Parry, Charles Hubert

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Parry, Charles Hubert

The Song of the Hoopoe for Counter-tenor, treble or soprano & orchestra; from the incidental music to The Birds

16,00 

Charles Hubert Hastings Parry
(geb. Bournemouth, 27. Februar 1848 – gest. Rustington, 7. Oktober 1918)

The Song of the Hoopoe

für Counter-Tenor, Knabensopran oder Sopran und Orchester;
aus der Bühnenmusik zu The Birds (1883)

Vorwort
Kaum festigte sich der Ruf Parrys als Komponist, erging an ihn auch schon der Auftrag, eine Bühnenmusik für das 1883 in Cambridge geplante griechische Bühnenstück The Birds von Aristophanes zu komponieren. Kurz zuvor erst hatte die Universität der Stadt eine alte Sitte wiederbelebt, griechische Dramen in der Originalsprache zu inszenieren, für die man junge Komponisten bat, einen musikalischen Beitrag zu leisten. Parry sollte schliesslich und endlich drei Partituren zu Dramen von Aristophanes beisteuern: The Frogs (1891), The Clouds (1905) und The Archanians (1913), ebenso auch eine Musik zu Äschylus‘ Agamemnon (1900), während andere Komponisten wie Armstrong Gibbs, Patrick Hadley und Walter Leigh weitere Beiträge komponierten. Der wahrscheinlich bekannteste musikalische Beitrag war Ralph Vaughan Williams Musik zu The Wasps (1909).

The Birds entpuppte sich als Erfolg, Parrys Musik wurde hochgelobt und eine Suite aus Auszügen der Komposition unter der Leitung von Charles Villiers Stanford in London aufgeführt. 1903 und 1924 erlebte die Musik anlässlich verschiedener Neuproduktionen eine Wiederaufführung, wobei die letzte Produktion Gerald Finzi dazu inspirierte, sich (erfolglos) nach Veröffentlichungsmöglichkeiten umzuschauen.
Eine Suite aus sechs Sätzen wurde schliesslich von der Musikproduktion Höflich in 2006 (MPH score 624) veröffentlicht, in der sich alle orchestralen Sätze aus der Partitur von 1883 wiederfinden. Bei den verbleibenden Resten der Musik handelt es sich um sehr kurze Stücke, – Begleitungen oder Einwürfe des Chors – und ein einfaches Lied, die Vertonung zweier Passagen, beginnend bei Zeile 209 und 227, die von der Ausrufung einer Versammlung durch die Vögel berichten, bei der ein Vorschlag des Menschen Pisthetaeros diskutiert werden soll, eine Stadt zwischen den Menschen und den Göttern zu errichten – Nephelococcygia (Wolkenkuckucksheim). Der Ausrufer ist der Anführer der Vögel, Εποψ, der Wiedehopf, und das Lied selbst eine tour-de-force für den Sänger, der die zerbrechliche Grazie der Musik verwirklichen muss, während er gleichzeitig Klänge und Töne zu erzeugen hat, die den opernmässigen Gepflogenheiten ganz und gar nicht entsprechen. Den originalen Wiedehopf gab Mr G. J. Maquay, ein Student der Cambridge University.

Das Lied kann sehr gut als Einzelstück präsentiert werden, ebenso aber könnte es in die beim gleichen Verlag erschienene Suite als Nr. 2 integriert werden

Phillip Brookes, 2016

Aufführungsmaterial ist von Musikproduktion Höflich (www.musikmph.de), München, zu beziehen.

 

Es folgen zwei freie Übersetzungen aus dem Griechischen.
Das Lied jedoch sollte im originalen Griechisch gesungen werden.

O Gespielin, wach auf und verscheuche den Schlaf,
Laß strömen des Liedes geweihte Musik
Aus der göttlichen Kehle, die schmelzend und süß
Um mein Schmerzenskind und das deine klagt
Und melodischen Klangs aushauchend den Schmerz,
Ach, um Itys weint!
Rein schwingt sich der Schall durch das rankende Grün
Zu dem Throne des Zeus, wo Phoibos ihm lauscht,
Der Goldengelockte, zu deinem Gesang
In die elfenbeinerne Harfe greift,
Zu deinem Gesange den schreitenden Chor
Der Unsterblichen führt;
Und weinend mit dir, einstimmig ertönt
Von dem seligen Mund Der Unsterblichen himmlische Klage.

***

Hup hup hup op op op, hup hup hup hup hup, J
uhu, Juhu! Heran, heran, heran!
Heran, ihr meine Mitgefiederten,
Was auf Ährengefilden den Kropf sich füllt!
Heran, ihr Gerstenpicker allzumal,
Körnerauflesende, flinke, geschmeidige,
Wohllautatmende Sänger,
Die ihr in Saatenfurchen trippelt, des feinen Stimmchens
Froh, behaglich also zwitschert:
Tiotio tiotio tiotio tiotio!
Ihr, die ihr in Gärten im Efeulaub
Verborgen nascht, auf den Bergen schwärmt,
Berberitzenverschlinger, Erdbeerenverschlucker,
Fliegt schleunigst herbei auf meinen Ruf:
Trioto trioto totobrix!
Ihr, die ihr im Meer und in sumpfiger Schlucht
Stechfliegen erschnappt und vom Wiesentau
Benetzt durch die blumigen Auen streift
Und Marathons liebliche Gründe! Komm, rotbehaubtes Haselhuhn!
Kommt, die ihr über die Wogen des Meers
Fliegt mit den wandernden Halkyonen,
Eilt zu vernehmen die Kunde, die neueste!
Sammelt, wir rufen euch, sammelt euch all‘
Vom langhalsigen Stamme der Vögel!
Denn ein Greis ist gekommen, ein kluger Kopf,
Der ein neues Werk hat ausgeheckt, einen neuen Plan:
Drum kommt nun all‘ zur Beratung,
Kommet, kommet, kommet, kommet!
Toro toro toro torotix!
Kikkabau! Kikkabau!
Toro toro toro torolililix!

Partitur Nr.

1857

Sonderedition

Genre

Chor/Stimme & Orchestra

Format

Aufführungsmaterial

vorhanden

Druck

Neudruck

Seiten

40

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