Vincenzo Bellini
(geb. Catania, 3. 11. 1801 - gest. Puteaux bei Paris 24. 9. 1835)

Norma
Tragische Oper in zwei Akten
Libretto: Felice Romani, nach der Tragödie von Alexandre Soumet
Uraufführung: Mailand, 26. 12. 1831

Vorwort
Vincenzo Bellini wird am 3. November 1801 in Catania, Sizilien, als Sohn des Domkapellmeisters Rosario Bellini geboren. Der Grossvater Vincenzo, der ebenfalls Domkapellmeister von Catania war, sorgt für eine erste musikalische Erziehung des Enkels. Schon früh schreibt der junge Bellini seine erste Liedkompositionen für die feinen Salons der sizilianischen Gesellschaft. Er besucht von 1819 bis 1825 das Konservatorium Reale Collegio di Musica di San Sebastiano in Neapel, wo er bei dem damals berühmten Opernkomponisten und Direktor dieser Institution, Nicola Zingarelli, studiert. Zum Abschluss seines Studiums wird die erste Oper des Meisterschülers, Adelson e Salvina (1825), im Schultheater des Konservatoriums aufgeführt. Hier hört sie Domenico Barbaja, Impressario vom Teatro San Carlo in Neapel und La Scala in Mailand, sowie ehemaliger Förderer Giacchino Rossinis. Barbaja gibt Bellini den aussergewöhnlichen Auftrag, als unerfahrener Neuling eine Oper für das renommierte San Carlo zu komponieren, das 1826 seine Bianca e Fernando präsentiert. Den ersten großen Opernerfolg erringt Bellini 1827 mit Il Pirata an der Mailänder Scala; es ist ein weiteres Auftragswerk, bei der die Partien den grossen Stars des berühmten Opernhauses auf den Leib geschrieben werden. Es folgen die Opern La Straniera (1829), Zaira (1829) und I Capuletti ed i Montecchi (1830). An der Scala kommen auch die Werke heraus, die seinen europäischen Ruhm begründen: La Sonnambula (Die Nachtwandlerin, 1831) und noch im selben Jahr Norma.

Nach einer privaten Erstaufführung von Il fu ed il sarà (1832) und dem überraschenden Misserfolg seiner Beatrice di Tenda (1833) in Venedig verlässt Bellini Italien und zieht mit der Sängerin Giuditta Pasta nach Paris, wohl auch, um seine „wilde Ehe“ mit der verheirateten Giuditta Turina zu beenden. In Frankreich schreibt er sein letztes Meister-werk, I Puritani, das 1835 im Théatre Italien uraufgeführt wird und Adaptionen des französischen Opernstils zeigt. Bellini ist mit Chopin befreundet und nimmt häufig an dessen musikalischen Soireen in Paris teil. Auf dem Höhepunkt seines Schaffens stirbt Vincenzo Bellini am 24. September 1835 während eines Aufenthalts in seinem Landhaus in Puteaux. (Im Pariser Stadtteil La Defense erinnert heute das Quartier Bellini an den ehemaligen Ort.) -chronisch überarbeitet überlebt Bellini einen Anfall von Dysenterie nicht. Wie auch Mozart und Schubert wurde er vor der Vollendung seines 35. Lebensjahres aus dem Leben gerissen. Nach einer grossen Trauerfeier am 2. Oktober im Invalidendom mit 350 Chorsängern und Solisten wird Bellini auf dem Friedhof Père Lachaise beigesetzt. Seine sterblichen Überreste werden jedoch 1871 nach Catania überführt, wo man ihn bereits zu Lebzeiten als grossen Sohn der Stadt gefeiert hat.
Alexandre Soumets Drama Norma wird im April 1831 am Pariser Odéon-Theater mit Erfolg uraufgeführt. Im Juli desselben Jahres beschliesst Bellini den Stoff für eine Oper zu verwenden. Felice Romani (1788-1865), der unter anderem auch die Textbücher zu Rossinis Il Turco in Italia und Donizettis L’Elisir d’Amore verfasst hat, beginnt am Norma-Libretto zu arbeiten, das eines der besten Opernlibrettis seiner Zeit werden wird. Im September schreibt Bellini der berühmten Sängerin Giuditta Pasta, die sich in Paris aufhält, und bittet sie Soumets Tragödie anzusehen. Pasta soll die Partie der Norma singen und sich mit der Figur vertraut machen. Allerdings ändert Romani die Handlung wesentlich,  (Soumet lässt Norma wahnsinnig werden – in seinem Stück tötet sie eins ihrer Kinder und stürzt sich zusammen mit dem anderen vom Felsen in den Tod). Pasta ist begeistert von der Figur einer gallischen Medea sowie von Bellinis Partitur, die erst kurz vor den ersten Proben Anfang Dezember fertiggestellt wird. Sie arbeitet selbst mit Bellini am Klavier, bis die endgültige Fassung von Normas grosser Arie Casta Diva entstanden ist.

