Medtner, Nicolai

Alle

Medtner, Nicolai

Piano Concerto No.1 in C minor Op. 33

Art.-Nr.: 4683 Kategorie:

42,00 

Preface

Nikolai Medtner – Erstes Klavierkonzert Op. 33 in c-Moll

(geb. Moskau, 5. Januar 1880 – gest. London, 13. November 1951)

 

Vorwort
Medtners Erstes Klavierkonzert op. 33 in c-Moll nimmt einen entscheidenden Platz sowohl im Werkkatalog des Komponisten als auch im Repertoire für Klavier und Orchester des 20. Jahrhunderts ein. Geschrieben während des Ersten Weltkriegs (1914-18) werden seine erstaunlichen strukturellen Innovationen von der Aufregung überlagert, die durch die Uraufführungen solch revolutionärer moderner Werke wie Schönbergs Pierrot Lunaire (1912) und Le Sacre du Printemps (1913) und sogar Klavierkonzerte von Medtners jüngeren Landsleuten wie Prokofjews Erstem Klavierkonzert (1912) nur wenige Jahre zuvor verursacht wurde. Dennoch ist Medtners Erstes Klavierkonzert ein gewagter und origineller Beitrag zu diesem Genre. Als eines der „heroischsten“ seiner Werke verkündet es der Welt Medtners musikalischen Standpunkt. Dieser ist zwar weniger brüchig, aber wohl nicht weniger originell als die berühmt-berüchtigten Werke vieler seiner Zeitgenossen.

Es wurde oft behauptet, dass Medtners musikalische Ästhetik und kompositorischer Ansatz während seiner gesamten Karriere bemerkenswert stabil blieb. Das ist richtig. Jedoch suggeriert diese Sichtweise, dass sich sein Werk nicht weiterentwickelt hat. Tatsächlich aber können wir eine faszinierende Entwicklung und eine großen Abwechslungsreichtum in seinem Schaffen feststellen. Das Ouevre ist gekennzeichnet von musikalischen Höhepunkten und seiner bedeutenden Schrift Muza i Moda (1935). Wenn man dieses Buch als ein Credo versteht (was wörtlich „Ich glaube“ bedeutet), ein Glaubensbekenntnis in systematischer Form – und Medtner beharrt im Text zweifellos auf dem Begriff „Glaube“ -, dann stellt das Erste Klavierkonzert meiner Ansicht nach ein Manifest dar, eine öffentliche Absichtserklärung. Manifeste waren zu jener Zeit, also genau in den Jahren, in denen das Konzert entstand, eine Modeerscheinung. In seinem Buch macht der Komponist Ideen öffentlich, die er schon lange für wahr hielt. So macht es Sinn, in Muza i Moda nach Hinweisen zu suchen, wie Medtners Erstes Klavierkonzert zu verstehen ist, das er etwa zwei Jahrzehnte zuvor schrieb.

Die Stellung des ersten Klavierkonzerts in Medtners kompositorischer Produktion ist bedeutsam. Im Gegensatz zu seinem guten Freund Rachmaninow (der sein erstes Klavierkonzert im Alter von nur achtzehn Jahren vollendete), wartete Medtner mit der Komposition seines Konzerts bis zu einem relativ späten Zeitpunkt: Er vollendete es im Alter von achtunddreißig Jahren. Es ist anzunehmen, dass er sich dieser Arbeit erst widmete, als er als Komponist voll ausgereift war. Es scheint, als habe er seine Energien gesammelt, bevor er mit seinem Werk ein öffentliches Statement machte. Tatsächlich lässt die Kühnheit und Kompaktheit des Ersten Klavierkonzerts vermuten, dass Medtner in ihm seine musikalische Kreativität bündeln wollte, die er bis dahin in intimeren (wenn auch groß angelegten) Formen entwickelt hatte, vor allem in seinen Klaviersonaten. …

 

Read full preface / Das ganze Vorwort lesen> HERE

Score Data

Edition

Repertoire Explorer

Genre

Tasteninstrument & Orchester

Druck

Reprint

Seiten

186

Nach oben