Cornelius, Peter

Cornelius, Peter

Männerchöre (Works for Men’s chorus) Opp. 9, 12, 17, O Venus, Two motets (1852), Sonnanaufgang (Sunrise), Ballade (1844), Der Tod des Verräters (The Death of a Traitor)

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Preface

Peter Cornelius

MÄNNERCHÖRE

(geb. Mainz, 24. Dezember 1824 – gest. Mainz, 26. Oktober 1874)

5 Trauerchöre op. 9; »O Venus«; 3 Chöre op. 12; Reiterlied op. 17;
»Requiem«; »Absolve«; »Sonnenaufgang«; »Es war ein alter König«;
»Der Tod des Verräters«

Vorwort
An Peter Cornelius erinnert man sich heute vor allem durch seine beiden Opern »Der Barbier von Bagdad« (1855–8) und »Der Cid« (1860–5). Allerdings wäre das Meiste seines Schaffens als Komponist, Dichter, Kritiker, Übersetzer und Autor wohl für immer unzugänglich geblieben, wenn der Musikwissenschaftler Max Hasse (1859–1935) nicht sein ganzes Leben der Erforschung von Leben und Werk Cornelius’ gewidmet hätte: Er verfasste die erste umfangreiche Monographie – bis heute ein Standardwerk der Forschung (Leipzig, 1922/3) –, sammelte Dokumente, Briefe und Musik-Manuskripte dieses wichtigen spätromantischen Komponisten und bereitete insbesondere die bemerkenswerte Gesamtausgabe seiner Werke vor, die in fünf Bänden bei Breitkopf & Härtel erschienen ist (Leipzig, 1904–6). Cornelius war 1874 im Alter von gerade einmal 50 Jahren unerwartet an Diabetes Mellitus gestorben, nur acht Jahre nach seiner Hochzeit mit Bertha Jung (1834–1904), die ihm vier Kinder schenkte (zwei davon verstarben kurz nach dem Vater). Es war seine Familie, die sich um den Nachlaß kümmerte, Forschung und Veröffentlichungen anregte – neben der Witwe insbesondere der erstgeborene Sohn Carl Maria Cornelius (1868–1932), der 1904 ausgewählte Briefe, Gedichte und Tagebuch-Auszüge seines Vaters herausgab und eine weitere empfehlenswerte Biographie verfasste (Regensburg, 1925). Die Familie gab auch die Gesamtausgabe bei Hasse in Auftrag, nachdem dieser auf eigene Initiative 1894 alle Fragmente von Cornelius’ bedeutender letzter, unvollendet gebliebener Oper »Gunlöd« (1866–74) herausgegeben hatte – ein Meilenstein editorischer Musikforschung, die der wertvollen Vervollständigung der Oper durch Waldemar von Bausznern 1906 als Grundlage diente. Allerdings muß die Hasse-Ausgabe ungeachtet ihrer Vorzüge und Bedeutung leider als keineswegs komplett betrachtet werden, denn die Familie Cornelius hatte Einwände gegen die Veröffentlichung vieler Frühwerke (1835–1855) und insbesondere der vor 1855 verfaßten geistlichen Werke. Daher konnte Hasse zunächst nur etwa zwei Drittel aller Werke von Cornelius veröffentlichen. Eine neue kritische Gesamtausgabe wurde leider nie in Angriff genommen, und so muß die Hasse-Ausgabe ungeachtet mancher Schwächen bis heute als Standardreferenz dienen, obgleich das hundertste Todesjahr zumindest neues Interesse der Musikwissenschaft geweckt hatte: 1974 wurde in Mainz ein wichtiges Symposium veranstaltet (Bericht im Gustav Bosse Verlag, Regensburg),und später war es insbesondere der bedeutende Forscher Günter Wagner, der unerläßliche Quellenstudien unternahm und später die gesammelten Texte des «Dichtermusikers» veröffentlichte, als der sich Cornelius in einer kurz vor seinem Tod verfaßten autobiographischen Skizze ausdrücklich selbst bezeichnet hatte. In der Tat muß Peter Cornelius als gleichwertiger Dichter und Komponist betrachtet werden. Er hinterließ zweieinhalb Opern, mehr als 110 Lieder für ein oder zwei Soli, zahlreiche weltliche Werke für gemischten Chor oder Männerstimmen, einige geistliche Chorwerke, jedoch nur eine handvoll jugendlicher Kammermusik-Werke und kein einziges bedeutendes Orchesterwerk. Seine Vokalwerke zeugen allerdings von höchster Könnerschaft und Originalität; mehr als die Hälfte davon sind Vertonungen eigener Texte. Es wäre mehr als gerechtfertigt, sie als ein Bindeglied zwischen den romantischen Liedkomponisten (Schubert, Schumann, Brahms) und Gustav Mahler zu betrachten, denn schon Cornelius’ früheste Lieder weisen jenes profunde Gespür zur Erzeugung von Stimmungen und das Ineinandergehen von Wort und Musik auf, das später auch die Wunderhorn-Lieder Mahlers kennzeichnen sollte. Man bemerke nur die erstaunliche Ähnlichkeit einer Passage aus Cornelius’ »Der Traum« (1842; Hasse-Biographie Bd. I, S. 45: »Die kranken, bleichen Gestalten«) mit dem Anfang von Mahlers erstem Kindertotenlied nach Friedrich Rückert, den Cornelius übrigens in Berlin (1844–1852) kennengelernt und von dem er Einiges vertont hatte. Die Chormusik von Cornelius mag auch Max Reger als Vorbild gedient haben; man vergleiche zum Beispiel das von beiden vertonte »Requiem: Seele, vergiß sie nicht« nach Friedrich Hebbel.