Norma wird als Eröffnungsvorstellung der Saison 1831-32 am 26. Dezember 1831 an der Scala gegeben, die grössten Protagonisten der Zeit singen und Bellini erwartet einen Triumph – insbesondere nach dem Erfolg seiner Sonnambula in der vorhergehenden Saison. Doch die Premiere gerät zu einem „fiascho fiaschissimo“, wie sich Bellini selbst ausdrückt; das Publikum wird von bestellten Claqueuren, den bezahlten Handlangern des nun längst vergessenen Komponisten und Erzrivalen Giovanni Pacini, beeinflusst. Schon die nächste Aufführung zwei Tage später wird freundlicher aufgenommen, und insgesamt wird Norma in dieser Saison ganze 39 Mal gespielt. Erst im Sommer 1832 in Bergamo wird die Oper – wieder mit Giuditta Pasta – jedoch zu einem wirklich grossen Erfolg. Bereits 1833 gibt man Norma am Haymarket Theatre in London, und das Werk wird in den nächsten fünf Jahren in 13 Ländern gespielt – auch in Amerika, Cuba und Mexiko. Mit dem Ende der Belcanto-Ära gerät Norma mehr oder weniger in Vergessenheit und wird im Grunde erst mit Maria Callas wiederbelebt: eine seltene Symbiose, bei der erst die Partie der Norma die Sängerin zur absoluten Diva macht und die Callas ihrerseits der Oper zu neuem Ruhm verhilft.      

Norma steht und fällt mit der Besetzung der beiden Frauenrollen Norma und Adalgisa. Insbesondere die Rolle der Norma ist eine der schwierigsten Partien der Operngeschichte; sie fordert die Stimmgewalt einer Brünnhilde, gepaart mit der Leichtigkeit und Virtuosität einer Koloratursopranistin. Der gesamte Stimmbereich der Sopranistin wird genützt, mal äusserst exponiert, mal ganz zurückgenommen; vor allem wird aber die Stimme als dramatisches Instrument eingesetzt. Die Malibran, Lilli Lehmann und Rosa Ponselle waren beispielhafte Interpretinnen dieser Partie.    

Lilli Lehmann, die es leichter fand, drei Brünnhilden hintereinander zu singen als einmal die Norma, schrieb: „Diese Oper, die soviel Liebe in sich trägt, sollte nicht mit Gleichgültigkeit behandelt oder gar gering geschätzt werden. Es sollte mit ernsthafter Hingebung gesungen und dargestellt werden, vom Chor und besonders vom Orchester in künstlerischer Hochachtung unterstützt, geleitet von der Autorität des Dirigenten, und jeder Achtelnote sollte die Bedeutung gegeben werden, die ihr zukommt.“
Richard Wagner förderte Bellinis Norma und dirigierte die Oper 1837 in Riga. „Wir müssen uns nicht schämen, eine Träne der Rührung zu vergiessen, wenn wir sie hören… Die Menschen glauben, daß ich die gesamte italienische Schule und insbesondere Bellini hasse. Nein, tausendmal nein! Bellini ist eine meiner Vorlieben, denn seine Musik ist stark gefühlt und eng mit den Worten verschlungen,“ schrieb Wagner.

