Iphigénie en Tauride (with German and French libretto)
Gluck, Christoph Willibald
39,00 €
Preface
Christoph Willibald (Ritter von) Gluck – Iphigénie en Tauride
(geb. Erasbach bei Berching, 2. Juli 1714 – gest. Wien, 15. November 1787)
„Mein Gluck, mein Freund, wo ist das Felsenherz,
Das dein unsterblicher Gesang nicht schmelzt? […]Mein Stolz ists, daß auch du dem Volke gehörst,
Dem ich gehöre; fühlt es gleich so ganz,
So warm nicht, wie es sollte, deinen Werth.“1
Iphigénie en Tauride gehört zu Glucks Reformopern, in der er „nach größtem Ausdruck und nach Verstärkung der Declamation der Dichtung“2 strebt, mit dem Ziel „eine für alle Nationen geeignete Musik zu erschaffen.“3 Gluck ging gemeinsam mit dem Dichter Ranieri Calzabigi (1714–1795) an eine tiefgreifende Erneuerung der Gattung Oper. Libretto und Komposition wurden gleichwertig, die Musik diente als Stütze oder Untermalung des Dramas, das „menschliche Dramen, Leidenschaft, Schicksalsschläge und urmenschliche Gefühle“4 zum Inhalt hatte. Einfache, kurz gehaltene liedhafte Gesänge lösten virtuose Arien ab, die Oberstimmen gewannen an Freiheit und die Idee vom Handlungsballett hielt Einzug. Damit löste Gluck das Musiktheater „aus der Abhängigkeit höfischer Repräsentation“ und führte es hinein in eine „humanistische Sicht“.5 Durch Glucks Vertragswerke mit der Pariser Oper (darunter Iphigénie en Tauride) fand sein Reformopernkonzept weite Verbreitung und gewann großen Einfluss auf nachfolgende Komponisten wie Carl Maria von Weber und Richard Wagner, der Glucks Opern als Schlüssel zum modernen Musiktheater sah.
Gluck schuf Iphigénie en Tauride als Auftragswerk für die Académie Royale de Musique in Paris. Neben Gluck hatte auch Niccoló Piccini, ein Verfechter der italienischen Oper, denselben Kompositionsauftrag erhalten. Durch Fürsprache der französischen Königin Marie Antoinette kam Glucks Oper als erstes zur Uraufführung, was den Kompositionsstreit zugunsten von Gluck entschied. Der bald darauf erfolgte Druck der Partitur und die 42 Aufführungen der Oper noch in derselben Spielzeit sowie positive Pressekritiken sprechen für den starken Anklang, den das Werk in Frankreich fand. Kritisch wurde das Fehlen von Balletten gesehen, woraufhin Francois–Joseph Gossec (1734–1829) den Kompositionsauftrag der Acádemie Royale Francois zur Anfertigung eines Ballettes erhielt, das schon in die sechste Aufführung einbezogen wurde. Bis in das Jahr 1829 wurde die französische Iphigénie in der Acádemie Royale über 400mal gespielt. …
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Score Data
Edition | Opera Explorer |
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Genre | Oper |
Format | 210 x 297 mm |
Druck | Reprint |
Seiten | 178 |