Bruch, Max

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Bruch, Max

Romance for Viola & Orchestra in F Op. 85 (Piano reduction / Solo Violin)

Art.-Nr.: 1358c Kategorien: ,

16,00 

Bruch, Max – Romance for Viola & Orchestra in F Op. 85 (Piano reduction / Solo Violin)

(b. 6 Jan 1838, Cologne; d. 2 Oct 1920, Berlin)

Vorwort der Partitur:

(1911)

Max Bruch wurde in ein Elternhaus der gehobenen Mittelschicht hineingeboren, sein Vater war der Kölner Polizeidirektor, seine Mutter eine Sängerin. Frühreif und im eigenen Elternhaus unterrichtet, entwickelte er seine Begabungen als Maler und Komponist und schrieb bereits im Alter von elf Jahren seine ersten Stücke. Mit vierzehn gewann er den begehrten Preis der Frankfurter Mozartstiftung und baute diesen Erfolg mit einem Studium bei den bekannten Komponisten Ferdinand Hiller (1811-1885) und Carl Reinecke (1824-1910) aus. Seine Karriere als reisender Musiker führte über Stationen in Leipzig, Mannheim, Koblenz, Sondershausen, Liverpool und Breslau. Schliesslich liess er sich in Berlin nieder, wo er von 1890 an bis zu seinem Tod dreissig Jahre später lebte. Hier lehrte er bis 1911 Komposition an der Hochschule für Musik, unter seinen Schülern waren Ottorino Respighi (1879-1936) und Ralph Vaughan Williams (1872-1958). Auch war Bruch ein versierter Dirigent, dessen vertiefte Erfahrungen in der Welt der Orchester und Chöre in seinen eigenen Werken Früchte trug.

Trotz der bedeutenden musikalischen Umschwünge, die die letzten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts und das frühe 20. Jahrhundert kennzeichneten und die sich im Progressivismus und symphonischen Maximalismus von Richard Wagner (1813-1883), Gustav Mahler (1860-1911) und Richard Strauss (1864-1949) verkörperten, blieb Bruch seinen (vergleichsweise) konservativen Musikidealen treu und verwarf derlei äussere Einflüsse zu Gunsten einer entschieden tonalen Sprache und relativen Zurückhaltung der formalen Proportion. Er orientierte sich eher an seinen deutschen Vorläufern Felix Mendelssohn (1809-1847) and Robert Schumann (1810-1856), als dass er sich darum bemühte, auf der Höhe seiner Epoche zu sein. Dafür wurde seine Musik zu seiner Zeit sehr geschätzt und brachte ihm den Respekt der Zeitgenossen und fruchtbare Beziehungen zu Musikverlegern ein. Leider aber führte eben jener Konservativismus schliesslich dazu, dass der grosse Teil seines umfangreichen Werks in Vergessenheit geriet. Diesem Schicksal allerdings konnten viele andere Komponisten seiner Epoche nicht entgehen, darunter auch Bruchs Lehrer.

Dass Bruchs Name dennoch dem heutigen Publikum bekannt geblieben ist, ist seinem ausserordentlich populären Violinkonzert Nr.1 in g – Moll op 26 (1866, geschrieben während seiner Zeit in Koblenz und Sondershausen) zu verdanken. Wie schon zuvor Beethoven mit seinem Septett (op.20, 1799 – 1800) und Tschaikowsky mit der 1812 Ouvertüre (op.49, 1880), haderte Bruch mit der Popularität dieses Werkes – eine verdiente Popularität, wenn auch auf Kosten seiner anderen Kompositionen. Allein in der Kategorie der konzertanten Werke schuf er nicht weniger als zehn Stücke für Geige, vier für Cello und unzählige andere. Für die Bratsche, ein von den Solisten des langen 19. Jahrhunderts vernachlässigtes Instrument, schuf er gegen Ende seines Lebens drei Werke: Die Acht Stücke für Klarinette, Bratsche und Klavier op. 83 (1909), das Konzert für Klarinette und Bratsche in e – Moll op.88 (1911) und die vorliegende Romanze.

Die Romanze legt Zeugnis ab von der Begabung Bruchs für Melodie und umsichtige Orchestrierung. Die mittlere Tonlage der Bratsche ist immer gegenwärtig, und wären da nicht überall Doppelgriffe und lebhaften Arpeggios zu erleben, die idiomatisch für ein Streichinstrument sind, so würde das Werk eher an eine wortlose Arie für Mezzo – Sopran erinnern. Bruch widmete das Stück Maurice Vieux, dem ersten Bratschisten der Pariser Opéra, obwohl es Bruchs langjähriger Mitstreiter, der Bratschist Willy Hess war, der die Komposition am 25. April 1911 in Berlin uraufführte. Musikalisch und technisch zu bewältigen, bleibt die einsätzige Romanze als Konservatoriumsstück für Bratschisten beliebt, in den Konzertsälen erklingt sie gelegentlich dann, wenn nicht gerade ein Vehikel für Virtuosentum gefordert ist.

Casey A. Mullin, 2013

Wegen Aufführungsmaterial wenden Sie sich bitte an Schott, Mainz.

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