Catalani, Alfredo

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Catalani, Alfredo

La Wally (full opera score with Italian libretto)

Art.-Nr.: 2070 Kategorie:

73,00 

Alfredo Catalani
(geb. Lucca, 19. Juni 1854 – gest. Mailand, 7. August 1893)

La Wally
(1889-91)

Lyrisches Drama in vier Akten
Libretto von Luigi Illica
nach dem Roman Die Geier-Wally (1875) von Wilhelmine von Hillern

Vorwort
Alfredo Catalani war die tragische Gestalt der italienischen Opernkunst des 19. Jahrhunderts. Obwohl er heute im allgemeinen als wichtigster Bühnenkomponist zwischen Verdi und Verismo gilt, wurde sein musikalischer Werdegang einerseits durch eine unheilbare langjährige Krankheit und andererseits durch die Machenschaften des damaligen italienischen Opernbetriebs behindert. Von seinen lediglich fünf Opern (bzw. sechs, falls die Umarbeitung von Elda zu Loreley getrennt gezählt wird) zeigt jedes Werk einen deutlichen Entwicklungssprung gegenüber dem Vorgängerwerk, was unwillkürlich den Eindruck erweckt, dass Catalani – wäre seine kompositorische Laufbahn nicht frühzeitig abgebrochen – die Beliebtheit seiner jüngeren „Ein-Werk“-Komponistenkollegen der Verismo-Bewegung (Mascagni, Leoncavallo, Cilea, Giordani sowie außerhalb Italiens Charpentier und Eugen d‘Albert) wohl hätte übertreffen und Puccini als Rivale und ernstzunehmende Alternative gegenüberstehen können. Leider sollte es nicht sein: Seine chronischen Lungenbeschwerden (Hämoptyse) säten unter seinen Zeitgenossen Zweifel, dass Catalani seine künstlerischen Projekte je erfolgreich zu Ende führen könne, während der Opernbetrieb (sprich: das Verlagshaus Ricordi) dafür sorgte, dass er über die Situation eines „Behelfskomponisten“ (so seine eigene Bezeichnung) nie hinauskam.

Dennoch: In die Musikgeschichte ist Catalani als wichtigster musikalischer Vertreter der „Scapigliatura“ eingegangen, d.h. der Mailänder Kunstreformbewegung, deren Mitglieder bestrebt waren, ein avantgardistisches Ethos nach dem französischen Vorbild Baudelaires in die italienische Kunstszene einfließen zu lassen. Obwohl diese Bewegung vorwiegend auf die Literatur ausgerichtet war, brachte die Scapigliatura, deren Name sich mit „die Zerzausten“ wohl am besten übersetzen lässt, wenigstens einen genialen Schriftsteller-Musiker hervor, und zwar in der Gestalt von Arrigo Boito, der seinem Freund Catalani das Libretto zu seinem Opernerstling La falce (1875) schrieb, sein Versprechen jedoch über fast 20 Jahre hindurch nie einlöste, ein weiteres Libretto für Catalani zu schreiben. (Stattdessen wandte sich Boito mit bekanntlich spektakulären Ergebnissen an Verdi mit Simon Boccanegra, Otello und Falstaff). In ihrer Kunstauffassung war die Scapigliatura grundsätzlich antibürgerlich und wagnerfreundlich, und sie suchte das Heil der italienischen Opernkunst in der Eingliederung von Themen und Gestaltungsmitteln aus der deutschen Romantik: nordische Opernsujets, musikalische Naturschilderungen (mit entsprechender Aufwertung des Orchesters), ein Hauch des Übernatürlichen und Sagenhaften sowie eine Faszination für die schicksalhafte Verstrickung von Liebe und Tod („Liebestod“). All diese Merkmale finden sich im Schaffen Catalanis wieder und gipfeln in seinem letzten und wohl bedeutsamsten Bühnenwerk: La Wally.

 

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