Die insgesamt 15 Männerchöre, die Hasse für seine Ausgabe auswählte, zählen zu den bedeutendsten des 19. Jahrhunderts. Unterstrichen wird dies nicht zuletzt dadurch, daß immerhin opp. 9, 12 und 17 darunter sind, drei der insgesamt 17 Werke, welche überhaupt bereits zu Cornelius’ Lebzeiten im Druck erschienen sind. Allerdings fehlen nicht weniger als acht weitere weltliche Männerchöre (drei von 1842; vier Uhland-Vertonungen von 1843 und das Reiterlied nach Herwegh, 1844) sowie beinahe alle bedeutenden geistlichen Werke (»Stabat Mater« für Soli, Chor und Orchester, »Deus Israel«; »Domine salvum«; Dorian Mass; »Tu es Petrus«; »Domine salvum« für Tenor, Chor und Orchester; drei weitere Messen scheinen verlorengegangen zu sein). Wie man einer Bemerkung Hasses im Vorwort entnehmen kann (Bd.. II, S. viii), hatte die Cornelius-Familie Vorbehalte hinsichtlich einer Veröffentlichung der geistlichen Werke: «Sie wurden, dem Wunsche der Familie des Dichterkomponisten entsprechend, der sich mit dem des Herausgebers deckte, vorläufig nicht mit in diese Gesamtausgabe aufgenommen.» (Erst 1930 veröffentlichte Hasse dessen ungeachtet das meiste davon, allerdings bei Schott und nicht als Anhang seiner Gesamtausgabe.)

