Der faule Hans und war schon einige Jahre früher, zwischen 1876 und 1878, in Würzburg komponiert worden, wo Ritter seinerzeit eine wenig erfolgreiche Musikalienhandlung betrieb. Am 15. Oktober 1885 ging die Uraufführung als veritabler Erfolg unter der Leitung von Hermann Levi und mit Heinrich Vogl in der Titelpartie über die Bühne der Königlichen Hofoper. (Der Ritter-Biograph Siegmund von Hausegger überliefert, dass Franz Liszt, dem das Werk „in innigster Verehrung“ dediziert ist, erst nach der Aufführung in München eintraf, weil er einen Anschlusszug in Meiningen verpasst hatte.2)

Über Jahrzehnte hinweg und bis ins hohe Alter sind immer wieder lobende Äußerungen von Strauss über Ritters Faulen Hans (und auch über seine zweite Oper Wem die Krone? (1889/90)) zu finden. Wichtigste Vorzüge sind für ihn dabei offenbar die Texte und die Handlungen der beiden Einakter. In dem späten Textfragment „Meine Freunde u. Förderer meines Werkes“ (1945) schwingt sich Strauss, der gegen Ende seines Lebens sein Werk zunehmend in großen musikhistorischen Dimensionen betrachtete, gar zu dem beachtlichen Lob auf: „[Ritters] Opern: der faule Hans (nach einem Gedicht von Felix Dahn) u. Wem die Krone (völlig eigene Erfindung) sind besonders als Texte die ersten selbstständigen Opernwerke im Sinne Rich. Wagners […] u. verdienen als erste Pioniere, die nach Neuland vorgestoßen sind, ernsteste […] Beachtung wirklicher deutscher Theater, schon als Vorstudie u. Übergang zu meinen Werken. Was man von Wagner zu lernen hat, ohne ihn nachzuahmen, verdanke ich von Anfang an der Belehrung Ritters u. seinen Liedern, sowie den beiden Einaktern […]. Vielleicht wird ein späteres deutsches Kulturtheater auch diesen Werken einmal gerecht werden. …

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