Fredmans Epistlar / Fredmans Sanger for mixed ensemble
Bellman, Carl Michael / arr. Hermann, Ulrich
38,00 €
Preface
Carl Michael Bellman
(geb. Stockholm, 4./15. Februar 1740 – gest. Stockholm, 11. Februar 1795)
Fredmans Epistlar
Fredmans Sånger
Bellman wurde am 4. Februar 1740 als ältestes von fünfzehn Kindern des Königlichen Hofsekretärs Johann Arendt Bellman und seiner Ehefrau Catharina Hermonia, eines Predigers Tochter, geboren. Die väterliche Familie stammte aus Deutschland. Sein Großvater mütterlicherseits war Professor für Rhetorik in Uppsala, also stammte Carl Michael aus einem gutbürgerlichen Haus, was sich auch in seiner überaus umfassenden Erziehung niederschlug: Er sprach sechs Fremdsprachen, zeichnete und malte in seinen frühen Jahren sehr gut, doch nach einer fiebrigen Erkältung brach bei dem Zwölfjährigen unvermittelt das dichterische Talent durch.
Durch seinen Hauslehrer, den großen Claes Ludvig Ennes, gefördert, konnte der siebzehn Jahre alte Bellman zwei Bücher im Druck vorlegen: „Schweidnitz: Evangelische Todesgedanken“ und „Hinterlassene Ermahnungen eines Vaters an seinen Sohn, anlässlich einer großen Reise“.
Auch musikalisch war er aktiv vor allem auf dem „Citrinchen“, einem Cister-Instrument, das er von seinem Großvater vererbt bekam, und das er bald, nach eigenem Urteil, unvergleichlich spielte. Ob er tatsächlich keine Noten konnte, dafür und dagegen spricht einiges, allerdings nahm er bei der Herausgabe seiner berühmten beiden Liedersammlungen „Fredmans Epistlar“ (1790) und „Fredmans Sånger“ (1791) die Hilfe des Kollegen und Freundes Olof Åhlström (1756-1835) gerne an, der die Lieder in Melodie und Klaviersatz schrieb. (Diese Klaviersätze der Episteln und Sånger finden sich im Anhang als Quellen für meine Bearbeitungen).
Nachdem ein Versuch, einen bürgerlichen Beruf als Bankbeamter zu erlernen und auszuüben, kläglich gescheitert war, wandte er sich der Kunst als Dichter-Musiker zu. Er schrieb unter dem „Pseudonym“ F r e d m a n (den es tatsächlich damals in Stockholm gab, als heruntergekommenen Uhrmacher ohne Werkstatt und Geschäft, wie es heißt). Diesem – dem Mann des Friedens im Gegen-satz zu seinem eigenen Namen: „Mann des Krieges“ – legte er seine Lieder in den Mund, denn als wohlerzogener Königlicher Hofsekretär (ab 1772, als ihn König Gustav III. unter seine Fittiche nahm, nach dem Horaz’schen Motto: „Aere perennium…“) durfte er mit der Welt seiner „unteren“ Zehntausend – damals hatte Stockholm als größte Stadt Schwedens gerade einmal 50.000 Einwohner, die sich bis Ende des Jahrhunderts auf ca. 100.000 steigerten – nur hinter vorgehaltener „Maske“ liebäugeln, und mit dem bunten, lustigen, erotischen, oft auch versoffenen Treiben seiner Figuren, die als Maitre de plaisir jener FREDMAN wie seine Puppen tanzen läßt. Zu Beginn sollten „Fredmans Episteln“ übrigens 100 Lieder umfassen, daher sind das 25. und das 50. besonders herausgehoben, vom Thema als auch von der musikalischen Diktion. Es blieb dann doch bei 82 Werken.
Von der Wiege bis zur Bahre reichen die Themen in Bellmans Lieder. Nur die allerhöchste Politik ließ er aus gutem Grunde weg, denn auch Gustav III., wiewohl ein äußerst musischer und kunstbeflissener Monarch, stolperte über seine Großmachtpläne, fing einen Krieg mit Russland an, den er natürlich verlor, und wurde dann fast zwangsläufig Opfer jenes berühmten Attentats 1792, das noch Verdi als Vorwurf für seine Oper „Die Macht des Schicksals“ diente.
Nach dem Tod seines Gönners wurde es still um Bellman. Er, der immer auf die Unterstützung seiner Mäzene angewiesen war, geriet in finanzielle Schwierigkeiten, was ihm 1794 sogar die Schuldhaft – allerdings auf dem Königlichen Schloß – eintrug, wo er sich die Schwindsucht holte, der er am 11. Februar 1795 erlag….
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Score Data
Edition | Repertoire Explorer |
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Genre | Chor/Gesang & Instrument(e) |
Seiten | 184 |
Format | 225 x 320 mm |
Druck | Erstdruck |