Quintette en ré mineur pour flûte, hautbois, clarinette, basson et piano op. 8 (score and parts)
Magnard, Albéric
31,00 €
Albéric Magnard – Quintette en ré mineur pour flûte, hautbois, clarinette, basson et piano op. 8 (1894)
(b. Paris, 9 June 1865 — d. Baron, Oise, 3 September 1914)
I Sombre (p. 1) – Animez jusqu’à la rentrée (p. 13) – Large (p. 15) – Mouvement du début (p. 16)
II Tendre (p. 25) – Largement – Vif et rythmé – Largement (p. 27) – Premier mouvement (p. 28)
III Léger (p. 34)
IV Joyeux (p. 49) – Largement – Vif et rythmé – Largement (p. 70) – Mouvement du début (p. 71) –Large – Mouvement du début (p. 76)
Vorwort
Als Sohn von Francis Magnard (1837-94), Herausgeber des ‚Figaro’, war für Lucien Denis Gabriel Albéric Magnard eine solide berufliche Karriere vorgesehen, deren Grundlage ein Jurastudium (1884-87) bilden sollte. Doch 1886 reiste Albéric Magnard nach Bayreuth und begann im selben Jahr das Studium am Pariser Conservatoire, woran sich 1888-92 ein privates Kompositionsstudium bei Vincent d’Indy (1851-1931) anschloss. Sein Opus 1, Trois pièces pour piano, stammt von 1887-88, und noch im selben Jahr vollendete er sein erstes Orchesterwerk, die Suite dans le style ancien in g-moll op. 2. Als Opus 3 folgte sein erster Liederzyklus ‚Six poèmes en musique’ (1887-89), als Opus 4 1889-90 seine Erste Symphonie in c-moll, und als Opus 5 das Drama in einem Akt ‚Yolande’ (1890-91) auf eigenen Text. Bevor er sich erstmals der Kammermusik zuwandte, entstanden die aus 7 Stücken bestehenden ‚Promenades’ für Klavier op. 7 (1893) und bereits die Zweite Symphonie in e-moll op. 6 (1892-94). Magnard ist vor allem als Komponist von Orchesterwerken bekannt geworden, insbesondere mit seinen vier Symphonien als – neben seinen Zeitgenossen Albert Roussel und Charles Tournemire – einer der bedeutendsten Symphoniker Frankreichs (die Dritte Symphonie in b-moll op. 11 entstand 1895-96, die späte Vierte Symphonie in cis-moll op. 21 1912-13). Er schuf auch zwei mysterienspielartige Opern auf eigene Libretti: die beiden dreiaktigen Tragödien ‚Guercœur’ op. 12 (1897-1901) und ‚Bérénice’ op. 19 (1905-08). Alle seine Symphonien und auch die meisten seiner Kammermusikwerke stehen in Moll-Tonarten, und der Bevorzugung der dunklen Seite des menschlichen Ausdrucks entspricht auch sein dramatisches Lebensende, hielt er es doch tatsächlich für angemessen, nachdem sein Antrag, im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger zu dienen, abgelehnt worden war, aus seinem Haus im Dorf Baron im Département Oise auf eine berittenen deutsche Einheit zu schießen, worauf sein Anwesen bis auf die Grundmauern niedergebrannt wurde. Ob er erschossen wurde oder im Feuer umkam, ist ungeklärt.
Sein erstes Kammermusikwerk, das Quintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Klavier in d-moll op. 8, schrieb Magnard 1894. Dann verlegte er sich wieder aufs Orchester und komponierte im Vorfeld seiner Dritten Symphonie den Chant funèbre op. 9 und die Ouverture op. 10 (beide 1895). Die Jahre 1897-1901 waren komplett der Fertigstellung seiner ersten Oper gewidmet. Als erstes entstand unmittelbar danach recht zügig die Sonate für Violine und Klavier in G-Dur op. 13 (1901), gefolgt von der ‚Hymne à la justice’ für Orchester op. 14 (1901-02) und den Quatre poèmes en musique für Bariton und Klavier op. 15 (1902). Mit dem großen Streichquartett in e-moll op. 16 schrieb Magnard ein ganzes Jahr (September 1902-September 1903) an seinem vielleicht bedeutendsten Kammermusikwerk, dem er die ‚Hymne à Vénus’ für Orchester op. 17 (1903-04) folgen ließ. Dem Streichquartett ebenbürtig erscheint das Klaviertrio op. 18 in f-moll (1904-05). Die nächsten vier Jahre waren exklusiv der Entstehung der zweiten Oper gewidmet. Danach komponierte Magnard sein letztes Kammermusikwerk, die Sonate für Cello und Klavier in A-Dur op. 20 (1909-1910), sein letztes Orchesterwerk, die Vierte Symphonie, und seinen letzten Liedzyklus, die ‚Douze poèmes en musique’ op. 22 (1913-14).
Das kammermusikalische Gesamtwerk von Magnard umfasst also lediglich fünf von nicht mehr als 22 Werken (hinzu kommt lediglich noch ein nicht mit Opuszahl versehenes Lied von 1890-91: ‚À Henriette’, geschrieben für ‚Le Figaro musical’), doch sind diese Werke von umso substanziellerem, gewichtigerem Kaliber, und – im Gegensatz zu seinem symphonischen Schaffen – wird keine Gattung wiederholt bedacht: das Quintett für Bläser und Klavier op. 8, die Violinsonate op. 13, das Streichquartett op. 16, das Klaviertrio op. 18 und die Cellosonate op. 20.
Das Quintett für Bläser und Klavier, Magnards erstes Kammermusikwerk ist im frischen, fast unbefangen spielerischen Charakter und dem weitgehend beibehaltenen Tempo continuo von viel klassischerer Art als die mit großem Abstand entstandenen späteren Kammermusiken. Es ist ungewöhnlich besetzt, denn statt der üblichen Formation entfällt hier das Horn und es tritt eine Flöte hinzu und ergänzt zum reinen Holzbläserquartett, was natürlich einen schlankeren, filigraneren Klang erzeugt und ganz andere Balanceprobleme zur Folge hat. Heute ist es Magnards meistgespielte Komposition, denn es existieren nicht viele substanzielle Werke von solch exquisitem Format, in welchen Mitglieder eines Bläserquintetts mit Klavier auftreten. Magnard hat das Quintett von Januar bis Juli 1894 komponiert. Uraufgeführt wurde es am 3. April 1895 in den Concerts de La Libre Esthétique in Brüssel durch Théophile Antony (Flöte), Guillaume Guidé (Oboe), Gustave Poncelet (Klarinette), Boogaerts (Fagott) und Théo Ysaÿe (Klavier). Im Druck erschien das Octave Maus (1856-1919) gewidmete Werk erst im Frühjahr 1904 in Magnards Eigenverlag, dessen Rechte nach seinem Tod von Salabert übernommen wurden.
Christoph Schlüren, Mai 2015
Edition | Repertoire Explorer |
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Genre | Kammermusik |
Seiten | 128 |
Format | 225 x 320 mm |
Printing | Reprint |
Anmerkungen | Set Partitur & Stimmen |
Size | 225 x 320 mm |