Brookes, Phillip

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Brookes, Phillip

Where Once We Danced Op. 39 for orchestra

26,00 

Phillip Brookes

Where Once We Danced

(geb. Allbrook, Hampshire, 10. Dezember 1952)

Suite in olden style, Op. 39

Counter-Dance & Jig (Sir John’s Maggot & Rupert’s Fancy) p.1

Pavan & Galliard (Pearl of the Orient & My Ladye’s Conceit) p.25

Chacony (Where Went You Then?) p.42

Round-Dance (The Doctor’s Pleasure) p.49

Air (One Morning In Spring) p.64

Hornpipe (The Professor’s Delight) p.68

Vorwort

Phillip Brookes graduierte in Jura und arbeitete den grössten Teil seines Berufslebens in der englischen Gefängnisverwaltung. Aber er ist auch ein Musiker – insbesondere ist er Komponist und Dirigent – , der seit seinen Schultagen mit dem praktischen Musizieren verbunden ist. 1979 erhielt er den Auftrag, die Eröffnungsmusik für das Andover Festival zu schreiben. Seine Symphonie für Blechbläser wurde am Merton College, Oxford im Jahr 1989 aufgeführt, und weitere Werke, darunter sein Klarinettenkonzert, wurden am Royal College of Music gespielt. Seine zwanziger Jahre waren charakterisiert durch regelmässige Kammerkonzerte, bei denen er kleine Ensembles dirigierte, während Freunde als Solisten auftraten. Zu diesen Anlässen wurden regelmässig Originalkompositionen der Musiker aufgeführt, und Teil dieser Suite haben ihren Ursprung in jenen Konzerten.

Als Phillip Brookes schliesslich nach Shropshire zog, gründete er 1990 das Market Drayton Orchestra, ausserdem leitete er Orchester in Nantwich, Wolverhampton und Shrewsbury. 2008 zog sich Phillip Brookes nach einer Krankheit aus dem Dienst in der Gefängnisverwaltung zurück und siedelte mit seiner Ehefrau auf die Philippinen um, wo er in der Lage ist, sich noch einmal auf die Musik zu konzentrieren. Seit 2005 zeichnet er für die Phillip Brookes Collection verantwortlich, die ein Teil der von der Musikproduktion Höflich herausgegebenen Reihe Repertoire Explorer ist. In der Collection sind unter anderem Werke von George Butterworth, Gustav Holst, Hubert Parry and Josef Strauss versammelt.

Die Suite Where Once We Danced entleiht ihren Titel aus Thomas Hardys (1840 – 1928) Gedicht An Ancient to Ancients, das sich mit der Weitergabe der Kunst von einer Generation auf die andere befasst. Das Werk ist in Form einer barocken Tanzsuite geschrieben, gesehen allerdings durch zeitgenössische Augen. So stellt jeder Satz eine Erinnerung an Dinge dar, die gewesen sein könnten oder vielleicht waren; oder an Gefühle, die auch noch nach Jahren wiedererweckt werden können. Eine ältere Version der Suite wurde 1983 vollendet. Die vorliegende Fassung wurde erweitert und sorgfältig für die Veröffentlichung überarbeitet.

1. Counter-Dance & Jig (Sir John’s Maggot & Rupert’s Fancy)

Die Suite eröffnet mit einem lebhaften Kontretanz (Kontretanz, contredanse oder country dance) und zeichnet sich durch unregelmässige Rhythmen zwischen 4 und 3 Schlägen pro Takt aus, die der Musik eine etwas unbeholfene, aber gewinnende Qualität verleihen. Der Tanz erklingt sechs Mal innerhalb einer rondoartigen Struktur (auch kehrt er zweimal am Ende der Suite wieder), unterbrochen von zwei ruhigen Zwischenspielen. Das erste ist charakterisiert durch seine impressionistischen Harmonien, die einen Schleier von Rückbesinnung über die Musik ausbreiten, als schauten wir durch ein „dunkles Glas“.

Das zweite Zwischenspiel ist gewichtiger, eine Jig (Gigue), also ein Tanz, der oft mit den keltischen Attributen Britanniens assoziiert wird, obwohl es sich hier um eine sanfte Jig handelt – eher ein Nachmittagsspaziergang zum Pub als ein wilder Tanz. Diese Melodie wird dreimal vorgetragen, einmal auch vom Schlagwerk.

2. Pavan & Galliard (Pearl of the Orient & My Ladye’s Conceit)

Wie es sich gehört, wird eine stattliche Pavane durch eine lebhafte Galliard kontrastiert, die auf der gleichen Musik aufbaut. Das jakobinische und elisabethanische Zeitalter erlebte ein wachsendes Interesse am Exotischen, seien es neue Lebensmittel (Gewürze, Tomaten, Kartoffeln), Tiere (Truthähne, Papageien) oder sogar Menschen (Lady Rebecca Rolfe, einst die amerikanische Indianerin Pocahontas). Der Osten insbesondere war reich an Exotismen und präsentiert eine kulturelle Vielfalt, die sich bis heute dramatisch von der des Westens unterscheidet. Wenn beide aufeinandertreffen, kann dies ganz besonders belebend wirken, und so erhebt sich die Pavane zu einem leidenschaftlichen Höhepunkt, bevor sie sich in einer etwas „schicklicheren“ Galliard entspannt.

3. Chacony (Where Went You Then?)

Die Chacony (oder Chaconne or Passacaglia) ist auf einer sich wiederholenden Basslinie aufgebaut. Dies eignet sich insbesondere für einen schmerzvollen Satz voller Bedauern über einen Verlust, den die Zeit wehmütig in sanfte Erinnerungen verwandelt. Der Untertitel stammt aus Hardys „To Lizbie Brown“.

4. Round-Dance (The Doctor’s Pleasure)

Für einen Round – Dance (Rundtanz) formierten sich die Tänzer zu grossen Kreisen (anders als die sich gegenüberliegenden Linien eines Kontredanzes), mit einer Wildheit, die man so in anderen Volkstänzen nicht findet. Blech – und Holzbläser stehen im Vordergrund und deklamieren eine an Volksmusik angelehnte, modale Weise, die sich von der Ostinato – Begleitung absetzt – ähnlich dem unaufhörlichen Kontrapunkt zwischen den Rädern eines Fahrrads und den innerlichsten Gefühlen des Radfahrers. Die Melodie erklingt dreimal, beim letzten Mal als Kanon (als eine „round“).

5. Air (One Morning In Spring)

So viele englische Volkslieder beginnen mit einem Bezug zu einem Frühlingsmorgen, dass dies wohl als der passende Titel für eine heitere Air zu sein scheint. Aber diese hier bezieht sich tatsächlich auf einen sonnigen Morgen im Frühling, als Veilchen den Boden bedeckten und die Welt des Komponisten wie verwandelt war durch die Geburt eines kleinen Mädchens.

6. Hornpipe (The Professor’s Delight)

Eine Hornpipe war grundsätzlich ein Solotanz – oft sogar ein virtuoser – assoziiert mit dem Leben an Bord eines Schiffes. In diesem Satz ähnelt sie mehr einer Toccata für Tasteneninstrumente. Sie beginnt mit den Holzbläsern und verfeinert sich mehr und mehr, mit einem Metrum, dass sich auf sieben Schläge pro Takt erweitert, bis eine Trompetenfigur die Rückkehr des „wahrhaftigen“ Kontretanzes aus dem ersten Satz ankündigt.

Wegen Aufführungsmaterial wenden Sie sich bitte an Musikproduktion Höflich (www.musikmph.de), München.

 

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Partitur Nr.

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The Phillip Brookes Collection

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