Écho et Narcisse (with French and German libretto)
Gluck, Christoph Willibald
46,00 €
Preface
Christoph Willibald von Gluck
(geb. Erasbach, 2. Juli 1714 – gest. Wien, 15. November 1787)
Écho et Narcisse (1778/79)
Drame lyrique in einem Prolog und drei Akten
Libretto vom Baron Ludwig-Theodor von Tschudi nach Ovids Metamorphosen
Vorwort
Selten haben die überragenden Komponisten der Operngeschichte ihre künstlerische Laufbahn mit einem Fiasko beendet. Im Gegenteil: Monteverdi hatte seinen Ritorno d‘Ulisse und Mozart seine Zauberflöte, Wagner seinen Parsifal und Verdi seinen Falstaff, Rossini seinen Guillaume Tell und selbst Offenbach seine Contes d’Hoffmann, alles ohne Ausnahme Werke, die zu den erhabensten Schöpfungen des jeweiligen Autors zählen. Bei Christoph Willibald Gluck, dessen Platz im operngeschichtlichen Pantheon keiner streitig machen möchte, handelt es sich jedoch um die Ausnahme von dieser Regel: Sein allerletztes Bühnenwerk erlebte wohl den kläglichsten und sicher den unerwartetesten Misserfolg seiner sonst glanzvollen Karriere. Damit erheben sich natürlich zwei Fragen: Was waren die Ursachen dieses Misserfolgs, und war er überhaupt berechtigt?
Dem Komponisten selber schwante nichts von dem, was das Schicksal seinem letzten Opernwerk bereithielt. Als Gluck im Mai 1779 von Wien gen Paris auszog, hatte er die feste Absicht, sich in der französischen Hauptstadt triumphierend niederzulassen, und brachte zu diesem Zwecke zwei beinahe fertige Opernpartituren mit, die seinen Ruhm festigen sollten: Iphigénie en Tauride nach der griechischen Tragödie des Euripides sowie das bereits erwähnte Drame lyrique Écho et Narcisse nach der bekannten Sage der altgriechischen Mythologie. Mit den Auftraggebern verhandelte er um damals schwindelerregend hohe Aufführungshonorare, die die dortigen Klatschblätter zu Kommentaren bewegten wie „seine Liebe zu Geld ist keineswegs geringer als seine Ruhmsucht“. Bezeichnenderweise gab er sich zwar mit 12.000 Livres für die Iphigénie zufrieden, suchte jedoch sage und schreibe 20.000 für Écho et Narcisse und wurde beinahe ungehalten, als diese Summe auf 15.000 Livres heruntergehandelt wurde, was er durchaus als Beleidigung empfand und wofür er drohte, bei der Königin Marie Antoinette persönlich eine Beschwerde vorzubringen. Kurzum: In seinen eigenen Augen waren die Écho et Narcisse noch weit wertvoller als die später als unsterbliches Meisterwerk anerkannte Iphigénie, und er erwartete entsprechende Verhältnisse bei der Vergütung.
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Score Data
Partitur Nr. | 2051 |
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Edition | Opera Explorer |
Sonderedition | |
Genre | Opera |
Format | 210 x 297 mm |
Performance materials | |
Piano reduction | |
Anmerkungen | |
Druck | Reprint |
Seiten | 240 |