Kallstenius, Edvin

Alle

Kallstenius, Edvin

Dalsland Rhapsodie op.22

Art.-Nr.: 3094 Kategorie:

16,00 

Edvin Kallstenius – Dalsland-Rhapsodie (Zweite schwedische Rhapsodie), Op. 22

(geb. Filipstad, Schweden, 29 August 1881 – gest. Danderyd/Stockholm, 22 November 1967)

(1936; uraufgeführt in Wien, 1938; ca. 8 Min.)

Die Dalsland-Rhapsodie (Zweite schwedische Rhapsodie), Op. 22 von Edvin Kallstenius gehört zu einer beachtlichen Anzahl von Werken, die sich auf schwedische Volksmelodien beziehen. Die ersten Sammlungen von Volksliedern und Tanzmelodien wurden im Jahre 1814 von literarischen und musikalischen Akademikern bearbeitet und veröffentlicht (Geijer & Afzelius 1814; Åhlström & Afzelius 1814, nachgedr. 1972). Seitdem haben Komponisten immer wieder auf die nun leichter zugänglichen traditionellen schwedischen Melodien zurückgegriffen. In den 1810er und 1820er Jahren gewannen Arrangements für eine Stimme mit Klavierbegleitung Beliebtheit für den häuslichen Gebrauch, da immer mehr Mitglieder der Mittel- und Oberschicht im Stande waren, ein Klavier zu erwerben. So wurde zuhause Musik gemacht und gleichzeitig Gesellschaft gehalten. In den 1830er Jahren wurden an den Universitäten zu Uppsala und Lund Männerchöre von Studenten organisiert. Volkslieder wurden dabei zu einem wichtigen Bestandteil des Repertoires, eine Tradition, die sich bis heute bei schwedischen Chören fortsetzt.

In den 1840er Jahren ließen zwei Umstände Kallstenius’ Rhapsodie vorausahnen. Erstens gehörten Volkslieder und Volkstänze zu den Lieblingsmomenten im Musiktheater, ersichtlich auch an mehreren Ouvertüren, Tänzen und Bühnenmusiken mit volkstümlichen Themen. Am populärsten war das Singspiel Das Volk von Värmland (Värmlänningarna, 1846, von Fredrik August Dahlgren), das bis heute noch im Repertoire ist. Ebenso erweiterte sich damals der Begriff der „Volksmusik”, der nun nicht nur mittelalterliche Balladen, Tanzstücke für Geige, und einfache Liebeslieder umfasste, sondern auch funktionsbezogene Arbeitsmusik. Der schwedische Amateur-Kulturhistoriker Richard Dybeck war der erste, der Lieder und pastorale Hornsignale veröffentlichte (Dybeck 1846, nachgedr. 1974); ausserdem organisierte er fast jedes Jahr zwischen 1844 und 1870 Konzerte in Stockholm und anderen Städten ausschließlich mit Volksliedern und Volksmusik. So kam das städtische Publikum zum ersten Mal in Kontakt mit dieser Art von Musik, dargeboten von Orchestern und kleineren Ensembles mit und ohne Gesang. (Danielson & Ramsten, 2013).

Kurz nach 1900 schlug die Volksmusikforschung eine neue Richtung ein. Interesse an traditioneller Aufführungspraxis nahm zu, und zunehmend sorgte man für die akkurate Transkriptionen von Melodien; redaktionelle Eingriffe wurden weitgehend vermieden. Der Künstler Anders Zorn (1860-1920) organisierte ab 1906 eine Reihe von Wettbewerben für Volksmusiker. Ihm halfen zuweilen Komponisten in seinem Umkreis, z.B. von Hugo Alfvén (1872-1960) und Wilhelm Peterson-Berger (1867-1942) sowie der Beamte Nils Andersson (1864-1921). Andersson transkribierte viele traditionelle Melodien und beteiligte sich maßgeblich an ihrer Herausgabe als Schwedische Weisen (1922-1940), einer umfassenden, 24-bändigen Sammlung von Liedern aus verschiedenen schwedischen Regionen. Das enorme Projekt wurde von Olof Andersson nach dem frühen Tod von Nils Andersson (gestorben bereits 1921) fertiggestellt. In den 1920er Jahren hatten Komponisten also Zugang zu einer wachsenden Anzahl von Melodien, die nach einem bisher nie da gewesenen, hohen wissenschaftlichen Standard transkribiert und veröffentlicht wurden. …

 

 

Komplettes Vorwort lesen > HIER

Partitur Nr.

Edition

Genre

Format

Druck

Seiten

Nach oben