Rimsky-Korsakov, Nicolai

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Rimsky-Korsakov, Nicolai

Une page d’Homère Op. 60 for orchestra

Art.-Nr.: 4469 Kategorie:

22,00 

Preface

Nikolay Rimsky-Korsakov – From Homer [Iz Gomera] op. 60 (1901)

(geb. Tichwin bei Nowgorod, 18. März 1844 – gest. St. Petersburg, 21. Juni 1908)

Vorwort

„Im Atlantischen Ozean mußten wir beständig mit Gegenwinden kämpfen, die oft die Stärke beträchtlicher Stürme erreichten. Obwohl wir alle Segel aufgesetzt hatten, kamen wir tagelang buchstäblich nicht vom Fleck. Das Wetter war kalt und feucht, häufig gab es nichts Warmes zum Essen, weil der Klipper von den mächtigen Ozeanwellen wie ein Spielball hin und her geworfen wurde. […] Eines schönen Tages merkten wir, daß wir in die Zone […] eines Wirbelsturmes eintraten. Starkes Fallen des Barometers und unerträgliche Schwüle kündete sein Nahen an. Der Wind wurde immer stärker und wechselte beständig die Richtung von links nach rechts. Ein ungeheurer Wellengang entstand. Wir hielten uns unter einem kleinen Segel. Die Nacht brach herein, Blitze flammten. Der Klipper schien zeitweilig auf dem Kopf zu stehen. […] Ich entsinne mich, wie wir erstaunt und erfreut waren, als wir morgens auf Deck hinaustraten und das völlig veränderte Aussehen des Ozeans erblickten: statt im üblichen grünlichen Grau strahlte er in wundervoller Bläue.“

Als Seekadett verbrachte der junge Rimskij-Korsakov drei Jahre (1862-65) an Bord eines Schiffes auf dem Atlantik; in vielzitierten Passagen beschreibt er in seinen Memoiren sehr eindrücklich wechselnde Wetterlagen und phosphoreszierende Blautöne. Drei Jahrzehnte später habe ihn ein Strandspaziergang in Odessa auf den flüchtigen Gedanken gebracht, einen Homer-Text zu vertonen. Erst 1901 schließlich besprach er den Stoff eingehender mit Vladimir Belʹskij und bat ihn um eine Opernvorlage zur Figur der Nausicaa. Belʹskij jedoch arbeitete parallel am Libretto zur Legende von der unsichtbaren Stadt Kitež und der Jungfrau Fevronija und ließ Rimskij in beiderlei Hinsicht warten, sodass der Komponist im Juli – mangels Libretti – eine „kleine Skizze aus der Odyssee“ begann. Aus Rimskijs Briefen an die Sängerin Nadežda Zabela-Vrubel’ geht hervor, dass er das Stück im August abgeschlossen und orchestriert hatte, die Entstehung einer gesamten Oper allerdings bereits zu diesem Zeitpunkt für unwahrscheinlich hielt; im September, so berichtet Vasilij Jastrebcev, hatte er die Oper bereits gänz-lich aufgegeben, auch da ihm Nausicaas Liebe zu Odysseus mittlerweile nicht mehr als attraktiver Stoff erschien. …

 

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Score Data

Edition

Repertoire Explorer

Genre

Orchester

Format

210 x 297 mm

Druck

Reprint

Seiten

68

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