Das vielleicht bedeutendste Männerchorwerk von Cornelius ist sein op. 9 – fünf Trauerchöre, komponiert in Bayerbrunn und München im Herbst 1869, gewidmet seinem Freund Carl Riedel, Chormeister in Leipzig, und gesetzt für großen Chor: Die Partitur gestattet daher notfalls, den Tenor durch Altstimmen zu ersetzen; die fünfstimmige Nr. 1 bringt auch eine Oberstimme, die vom Alt allein oder gemischt mit Tenören gesungen werden kann. Der erste Chor beruht auf dem Choral »Ach wie flüchtig, ach wie nichtig« von Michael Franck und Vopelius, bekannt aus Bachs gleichnamiger Kantate BWV 26. Nr. 2 vertont ein Gedicht von Thomas Moore, bearbeitet von Cornelius, Nr. 3 ist eine freie Bearbeitung des mittelalterlichen »Media vita in morte sumus« von Notker Balbulus (St. Gallen, 9. Jh.) in der Fassung von Martin Luther. Nr. 4 auf einen neuen Text von Cornelius, »Pilger auf Erden«, verwendet Schuberts berühmtes Lied »Der Tod und das Mädchen« nach dem Streichquartett d-moll D 810; Nr. 5 ist ein pittoreskes Finale mit Trauerglocken zu einem Auszug aus Schillers berühmter »Glocke«. Das harmonische Spektrum der Gesänge reicht von c-moll (Nr. 1) bis b-moll / B-Dur (Nr.5), dabei D-Dur (Nr. 2), a-moll (Nr.3) und f-moll (Nr. 4) kreuzend – wahrlich nicht leicht zu singen, doch das so erzeugte, eindrucksvoll-warme Timbre lohnt die Mühe. — Singulär im Schaffen von Cornelius ist die im September 1872 entstandene Ode »O Venus!« für vierstimmigen Männerchor, Klavier und Harmonium (oder Orgel) nach Worten von Horaz. Hasse vertrat die Meinung, das tatsächlich rhythmisch komplexe, schwierige Werk sei eigentlich a cappella gedacht und nur aus Gründen der Aufführungspraxis von Cornelius mit Begleitung versehen worden. Die Anlage des Satzes für Klavier und Harmonium spricht jedoch für eine obligate Ausführung, zumal der Hinweis «ad lib.» fehlt.

Die drei Chöre op. 12 entstanden im Januar und Februar 1873 in München und sind dem Magdeburger Männergesangsverein und ihrem Dirigenten Gustav Rebling gewidmet, den Cornelius 1972 in Bayreuth anläßlich der Mitwirkung des Chores bei einer Aufführung von Beethovens Neunter Sinfonie kennengelernt hatte. Die Chöre Nr. 1 und 3 wurden zwischen dem 14. und 20. Januar entworfen; der zweite war erst am 8. Februar 1873 beendet. Nr. 1 vertont »Und wenn es einst dunkelt« für neunstimmigen Männerchor (As-Dur; sechs Tenöre, drei Bässe), Nr. 2 »Wagen mußt Du und flüchtig erbeuten«, beide nach Eichendorff. Nr. 2 ist ein kunstvoller Kanon in c-moll für zwei Männerchöre zu vier Stimmen. Sie sind beide gemeinsam wirkungsvoll aufführbar, doch der dritte Chor (Des-Dur; vierstimmig) scheint uns heute stilistisch und geschmacklich allzuweit entfernt davon: »Der deutsche Schwur« mit Text von Cornelius bedient allzu offensichtlich den deutschen Nationalstolz jener Zeit, wie man ihn heutzutage allenfalls noch von sehr rechts-konservativen Männerchören zu hören bekommt.

Die beiden Eichendorff-Vertonungen passen gleichwohl weit besser zum nachfolgenden Werk »Frisch auf in Windes Eil« op. 17 (Text von Cornelius; cis-moll; vierstimmig), geschrieben im September 1873 für den Münchner Liederhort als Dankeschön für ein Ständchen, das dieser Chor dem Komponisten im Sommer in seinem eigenen Garten gebracht hatte. Die Musik entstammt dem zweiten der Six Marches héroïques op. 40 von Franz Schubert (D 819, Klavier vierhändig).
Die letzten drei dieser Edition sind Frühwerke, die Hasse als interessant oder reif genug befand. Die zwei Motetten »Requiem aeternam« und »Absolve Domine« stammen vom Oktober 1852. Cornelius lebte da für kurze Zeit in Soest, Westfalen, wo er als Musiklehrer arbeitete und etliche geistliche Chöre schrieb. Hasse vermutete, sie seien Teil eines verloren gegangenen, kurzen Requiem für Männerchor a cappella, doch die jüngere Cornelius-Forschung fand keinerlei weiteren Hinweis dazu. (Eine weitere Messe A-Dur in einem Manuskript von 1852, die Hasse noch als original betrachtet hatte, entpuppte sich inzwischen sogar als bloße Abschrift der Messe »Assumpta est Maria« von Palestrina, wie Elmar Seidel 1974 nachweisen konnte. Die meisten geistlichen Werke befinden sich heute in der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek Wien; das lange verloren geglaubte, 1928 wiederentdeckte »Stabat Mater« liegt nun im Cornelius-Archiv der Stadtbibliothek Mainz.)

