Meulemans, Arthur

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Meulemans, Arthur

In Flanders fields for a four-part male choir

Art.-Nr.: 2559 Kategorien: ,

10,00 

Arthur Meulemans
(Aarschot, 19. Mai 1884 – Etterbeek, 29. Juni 1966)

In Flanders Fields
(1960)

In Flanders Fields, das Gedicht, das der kanadische Militärarzt John McCrae (1872-1918) im Jahre 1915 schrieb, ist der symbolträchtigste aller Texte über die Tragik des Ersten Weltkriegs und wurde viele Male vertonz. McCrae diente als Freiwilliger bei der Ersten Brigade der Canadian Field Artillerie. Im Sanitätsposten von Boezinge (in der Nähe von Ypern) war er Tag für Tag Augenzeuge der Kriegsgräuel. Er schrieb verschiedene Kriegsgedichte, aber diese ergreifenden Verse flossen am 3. Mai 1915 aus seiner Feder, nachdem tags zuvor sein Freund Leutnant Alexis Helmer im Granatenhagel umgekommen war. In der zweiten Schlacht bei Ypern verwendeten die Deutschen zum ersten Mal Chlorgas.

Die nachhaltige Beliebtheit von In Flanders Fields erklärt sich durch die direkte und klare Sprache und durch die ansprechende Symbolik – die Mohnblumen und die Lerche im Gegensatz zur Kriegsgewalt. Die Mohnblume ist das internationale Symbol für die Opfer des Ersten Weltkriegs, aber auch für die Kraft, den Lebenswillen und die Schönheit, die selbst auf verwüsteten Schlachtfeldern noch entstehen können. Mohnblumen sind Pioniere, die auch da, wo alles tot ist und nichts mehr wächst, noch keimen und zur Blüte kommen. Darüberhinaus symbolisieren die hellroten, zarten Blütenblätter das Blut der gefallenen Soldaten. Diese Blume wählte Pol De Mont schon 1878 als Symbol für den Krieg in seinem Gedicht Kollebloemen (ein archaisches Wort für Klatschmohn), in dem die Blumen die Schrecken des Krieges vorhersagen. Das Gedicht von De Mont wurde 1879 von Edgar Tinel vertont (Repertoire Explorer. The Flemish Music Collection, Nr. 572).

McCrae schrieb seine Verse aus der Perspektive der Opfer, die auf den flämischen Schlachtfeldern gefallen sind. Er ist einer Meinung mit ihnen: „We are the Dead. Short days ago / We lived, felt dawn, saw sunset glow, / Loved, and were loved, and now we lie / In Flanders Fields.“ Er trauert um die Toten, dennoch ist In Flanders Fields kein pazifistischer Text. McCrae ruft unmissverständlich dazu auf, den Streit der Gefallenen fortzusetzen – „Take up our quarrel with the foe.’“– Erst wenn der Feind besiegt ist, werden die gefallenen Soldaten Ruhe finden, und dann ist ihr Tod nicht sinnlos gewesen.

Das Gedicht erschien am 8. Dezember 1915 in der englischen Zeitschrift Punch und wurde sogleich sehr beliebt. Der Text wurde auf Plakaten verbreitet und in Schulen eingeführt. Bald begannen Komponisten McCraes Text zu vertonen, was die internationale Verbreitung beförderte. Eine der frühesten Kompositionen ist das Lied, das J. Deane Wells 1917 in Vancouver veröffentlichte. Andere frühe Beispiele sind die Vertonungen von John Philip Sousa, Frank E. Tours und W.H. Leib (alle 1918) und eine von Charles Ives (1921). Seither wurden diese Verse von Dutzenden Komponisten vertont, sowohl in Liedern als auch in Chorwerken. John McCrae erlebte die zunehmende Popularität seines Gedichts nicht mehr. Seit 1917 hatte er Atemschwierigkeiten, höchstwahrscheinlich durch das Einatmen von Chlorgas. Anfang 1918 bekam er eine schwere Lungenentzündung und verstarb schon am 28. Januar 1918, in seinem 46. Lebensjahr.

Es ist nicht bekannt, was Arthur Meulemans dazu bewog, am 1. Mai 1960 eine eigene Fassung für vierstimmigen Männerchor zu schreiben. Das Werk blieb nur als Autograph erhalten, und es gibt keine Spur von einer eventuellen Aufführung. Wohl fällt auf, dass Meulemans hier in einer martialischen Passage und mittels eines wiederholten und nachdrücklichen Tons e, von Takt 34 an, sehr erkennbar McCraes Aufruf zur Fortsetzung des Streits hervorhebt.

Jan Dewilde
(Übersetzung Michael Scheck)

Diese Neuausgabe wurde von Toshiyuki Shibata besorgt. Diese Partitur wurde in Zusammenarbeit mit dem Studienzentrum für flämische Musik herausgegeben (www.svm.be).

 

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Partitur Nr.

2559

Sonderedition

Genre

A Cappella

Format

Druck

Reprint

Seiten

8

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