Kasberg Evensen, Bernt

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Kasberg Evensen, Bernt

Petite Suite for 2 Violins and Viola (score and parts)

20,00 

Bernt Kasberg Evensen

(geb. Tønsberg, 2. Februar 1944)

Petite Suite für 2 Violinen und Viola
(1988)

Allegretto con slancio – Chanson triste. Lento – Scherzino. Giocoso

Vorwort
Bernt Kasberg Evensen ist als Komponist im wesentlichen AutodidaktEr ist weitgereist und lebte und arbeitete in seinem Leben in verschiedenen Ländern: in Mexico, Schottland, Deutschland und natürlich Norwegen.
Evensen hat sein Leben weitestgehend in den Dienst für andere Menschen und deren Wohlergehen (Familie, Freunde, Gefährten) stets über das Interesse am eigenen Erfolg gestellt. Während seiner Jahre in Schottland vertiefte er seine Fähigkeit und Leidenschaft für die Arbeit mit Behinderten und psychiatrischen Patienten und seine enge Verbindung mit der Philosophie und Gemeinschaft von Camphill und der Anthroposophen, die bis heute besteht.
Evensen ist außerdem ein exzellenter Bariton und hat als Sänger eine bewegte Aufführungsgeschichte. Er ist der wohl einzige Sänger, der Franz Schuberts ‘Winterreise’ und Allan Petterssons ‘Barfotasånger’ (Barfußgesänge) Seite an Seite zur Aufführung brachte. Eine unlängst dokumentierte, sehr bewegnde Aufführung des letzteren Zyklus (vom November 2014) kann auf YouTube nachgehört werden.
All dessen ungeachtet wusste er schon in früher Jugend, dass Komposition seine eigentliche Berufung ist. Die Datenbank des Norwegischen Musikinformations-Zentrums listet mehr als 100 Werke Evensens in vielen Genres auf: Symphonische Werke, Kammer- und Vokalmusik, Bühnenwerke, Musik für Kinder…
Viele Jahre lang arbeitete Evensen eng mit der Schülerkonzerte-Abteilung des Norwegischen Konzertinstituts (Rikskonsertene) zusammen. Dies veranlasste ihn, mehrere Märchen zu vertonen, die er an verschiedenen Schulen in ganz Norwegen zwischen 1976 und 1988 zur Aufführung brachte.
Seine Musik für den Konzertsaal beinhaltet einige der faszinierendsten Beiträge norwegischer Musik überhaupt. Er hat ein klares Bewusstsein über die den Intervallen innewohnende Spannung, Obwohl seine Musik harmonisch und kontrapunktisch oft komplex ist, findet sich darunter selten ein Werk, in dem er nicht einige Unisono-Passagen schreibt, in welchen die Intervalle unverschleiert hervortreten und ein dramatisches Spiel von Spannung und Entspannung entfachen. Seit den 1980er Jahren experimentierte Evensen mit Skalen, die von den Schriften der Theosophin Anny von Lange angeregt wurden. Auch verwendet er – in freier, persönlicher Weise – die Zwölftontechnik. Ravel ist jeher ein Lieblingskomponist Evensens, und er hat die Essenz dieses Einflusses seiner Musik einverleibt, ohne je zu einem unselbständigen Nachahmer zu werden.

Die ‘Petite Suite’ von 1988 existiert in drei Fassungen. Ursprünglich wurde sie auf Bestellung des Englischhorn-Solisten der Osloer Philharmoniker, Håvard Norang, für 2 Oboen und Englischhorn komponiert. Bald darauf transkribierte der Komponist das spontan entstandene Werk für Klavier solo und schrieb die hier vorliegende Version für 2 Violinen und Bratsche. Die Klavierfassung wurde am 25. Mai 1990 von Thomas Preuss in Lübeck uraufgeführt. Die Fassung für drei Streicher erklang erstmals öffentlich am 28. November 2014 während eines viertägigen Festivals zur Feier von Evensens siebzigstem Geburtstag an der Grieg-Akademie in Bergen. Die Aufführenden waren Ricardo Odriozola und Dmytro Kozar (Violinen) und Johanne Skaansar (Viola) – die Aufnahme dieser Aufführung ist bei YouTube dokumentiert.
Die lebhaften Ecksätze der kleinen Suite sind nahezu identisch und bilden den Rahmen dieses vergnüglichen Dreiteilers aus kurzen Charakterstücken im für Evensen so typischen Stil, sei es bezüglich der Behandlung der Tonalität, des kantablen Charakters oder der rhythmischen Vitalität.

Ricardo Odriozola. Svelvik, 12. Juni 2017

Partitur Nr.

1986

Sonderedition

Genre

Kammermusik

Format

Anmerkungen

Druck

Erstdruck

Seiten

28

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