Der eindrucksvolle »Gruß an die Sonne« (Dichter unbekannt) und die Ballade »Es war ein alter König« (Heinrich Heine) bilden die letzten beiden Teile eines Triptychon für Männerchor. Der erste davon, das »Reiterlied« (Herwegh), fehlt allerdings in der Ausgabe von 1905, obwohl Hasse in seiner späteren Biographie bemerkt hatte: «Drei Männerchöre aber konnten in die Gesamtausgabe aufgenommen werden.» (1922, Bd. 1, S. 52) Laut Gesamtausgabe wurden die Chöre 1843 in Mainz komponiert, Hasses Buch zufolge entstanden sie jedoch erst Ende 1844.

Den heiteren Beschluß bildet die Parodie »Der Tod des Verräters« für Tenor, Bariton, Bass und Klavier. Das Hasse noch unzugängliche Manuskript (Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde Wien) datiert vom Sommer 1850. Die Ausgabe von Hasse beruhte auf dem Erstdruck von 1882, stimmt jedoch mit dem Autograph überein.

© Benjamin-Gunnar Cohrs, 2005

Peter Cornelius, Musikalische Werke, im Auftrage seiner Familie in fünf Bänden herausgegeben von Max Hasse, Bd. II, Abt. II: Männerchöre, S. 68 – 116, Breitkopf & Härtel, Leipzig 1905. Aufführungsmaterial: Breitkopf & Härtel, Wiesbaden.

INHALT

Fünf Gesänge op. 9 (Herbst 1869) für vier – bis fünfstimmigen Männerchor a cappella
I. »Ach wie nichtig, ach wie flüchtig« (Michael Franck 1
II. »Nicht die Träne kann es sagen« (nach Thomas Moore von Peter Cornelius) 6
III. »Mitten wir im Leben sind« (nach Notker Balbulus von Martin Luther) 8
IV. Grablied. »Pilger auf Erden, so raste am Ziele« (Peter Cornelius) 10
V. »Von dem Dome schwer und bang« (aus Schillers »Glocke«) 11

»O Venus!« (September 1872) für vierstimmigen Männerchor mit Klavier und Harmonium (Orgel)
»O Venus regina Cnidi Paphique» 14

Drei Gesänge op. 12 (Januar / Februar 1873)
für vier- bis neunstimmigen Männerchor a cappella
I. Der alte Soldat. »Und wenn es einst dunkelt« (Joseph von Eichendorff) 19
II. Reiterlied. »Wagen mußt du und flüchtig erbeuten« (Joseph v.Eichendorff) 24
III. Der deutsche Schwur. »Es lebt ein Schwur in jeder deutschen Brust«
(Peter Cornelius) 27

Reiterlied op. 17 (Herbst 1873) für vierstimmigen Männerchor a cappella
»Frisch auf in Windeseil« (Peter Cornelius) 32

Zwei Motetten (Oktober 1852 für vierstimmigen Männerchor a cappella
»Requiem aeternam dona eis Domine 39
»Absolve Domine« 40

Sonnenaufgang (1844) für vierstimmigen Männerchor a cappella
»Herauf! Herauf! Mit deiner Purpurglut!« (Textdichter unbekannt) 41

Ballade (1844) für vierstimmigen Männerchor a cappella
»Es war ein alter König« (Heinrich Heine) 42

»Der Tod des Verräters« (Herbst 1850)
parodierendes Männerterzett für Tenor, Bariton, Baß und Klavier
»Ich sterbe den Tod des Verräters« (Peter Cornelius) 44

 

Peter Cornelius
(b. Mainz, 24 December 1824 – d. Mainz, 26 October 1874)

WORKS FOR MEN´S CHORUS

5 Funeral Choruses op. 9; »O Venus«; 3 Choruses op. 12;
Horseman’s Song op. 17; »Requiem«; »Absolve«; »Sunrise«;
»There was an aged Monarch«; »The Death of a Traitor«

