Elgar, Edward

Alle

Elgar, Edward

The Apostles, oratorio

48,00 

Edward William Elgar
(b. Broadheath, 2 June 1857 – d. Worcester, 23 February 1934)

The Apostles
op. 49

Ein Oratorium
Elgar gehörte zu einer der ersten Generationen von Briten, die in jüngerer Zeit die katholische Messe feiern konnten. Der Catholic Emancipation Act von 1829 hatte 200 Jahre religiöser Intoleranz ein Ende gesetzt, und Elgars Eltern gehörten zu den frühen katholischen Konvertiten (obwohl zweifelhaft ist, ob es seinem Vater wirklich so ernst mit dem neuen Glaubensbekenntnis war. Er besuchte St. George’s Worcester nur, um die Orgel zu spielen, verliess jedoch während der Predigten häufig die Kirche, um ein Glas Bier in einer benachbarten Kneipe zu trinken). Dem Katholizismus wurde auch weiterhin misstraut, und Elgars ‘music-drama’ für Chor The Dream of Gerontius (MPH score 1186), komponiert für das Birmingham Festival von 1900, provozierte reichlich Kritik ob seines ausserordentlich katholischen Themas – die Vorbereitung der Seele auf das Fegefeuer.

Für das Birmingham Festival der Jahre 1903 und 1906 wandte sich Elgar „akzeptableren“ religiösen Themen zu, nämlich der Berufung der Apostel und der Verbreitung der Lehren Jesu. Für Elgar hatte diese Idee bereits eine lange Geschichte, die in einem Ereignis während seiner Schulzeit ihren Anfang nahm, als sein Lehrer Francis Reeve bemerkte, dass die Apostel „zur Zeit ihrer Berufung arme Leute waren; vor der Herabkunft des Heilgen Geistes vielleicht auch nicht klüger als einige von euch.“ Diese Beschreibung befeuerte die Inspiration des jungen Elgar, und viele Male dachte er daran, die Geschichte zu vertonen. Die frühesten Skizzen für das Projekt stammen aus der Zeit vor Gerontius, und die allererste Musik dieses Meisterwerks war ursprünglich für Judas Ischariot gedacht.

Elgar war schliesslich zu der Absicht gelangt, drei Oratorien zu schreiben: The Apostles (über die Berufung der Apostel, die Kreuzigung Christi, Auferstehung und Himmelfahrt), The Kingdom (über Pfingsten und die Herabkunft des Heiligen Geistes) und The Last Judgement. Als er The Kingdom jedoch vollendet hatte, war von den damaligen religiösen Gefühlen nicht mehr viel übrig, und so wurde der letzte Teil der Trilogie nie begonnen (obwohl viele Skizzen für das Werk ihren Weg in andere Projekte fanden, wie zum Beispiel die unvollendete Dritte Symphonie). Man kann mutmassen, dass Elgar nicht etwa seinen Glauben verlor, sondern dass er von Anfang an gar keinen hatte. Zweifellos war die intellektuelle Aufgabe, gemeinsam mit dem Dean von Westminster, Canon Gorton of Morecombe und Canon Dolman of Hereford das Libretto zusammenzustellen, eine weit grössere Herausforderung für seinen Geist als die tatsächliche Botschaft, die die heiligen Worte vermittelten. Auch spricht Elgars persönliche Zugang zum Thema eher für eine Ablehnung konventioneller Glaubensvorstellungen. Von allen Personen der unvollendeten Trilogie war die wahrhaftigste und sympathischste nicht etwa die des Jesus, sondern Judas. In the The Kingdom taucht er nicht auf, aber sein zehnminütiger Monolog in The Apostles “Whither shall I go from Thy spirit” ist der emotionale Kern des Werks. Elgar war schon immer von der Idee des reuigen Sünders angezogen (er beschreibt Gerontius als „unverbesserlich weltlichen Menschen zu Lebzeiten, der nun zur Rechenschaft gezogen wird“). In The Kingdom ist der korrespondierende emotionale Höhepunkt “The sun goeth down”, gesungen von einer weiteren reuigen Sünderin, Maria Magdalena. …

Komplettes Vorwort lesen > HIER

 

 

Partitur Nr.

Sonderedition

Genre

Format

Klavierauszug

Druck

Seiten

Nach oben