Hollaender, Gustav

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Hollaender, Gustav

Violin Concerto in G minor, Op.52

Art.-Nr.: 1910 Kategorie:

27,00 

Gustav Hollaender
(geb. Leobschütz, 15. Februar 1855 – gest. Berlin, 4. Dezember 1915)

Violinkonzert g-Moll op. 52

Vorwort
Der Violinist, Dirigent und Komponist Gustav Hollaender wurde am 15. Februar 1855 in eine hochgebildete, kreative und musikalische Familie hineingeboren. Sein Vater Siegmund Hollaender, ein Doktor, und seine Mutter, Renette Danziger, zogen drei Söhne auf, von denen Gustav der älteste war. Seine jüngeren Brüder Victor und Felix wurden Komponist beziehungsweise Autor. Gustav war der Onkel von Friedrich Hollaender, einem berühmten Filmkomponisten.

In seinen jungen Jahren genoss Gustav eine außergewöhnliche musikalische Ausbildung. Zunächst studierte er Violine bei Ferdinand David am Leipziger Konservatorium, später bei Joseph Joachim und Friedrich Kiel an der Königlich Akademische Hochschule für ausübende Tonkunst in Berlin, wohin seine Familie von Gustavs Geburtsort Leobschütz umgesiedelt war.
Bereits zu Anfang seiner Karriere umgab sich Gustav mit exzellenten Musikern, eine Praxis, der er sein gesamtes Leben treu blieb. Er begann seine Laufbahn als professioneller Violinist an der Hofoper in Berlin, 1877 lehrte er Violine am F. Kullak‘schen Musikinstitut. Auf einer Österreich-Tour begleitete er die Solistin Carlotta Patti (ca. 1840-1889), eine bemerkenswerte Kolloratursopranistin und Schwester der berühmten Adelina. 1881 gründete er die erste seiner zahlreichen Kammermusikgruppen: Ein Klaviertrio mit Xaver Scharwenka (Klavier) und Heinrich Grünfeld (Cello). Mit dieser Gruppe, die von 1871-1881 aktiv war, zeichnete er verantwortlich für die Neustrukturoerung der Kammermusikabende in der Berliner Singakademie.
Das Jahr 1881 begann mit einer Reihe von Arbeitsangeboten als Konzertmeister bei verschiedenen Musikorganisationen, Unterrichtsmöglichkeiten und neuen Kammermusikgruppen. Gustav wurde als Konzertmeister des Gürzenich Orchester Köln sowie als Violinlehrer in der Rheinischen Musikschule angestellt. Drei Jahre später, 1884, diente er als erster Konzertmeister im Kölner Stadttheater. In dieser Stadt gründete er das Gürzenich Quartett mit Emil Baré (zweite Violine), Joseph Schwartz (Bratsche) und Friedrich Grützmacher Junior (Cello). Das Ensemble begab sich auf eine erfolgreiche Konzertournee durch Deutschland, Belgien, England, Italien und Dänemark.
Nach seiner Rückkehr nach Berlin übernahm Gustav 1894 das Stern‘sche Konservatorium in seiner Heimatstadt (mittlerweile: Julius-Stern-Institut). Zu dieser Zeit erlebte das Konservatorium unter seiner Leitung eine Hochblüte. Über 1000 Studenten immatrikulierten sich jährlich am Institut, das vollkommen ohne Subvention geführt wurde. Hollaender gründete ein weiteres Streichquartett, diesmal mit Willy Nicking, Heinrich Brandler und Leo Schrattenholz. Walter Rampelmann und Anton Hecking traten dem Ensemble nach Austritt der letzteren bei.
Gustav vererbte das Bewusstsein über die Wichtigkeit von Kunst und Musik an seine drei Kinder. Tragischerweise wurden zwei von ihnen Opfer des Holocaust. Seine älteste Tochter, Melanie Herz-Hollaender (geboren 1880) arbeitete als Lehrerin für Rezitation. Sie hatte das Glück, bereits 1939 emigriert zu sein. Gustavs Sohn Kurt (geboren 1885) wurde ein Geschäftsmann. Nach der „Arisierung“ des Stern‘schen Konservatoriums gründete er die Jüdische Private Musikschule Hollaender in Berlin-Charlottenburg in der Sybelstraße 9. Der Betrieb wurde 1940 eingestellt. Am 27. Oktober 1941 wurden Kurz und seine Frau in das Ghetto Litzmannstadt deportiert und dort ermordet. Gustavs jüngere Tochter, Susanne Landsberg (geboren 1892) wurde Sängerin. Sie arbeitete als Miteigentümerin in der Jüdischen Privaten Musikschule Hollaender. Am 29. Januar 1943 wurde Susanne in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo sie kurz darauf ermordet wurde.

Es mag nicht überraschen, dass die meisten Kompositionen Gustav Hollaenders für die Violine geschrieben sind. Sein Oeuvre umfasst viele Kompositionen für Violine und Klavier, zahlreiche pädagogische Veröffentlichungen und drei Violinkonzerte, eines davon das hier vorliegende Violinkonzert g-Moll op. 52. Gustav komponierte das Konzert 1893, und … (Jean Hellner) …

 

 

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