 

PREFACE
The composer Peter Cornelius is generally known for his two operas, »Der Barbier von Bagdad« (1855–8) and »Der Cid« (1860–5). However, most of his output as a composer as well as a poet, critic, translator and writer about music would have remained to be unknown, if not musicologist Max Hasse (1859–1935) had devoted his entire lifetime to the research of life and works of Cornelius: He wrote the first comprehensive monograph on the composer, which remains to be a standard work to this day (Leipzig, 1922/3), collected numerous important documents, letters and compositions of this significant late-romantic composer, and, above all, he prepared a remarkable Complete Edition, which appeared in five volumes at Breitkopf & Härtel (Leipzig, 1904–6). Cornelius untimely had died in 1874 as the result of diabetes mellitus, only 50 years old, and eight years after his marriage with Bertha Jung (1834–1904), who had given birth to his four children (two of them died soon after their father). It was Cornelius’ family which took care of his heritage, and later initiated research and publication – the widow and in particular his eldest son Carl Maria Cornelius (1868–1932), who published selected letters, poems, and extracts from his father’s diary in 1904 as well as a further recommendable biography (Regensburg, 1925). The family also commissioned the Complete Edition from Hasse, who in 1894 had already edited the fragment of Cornelius’ important last, unfinished opera »Gunlöd« (1866–74) – a milestone in musicology which made possible its valuable completion by Waldemar von Bausznern in 1906. However, despite the virtues and importance of this Complete Edition, it must be rendered as by no means complete, since the Cornelius family had objections against the publication of many early compositions (1835–1855) and those sacred works written until 1855. Hasse included only at about two third of Cornelius’ entire output as a composer. To this day no New Critical Complete Edition of Cornelius’ works appeared, and the Hasse edition must remain as being the standard reference source, despite its shortcomings, even if the centenary had stimulated new musicological interest in Cornelius: An important symposium was hold in Mainz in 1974 (report ed. by Gustav Bosse, Regensburg), and later the eminent scholar Günter Wagner undertook significant philological studies and also published the complete written texts by the «Dichtermusiker» (i. e., Poet-Musician), as Cornelius named himself in a short, autobiographical sketch, written a few days before his death. Peter Cornelius must indeed be considered to be mainly a poet and vocal composer: He left two and a half operas, more than 110 songs for one or two solo voices, numerous choruses for mixed or men’s voices and a couple of sacred compositions, but only a handful of youthful chamber music and no significant orchestral composition at all. His vocal compositions, more than half of them based on his own poems, reveal highest craftsmanship and originality. It would be more than justified to see them as a »missing link« between the romantic Lied composers (Schubert, Schumann, Brahms) and Gustav Mahler. Already Cornelius’ earliest songs reveal that profound sense for musical atmosphere and the amalgamation of word and music as later prominent in Mahler’s Wunderhorn-Lieder – note, for instance, the amazing similarity between a passage from Cornelius’ »Der Traum« (1842; Hasse, biography, Vol. I, p. 45: »Die kranken, bleichen Gestalten«) and the beginning of Mahler’s first of the Kindertotenlieder after Friedrich Rückert, whom Cornelius had met in Berlin (1844–1852) and of whom he choose various poems for his settings. Cornelius’ choral music may possibly also have served as a model for Max Reger, note, for instance, both composer’ settings of the »Requiem: Seele, vergiß sie nicht« (words by Friedrich Hebbel).

