Gál, Hans

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Gál, Hans

Das Lied der Nacht, Op. 23 (in two volumes, with German libretto)

Art.-Nr.: 2076 Kategorie:

74,00 

Hans Gál – Das Lied der Nacht

(geb. Brunn am Gebirge, Österreich, 5. August 1890 – gest. Edinburgh, 3. Oktober 1987)

Biographie
Hans Gál wurde in einem heutigen Vorort von Wien geboren und starb 1987 im schottischen Edinburgh. Sein Leben war gezeichnet von zentralen politischen und sozialen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts in Europa: den Ersten Weltkrieg, den er aus erster Hand erlebte; den Aufstieg des Naziregimes und seine Entlassung von seinem Posten als Direktor der Mainzer Musikschule; den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938 und seine Flucht nach England, wo er den Rest seines Leben verbringen sollte; den Zweiten Weltkrieg und seine Internierung als “enemy alien” auf der Isle of Man; ein dramatisch verändertes kulturelles Klima nach dem Krieg, insbesondere seit den 1960er Jahren, in denen er als Komponist zunehmend weniger Beachtung fand. Dennoch blieb Gál Zeit seines Lebens produktiv und kreativ, er hinterliess ein umfangreiches kompositorisches Oeuvre und Bücher über Brahms, Wagner, Verdi, Schubert und Schumann.

Gáls Werkkatalog umfasst vier Opern, vier Symphonien, grossformatige Kantaten und eine Vielfalt an Kammermusik- , Klavier- und Vokalwerken. Am Ende seines Lebens war sein Vermächtnis auf 140 veröffentlichte Werke gewachsen. Niemals zweifelte Gál an der fortdauernden Gültigkeit von Tonalität, noch an deren Potential, etwas Neues zum Ausdruck zu bringen. Hierfür sind die Vitalität und der Umfang seines Schaffens ein eindrucksvoller Beleg.

In den 1920er Jahren, zur Zeit der Weimarer Republik, durchlebte Deutschland eine außerordentliche Periode kultureller Wiederbelebung und Lebenskraft, die dem jungen Komponisten unvergleichliche Möglichkeiten bot. Seine zweite Oper Die Heilige Ente, deren Uraufführung 1923 in Düsseldorf stattfand, wurde sofort von sechs weiteren Theatern für die folgende Spielzeit übernommen und blieb im Repertoire, bis Hitler sie 1933 mitsamt dem kompletten Gál’schen Werk unter Bann stellte. Das Lied der Nacht war Gáls dritte Oper. Auf dem Fuβe des Erfolgs der Heiligen Ente wurde das Bühnenwerk 1924/25 komponiert, die Premiere folgte am 24. April 1926 in Breslau. Die Kritik der Schlesischen Tagespost pries das Werk.: „Ein großer Erfolg. Für mich persönlich gehört der Abend zu den stärksten Eindrücken in der Oper überhaupt! Musik und poetischer Vorwurf gehen auf das glücklichste zusammen.“
[Schlesische Tagespost, April 1926, nach der Uraufführung]. Ein anderer Rezensent schrieb: „Die harmonischen Mixturen sind durchweg modern, aber modern im besten Sinne, sie bedeuten eine Bereicherung der Ausdrucksfarben, sind seelisch erfühlt, vermitteln durchweg ein ursprüngliches Erleben des Schönen… Alles in allem bedeutet die neue Oper deshalb einen enormen Fortschritt des Komponisten, weil sie neben der Meisterschaft und Erfindungskraft, die wir auch in der ‚Heiligen Ente‘ zu bewundern hatten, zum erstenmal die warme Fülle seines Herzens uns erschließt.“ [Breslauer Zeitung].

Ein weiteres Mal war Michael Freiherr von Levetzow der Librettist (ebenso wie für Gáls vierte und letzte Oper Die Beiden Klaas, deren für 1933 geplante Uraufführung Hitlers vollständigem Verbot seiner Werke zum Opfer fiel). Gál hatte bereits 1920, als er als Komponist am Theater an der Wien arbeitete, eine Bühnenmusik zu Levetzows Drama Ruth geschrieben. Nach der ersten Zusammenarbeit im Opernbereich für Die Heilige Ente hatte Gál kein Interesse mehr, mit einem anderen Librettisten als Levetzow zusammen zu arbeiten. Seine Witwe Hanna beschreibt den abenteuerlichen Aufwand, um Levetzow schließlich in einem abgelegenen Flecken irgendwo auf Korsika aufzutreiben. Hier lebte er, ohne einen Pfennig, mit seinem Partner Jean-Baptiste und versuchte (ohne Erfolg, wie es schien) sich mit Jagen und Fischen über die Runden zu bringen: „Auf dem Bett von Levetzow sitzend wurden die ersten Ideen für Das Lied der Nacht skizziert und diskutiert.“ (Hanna Gál, October 1989). Levetzow, ein bunter, gänzlich unkonventioneller Charakter, einer aristokratischen Familie aus Mähren entstammend und entfernt mit Goethes letzter Liebe Ulrike von Levetzow verwandt, war Dichter, Dramatiker und Satiriker in einer Person. Mit Gál verband ihn seine verinnerlichte humanistische Bildung und ein abseitiger Sinn für Humor. …

 

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