Joachim, Joseph

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Joachim, Joseph

Variations for Violin with Orchestral Accompaniment

Art.-Nr.: 1815 Kategorien: ,

26,00 

Joseph Joachim

Variationen für Violine mit Orchesterbegleitung
(1878-1879, veröffentlicht 1882)

(geb. Kittsee, 28. Juni 1831 — gest. Berlin, 15. August 1907)

Vorwort (Online Version >>> OHNE NOTENBEISPIELE)
Die Variationen für Violine mit Orchesterbegleitung (1882) sind Joachims drittes und letztes Variationswerk. Es folgte in großem zeitlichen Abstand auf zwei frühere Variationswerke, die Variationen Op. 10 (1854) und die Variationen über ein irisches Elfenlied (1856). In den 1850er Jahren war Joachim äußerst aktiv als Komponist von Ouvertüren, Solokonzerten, und Kammermusik, zuerst in Weimar (1851-1852), dann in Hannover (1853-1868).1 In seinem unmittelbaren Kreis befanden sich Liszt, Schumann und Brahms. Mit letzterem führte Joachim eine Korrespondenz über kontrapunktische Studien, die den Hintergrund für die Elfenlied Variationen bot.2 Im Jahr 1878 dagegen war Joachim auf der Höhe seiner Karriere als Solist, Streichquartett Primarius und Pädagoge; das Komponieren hatte er bereits seit den frühen 1860er Jahren beinahe ganz eingestellt.

Während die Briefe des Geiger-Komponisten wenig über den Anlass dieser Variationen offenbaren, deutet die Widmung an Pablo de Sarasate (1844-1908), den spanischen Violinvirtuosen, nicht zuletzt auf einen hohen virtuosen Anspruch. Die Betonung auf „Orchesterbegleitung“ ist schon aus dem Titel ersichtlich; ihr wird Rechnung getragen durch eine eindrucksvolle Sammlung technischer Herausforderungen sowohl für die rechte als auch die linke Hand des Geigers. In seiner solistischen Konzeption grenzt das Werk an die Gattung des Solo-Violinkonzerts.

Was auch immer die Rückkehr zur Komposition bewogen haben mag, so brachte Joachims Wahl des Variationsgenres sicherlich Jugenderinnerungen in sein Bewusstsein zurück, denn als 25-jähriger wurden um ihn herum zahlreiche Variationswerke komponiert, darunter auch Werke von Brahms. Dieser begann damals, dem Genre mit einem neuen – oder vielmehr „alten“ – Bewusstsein zu begegnen,3 eine Herangehensweise, die er in seinen zahlreichen Variationswerken der nächsten Jahrzehnte verfolgte. Während des Kontrapunkt Austauschs (1856-1857)4 erlebte Joachim aus nächster Nähe Brahms’ ungewöhnliche Faszination und sein Geschick in der Handhabung der „alten“ Formen.5 Joachims Elfenlied Variationen wurden zum Zentrum einer Diskussion über grundsätzliche Gattungsfragen und den Umgang „moderner“ Komponisten (wie Joachim und Brahms) mit dieser Form. Brahms’ Hauptkritikpunkt an Joachims Elfenlied Variationen (in ihrer damaligen Form) war, dass er die harmonische Struktur zu stark veränderte, so dass die Melodietöne zwar sichtbar, aber nicht hörbar waren. Brahms lehnte „das vertonen von Melodietönen in veränderten harmonischen Strukturen“ ausdrücklich ab,6 welches in Joachims Variationen auf Grund häufiger Tonartenwechseln der Fall war. Die häufigen Taktwechsel und Abweichungen der 8-taktigen Struktur könnten ebenfalls zu Brahms’ kritischem Standpunkt beigetragen haben. Kurz und gut, Brahms sah sich im Licht von Joachims Elfenlied Variationen dazu bewogen, den Freund zur Praktizierung der Gattung im Sinne der „alten“ – Bach und Beethoven zu inspirieren.

 

 

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Partitur Nr.

1815

Edition

Repertoire Explorer

Sonderedition
Genre

Violin & Orchestra

Format

210 x 297 mm

Performance materials
Piano reduction
Anmerkungen
Druck

Reprint

Seiten

96

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