The 15 choruses for men’s voices chosen by Hasse for his edition belong to the most significant contributions to this genre in the 19nth Century. This is underlined by the fact that they include opp. 9, 12 and 17, which were part of the only 17 of Cornelius’ compositions which at all appeared at his lifetime. However, eight secular choruses (three choruses, 1842; four Uhland settings, 1843; Horseman’s Song, text by Herwegh, 1844) and most of the important sacred works were not included by Hasse (»Stabat Mater«, »Deus Israel«; »Domine salvum«; Dorian Mass; »Tu es Petrus«; »Domine salvum« for Tenor, Chorus and Orchestra; three further masses for men’s voices seem to be lost). As one can learn from a remark in the preface (Vol. II, p. viii), the Cornelius family had objections against making those completed sacred compositions available to the public: «Sie wurden, dem Wunsche der Familie des Dichterkomponisten entsprechend, der sich mit dem des Herausgebers deckte, vorläufig nicht mit in diese Gesamtausgabe aufgenommen.» («They were provisionally not included into this Complete Edition, following the wishes of the Poet-Composer’s family, and according to those of the editor himself.» Only in 1930 Hasse was able to edit most of these important works, however, they were published separately by Schott and not included in the Complete Edition.)

The perhaps most significant of Cornelius’ men’s choruses is his op. 9, composed in Bayerbrunn and Munich in the autumn of 1869, and dedicated to his friend Carl Riedel, chorus master in Leipzig. All five settings are funeral chants, and all written for large vocal forces: The score allows to substitute the Tenor parts with Altos; No. 1 is written in five parts, the first to be sung by Altos alone, or mixed with Tenors. No. 1 is based on the chorale »Ach wie flüchtig, ach wie nichtig« by Michael Franck and Vopelius, already known from Bach’s homonymous Cantata BWV 26. No. 2 is based on a poem by Thomas Moore, adapted by Cornelius, No. 3 a free adaptation of the mediaeval »Media vita in morte sumus« by Notker Balbulus (St. Gallen, 9th Century) in the Martin Luther arrangement. No. 4 has a new text by Cornelius, »Pilger auf Erden«, but the music itself adopts Schubert’s famous song »The Death and the Maiden« as used in the String Quartet in d minor, D 810. No. 5 is a picturesque finale with funeral bells, adapting a passage from Schiller’s famous »Ode to the Bell«. The spectre of harmony ranges from c minor (No. 1) to b flat minor and major (No. 5), crossing D major (No. 2), a minor (No. 3), and f minor (No. 4) – not easy to be sung, but creating an impressive, warm timbre.

A unique piece in Cornelius’ output is the ode »O Venus!« for men’s voices in four parts, Piano and Harmonium (or Organ), based on words by Horatius Flaccus. Cornelius wrote it in September 1872, and Hasse claims that it might have been intended a cappella, adding the accompaniment only for the convenience of performing this indeed very difficult and rhythmically complex piece. However, the layout of the Piano and Harmonium parts seems to be more likely intended as being obligato.

The Three Choruses op. 12 were composed in January and February 1873 in Munich and are dedicated to the Magdeburger Männergesangsverein and its conductor Gustav Rebling, which he had met in 1872 in Bayreuth, where they had participated in a performance of Beethoven’s Ninth Symphony. The Choruses No. 1 and 3 were sketched between 14 and 20 January, No. 2 was completed 8 February 1873. No. 1 is a setting of Eichendorff’s »Und wenn es einst dunkelt« (»And when it once darkens«) for men’s voices in nine parts (six tenors and three basses, A flat major), No. 2 »Wagen mußt Du und flüchtig erbeuten« (»Daring courage reward now must find us«; Eichendorff) is a skillful canon in c minor for two choirs in four parts each. Both make a pair which could well be performed together. No. 3 (D flat major, in four parts) however may perhaps appear as being all-too much out of style and taste to be done together with 1 and 2: »The German Vow«, a poem by Cornelius, is one of those typically nationalistic confessions to Germany of that time, as being sung occasionally still today by some conservative choirs.

The two Eichendorff settings would match much better with the following composition, »Frisch auf in Windes Eil« op. 17 (words by Cornelius, c sharp minor, in four parts), written in September 1873 for the Münchener Liederhort as a reward for a serenade brought to Cornelius in his own garden. The piece is based on the second of the Six Marches héroïques op. 40 by Franz Schubert (D 819, for Piano with four hands).

