Graener, Paul

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Graener, Paul

Hanneles Himmelfahrt, complete opera

Art.-Nr.: 2074 Kategorie:

38,00 

Paul Graener – Hanneles Himmelfahrt

(geb. Berlin, 11. Januar 1872 – gest. Salzburg, 13. November 1944)

Vorwort (von Jürgen Schaarwächter, 2018)
Paul Graeners Lebensdaten erweisen ihn als Zeitgenossen Max von Schillings‘, Karol Szymanowskis und Volkmar Andreaes, und seine Klangsprache ist so jener seiner Zeitgenossen nicht gänzlich fern. Graener wurde am 11. Januar 1872 in Berlin geboren und wuchs nach dem frühen Tode seiner Eltern bei nahen Verwandten auf. Nach abgebrochener Schulausbildung ging Graener als Theaterkapellmeister u.a. nach Bremerhaven, wo er einige Monate als Theaterkapellmeister wirkte und sein erstes Bühnenwerk, die Operette Backfische auf Reisen, uraufführte. Eine erste längerfristige Anstellung erhielt Graener 1898 als Musikdirektor am legendären Londoner Royal Haymarket Theatre. Nachdem Graener mehr als zehn Jahre in London gelebt hatte, wo er eine Familie gründete und 1909 die britische Staatsbürgerschaft erhielt, ging er 1910 nach Wien, um dort eine Anstellung als Kompositionslehrer am Neuen Wiener Konservatorium anzunehmen; schon ein Jahr später wurde er zum Direktor des Salzburger Mozarteums berufen, die er grundlegend zu reformieren anstrebte; kurz nach seinem Weggang wurde die damalige Musikschule Mozarteum zum Konservatorium erhoben.

Ab 1914 lebte Graener in Dresden und München und ging als freischaffender Künstler vor allem seiner kompositorischen Arbeit nach, bis er 1920 als Nachfolger Max Regers an das Leipziger Konservatorium berufen wurde. Später wurden seine Leistungen in der Festschrift der Leipziger Hochschule folgendermaßen gewürdigt: „Dabei gelang es ihm, verschiedene Stileinflüsse neuerer Zeit zu verarbeiten, ohne jedoch zur eigentlichen Moderne vorzustoßen. Graener vermochte die Elemente des Impressionismus in sein Schaffen einzuschmelzen wie vielleicht kein zweiter deutscher Komponist seiner Generation, doch blieb er letztlich dem spätromantischen Musikideal verhaftet, das seinem zutiefst lyrischen Wesen am meisten entsprach. Graeners elegantes und weltmännisches Auftreten mag dazu beigetragen haben, daß vor allem Ausländer bei ihm studierten […].“ 1925 wurde die Professur aus finanziellen Gründen ausgesetzt, und so verließ er die geschichtsträchtige Leipziger Einrichtung und widmete sich, wieder in München lebend, in den folgenden sechs Jahren seinem kompositorischen Schaffen. Mitte 1929 kehrte er nach Berlin zurück, wo er Direktor des Stern’schen Konservatoriums wurde. Bereits 1933 gab er diese Position an seinen Stellvertreter ab und übernahm eine Meisterklasse für Komposition an der Preußischen Akademie der Künste Berlin. Vom Dritten Reich hatte er sich zumindest teilweise vereinnahmen lassen (unter anderem als Mitglied des Kampfbunds für deutsche Kultur, als Parteimitglied sowie als Leiter der Fachschaft Komposition und später Vizepräsident der Reichsmusik­kammer), ehe ihm 1940 die Leitung einer Meisterklasse an der Preußischen Akademie der Künste entzogen wurde, weil er seine arische Herkunft nicht nachweisen konnte und ihm zu enger Kontakt zu Juden vorgeworfen wurde; 1941 legte Graener das Amt des Vizepräsidenten der Reichsmusik­kammer nieder. Dass er zeitlebens britischer Staatsangehöriger war, blieb den Machthabern hingegen verborgen. Die Zeit des Zweiten Weltkriegs verbrachte Graener in Berlin, bis seine Wohnung durch Bombenangriffe 1944 zerstört wurde. Mit seiner Familie flüchtete er über Wiesbaden und München zunächst nach Metz, um dann über Wien nach Salzburg zu gelangen, wo er im Alter von 72 Jahren am 13. November 1944 verstarb. …

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