Bellini, Vincenzo

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Bellini, Vincenzo

Norma

Art.-Nr.: 62 Kategorie:

75,00 

Vincenzo Bellini

Norma

(geb. Catania, 3. 11. 1801 – gest. Puteaux bei Paris 24. 9. 1835)

Tragische Oper in zwei Akten
Libretto: Felice Romani, nach der Tragödie von Alexandre Soumet
Uraufführung: Mailand, 26. 12. 1831

Vorwort
Vincenzo Bellini wird am 3. November 1801 in Catania, Sizilien, als Sohn des Domkapellmeisters Rosario Bellini geboren. Der Grossvater Vincenzo, der ebenfalls Domkapellmeister von Catania war, sorgt für eine erste musikalische Erziehung des Enkels. Schon früh schreibt der junge Bellini seine erste Liedkompositionen für die feinen Salons der sizilianischen Gesellschaft. Er besucht von 1819 bis 1825 das Konservatorium Reale Collegio di Musica di San Sebastiano in Neapel, wo er bei dem damals berühmten Opernkomponisten und Direktor dieser Institution, Nicola Zingarelli, studiert. Zum Abschluss seines Studiums wird die erste Oper des Meisterschülers, Adelson e Salvina (1825), im Schultheater des Konservatoriums aufgeführt. Hier hört sie Domenico Barbaja, Impressario vom Teatro San Carlo in Neapel und La Scala in Mailand, sowie ehemaliger Förderer Giacchino Rossinis. Barbaja gibt Bellini den aussergewöhnlichen Auftrag, als unerfahrener Neuling eine Oper für das renommierte San Carlo zu komponieren, das 1826 seine Bianca e Fernando präsentiert. Den ersten großen Opernerfolg erringt Bellini 1827 mit Il Pirata an der Mailänder Scala; es ist ein weiteres Auftragswerk, bei der die Partien den grossen Stars des berühmten Opernhauses auf den Leib geschrieben werden. Es folgen die Opern La Straniera (1829), Zaira (1829) und I Capuletti ed i Montecchi (1830). An der Scala kommen auch die Werke heraus, die seinen europäischen Ruhm begründen: La Sonnambula (Die Nachtwandlerin, 1831) und noch im selben Jahr Norma.

Nach einer privaten Erstaufführung von Il fu ed il sarà (1832) und dem überraschenden Misserfolg seiner Beatrice di Tenda (1833) in Venedig verlässt Bellini Italien und zieht mit der Sängerin Giuditta Pasta nach Paris, wohl auch, um seine „wilde Ehe“ mit der verheirateten Giuditta Turina zu beenden. In Frankreich schreibt er sein letztes Meister-werk, I Puritani, das 1835 im Théatre Italien uraufgeführt wird und Adaptionen des französischen Opernstils zeigt. Bellini ist mit Chopin befreundet und nimmt häufig an dessen musikalischen Soireen in Paris teil. Auf dem Höhepunkt seines Schaffens stirbt Vincenzo Bellini am 24. September 1835 während eines Aufenthalts in seinem Landhaus in Puteaux. (Im Pariser Stadtteil La Defense erinnert heute das Quartier Bellini an den ehemaligen Ort.) -chronisch überarbeitet überlebt Bellini einen Anfall von Dysenterie nicht. Wie auch Mozart und Schubert wurde er vor der Vollendung seines 35. Lebensjahres aus dem Leben gerissen. Nach einer grossen Trauerfeier am 2. Oktober im Invalidendom mit 350 Chorsängern und Solisten wird Bellini auf dem Friedhof Père Lachaise beigesetzt. Seine sterblichen Überreste werden jedoch 1871 nach Catania überführt, wo man ihn bereits zu Lebzeiten als grossen Sohn der Stadt gefeiert hat.
Alexandre Soumets Drama Norma wird im April 1831 am Pariser Odéon-Theater mit Erfolg uraufgeführt. Im Juli desselben Jahres beschliesst Bellini den Stoff für eine Oper zu verwenden. Felice Romani (1788-1865), der unter anderem auch die Textbücher zu Rossinis Il Turco in Italia und Donizettis L’Elisir d’Amore verfasst hat, beginnt am Norma-Libretto zu arbeiten, das eines der besten Opernlibrettis seiner Zeit werden wird. Im September schreibt Bellini der berühmten Sängerin Giuditta Pasta, die sich in Paris aufhält, und bittet sie Soumets Tragödie anzusehen. Pasta soll die Partie der Norma singen und sich mit der Figur vertraut machen. Allerdings ändert Romani die Handlung wesentlich,  (Soumet lässt Norma wahnsinnig werden – in seinem Stück tötet sie eins ihrer Kinder und stürzt sich zusammen mit dem anderen vom Felsen in den Tod). Pasta ist begeistert von der Figur einer gallischen Medea sowie von Bellinis Partitur, die erst kurz vor den ersten Proben Anfang Dezember fertiggestellt wird. Sie arbeitet selbst mit Bellini am Klavier, bis die endgültige Fassung von Normas grosser Arie Casta Diva entstanden ist.

Norma wird als Eröffnungsvorstellung der Saison 1831-32 am 26. Dezember 1831 an der Scala gegeben, die grössten Protagonisten der Zeit singen und Bellini erwartet einen Triumph – insbesondere nach dem Erfolg seiner Sonnambula in der vorhergehenden Saison. Doch die Premiere gerät zu einem „fiascho fiaschissimo“, wie sich Bellini selbst ausdrückt; das Publikum wird von bestellten Claqueuren, den bezahlten Handlangern des nun längst vergessenen Komponisten und Erzrivalen Giovanni Pacini, beeinflusst. Schon die nächste Aufführung zwei Tage später wird freundlicher aufgenommen, und insgesamt wird Norma in dieser Saison ganze 39 Mal gespielt. Erst im Sommer 1832 in Bergamo wird die Oper – wieder mit Giuditta Pasta – jedoch zu einem wirklich grossen Erfolg. Bereits 1833 gibt man Norma am Haymarket Theatre in London, und das Werk wird in den nächsten fünf Jahren in 13 Ländern gespielt – auch in Amerika, Cuba und Mexiko. Mit dem Ende der Belcanto-Ära gerät Norma mehr oder weniger in Vergessenheit und wird im Grunde erst mit Maria Callas wiederbelebt: eine seltene Symbiose, bei der erst die Partie der Norma die Sängerin zur absoluten Diva macht und die Callas ihrerseits der Oper zu neuem Ruhm verhilft.

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Partitur Nr.

62

Edition

Opera Explorer

Format

Druck

Reprint

Genre

Oper

Seiten

446

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