The last three of this edition are early works which Hasse considered to be mature or interesting enough to be included. The two motets »Requiem aeternam« and »Absolve Domine« date from October 1852, when Cornelius lived for a short time in Soest, Westfalia, where he worked as a teacher, and wrote several sacred pieces. Hasse assumed that they may have been part of a short Requiem a cappella for men’s voices, believed lost. However, recent research found no further evidence for such a piece. (A further surviving Mass in A major, believed to be an original composition, has even been identified by Elmar Seidel in 1974 as Cornelius’ 1852 copy of the mass »Assumpta est Maria« by Palestrina. Most of the manuscripts of the sacred compositions are today in the music collection of the Austrian National Library, Vienna; the long-believed lost »Stabat mater«, rediscovered in 1928, is now in the Cornelius-Archiv of the Stadtbibliothek Mainz.)

The impressive »Gruß an die Sonne« (»Sunrise«; author unknown) and the ballad »Es war ein alter König« (»There was an aged monarch«; Heinrich Heine) were the last two of a triptych for men’s voices. The first of them however, »Das Reiterlied« (»The Horseman’s Song«, Herwegh), is missing in the 1905 Edition, despite Hasse’s statement «Drei Männerchöre aber konnten in die Gesamtausgabe aufgenommen werden» («It was possible to include three Men’s Choruses in the Complete Edition»; Vol. 1 of his biography, 1922, p. 52). In the Complete Edition, Hasse assumed they were composed in Mainz in 1843; in his book however he stated they date from end of 1844.

A most delightful piece is the parody »Der Tod des Verräters« (»The death of a traitor«) for Tenor, Baritone, Bass and Piano. The discovery of the manuscript in the archive of the Gesellschaft der Musikfreunde Vienna revealed that it dates from Sommer 1850. Hasse’s edition, based on the 1882 first print, proved to be identical with the autograph.

© Benjamin-Gunnar Cohrs, 2005

Peter Cornelius, First Complete Edition of his Musical Compositions, by Order of his Family edited in five Volumes by Max Hasse, Vol. II, Section II: Men´s Choruses, p. 68 – 116. English Translations of all the above mentioned choruses by Mrs. B. Shapleigh, © by Breitkopf & Härtel, Leipzig 1905. Performing material: Breitkopf & Härtel, Wiesbaden.

CONTENTS

Five Choruses op. 9 (Herbst 1869) for four- and five part Men’s Chorus a cappella
I. »Ah! How worthless, ah! how fleeting« (Michael Franck) 1
II. »Never can the Teardrops tell thee« (after Thomas Moore von P. Cornelius) 6
III. »We now in the midst of life« (after Notker Balbulus von Martin Luther) 8
IV. Dirge. »Earth wearied pilgrim, oh! rest at the goal now« (Peter Cornelius) 10
V. »From the Chapel dark and drear« (from Schiller´s »Glocke«) 11

»O Venus!« (September 1872) for four part Men’s Chorus, Piano and Harmonium (Organ)
»O Venus regina Cnidi Paphique« 14

Three Choruses op. 12 (Januar / Februar 1873) for four- to nine part Men’s Chorus
a cappella
I. The old Soldier. »Andwhen it once darkens« (Joseph von Eichendorff) 19
II. Horseman’s Song. »Daring courage reward now must find us«
(Joseph von Eichendorff) 24
III. The German Vow. »There lives a vow in ev’ry German breast«
(Peter Cornelius) 27

Horseman’s Song op. 17 (Herbst 1873) for four part Men’s Chorus a cappella
»Away, as wild winds freed« (Peter Cornelius) 32

Two motets (Oktober 1852) for four part Men’s Chorus a cappella
»Requiem aeternam dona eis Domine« 39
»Absolve Domine« 40

Sunrise (1844) for four part Men’s Chorus r a cappella
»Arise! Arise! With all thy rosy glow!« (author unknown) .41

Ballade (1844) for four part Men’s Chorus a cappella
»There was an aged Monarch« (Heinrich Heine). 42

»The Death of a Traitor« (Summer 1850).
A Parody. Trio for Tenor, Baritone and Bass with Pianoforte
»I die the Death of a Traitor« (Peter Cornelius). 44

Score Data

Edition

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Genre

A Cappella

Seiten

56

Performance materials

available

Druck

Reprint

Format

160 x 240 mm

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