Der ganze Ausdruck der Musik Bellinis liegt in der gesungenen Melodie, dem Belcanto. Selbst in den virtuosesten Koloraturen finden sich Leidenschaft und künstlerische Empfindung. Alles ist einzig für die Stimme geschrieben, die erst Leben in die Partitur bringt. Die Ensembles sind auffallend einfach komponiert und das Orchester hat meist nur die Aufgabe der Begleitung. Bei einem solchen musikalischen Stil gibt es natürlich nicht viel wahre Musikdramatik in Bellinis Opern, aber Norma ist eine Ausnahme. Sie ist die dramatischte, die gelungenste von allen zehn Werken, nicht zuletzt aufgrund der straffen, besonders bühnentauglichen Textvorlage. Normas grosse Arie Casta Diva ist noch heute eine der schönsten der Opernliteratur – eine der für Bellini typischen, langen Kantilenen („melodie lunghe, lunghe, lunghe“, nannte sie Verdi). Weitere Höhepunkte der Oper sind das Liebesduett zwischen Pollione und Adalgisa, das temperamentvolle Schlussterzett des ersten Aktes, das musikalisch reiche zweite Finale, in der man schon den späteren Verdi ahnen kann, und die innig-fröhlichen, naiv-traurigen Duette zwischen Norma und Adalgisa. Der Schluss, der keine Arie und kein Duett - und in jedem Falle, wie in dieser Ära sonst, kein grosses Finale ist, kündigt eine neue Stilrichtung an: die Musik steht ganz im Dienst des Dramas. Der Chor ist in Norma auch nicht mehr ausschliesslich Kommentator, sondern aktiver Teilnehmer der Handlung. Vielleicht sorgte nicht nur die Intrige Pacinis dafür, dass das Werk am Premierenabend durchfiel, vielleicht war es schlicht zu neu für das damalige Publikum.

Bellini ist ein echter Romantiker und Schöpfer der romantischen italienischen Oper. Er ist ausgebildet in der neapolitanischen Tradition mit ihrer volkstümlich inspirierten Musik, jedoch beeinflusst von Mozart, insbesondere von dessen ausdrucksvoller Melodik. Bellini ist ein Lyriker und Elegiker, aber die Zeitgenossen entdeckten in seiner Melodik einen Wiederhall von romantischem Mystizismus. Er wirkte inspirierend nicht nur auf Wagner und andere deutsche Komponisten, sondern auch auf seinen Landsmann Verdi und auf Franzosen wie Berlioz. Zu seinen Lebzeiten hatte Bellini nur einen ernsthaften Konkurrenten: Gaetano Donizetti. Bis zum Tod Bellinis kämpften beide darum, als einzig legitimer Nachfolger Rossinis und grösster italienischer Komponist ihrer Zeit zu gelten. Zeitweise übernahmen sie künstlerische Elemente von einander und arbeiteten beide mit Felice Romani zusammen. Nach der Fertigstellung des Librettos zu Norma musste Donizetti, wie er säuerlich bemerkte, eine gänzlich „ausgepresste Zitrone“ für sein nächstes Romani-Textbuch engagieren. Bellini lag im Kampf um den Ruhm lange vorne, wobei die Frage, wer der bessere Komponist gewesen ist, bis heute ungeklärt bleiben muss.    

Zur Handlung

Ort und Zeit
Gallien, zur Römerzeit.
                                         

Personen
      Pollione/Sever, römischer Prokonsul in Gallien - Tenor 
Oroveso, Oberhaupt der Druiden - Bass             
Norma, seine Tochter, Oberpriesterin. - Sopran
Adalgisa, eine junge Priesterin - Mezzosopran
Clotilde, Normas Vertraute - Sopran
Flavio/Flavius, Polliones Freund - Tenor


Zwei Kinder, Druiden, Priesterinnen, Barden, Krieger, Volk

Akt I
Von ihrem Oberhaupt Oroveso geleitet, bitten die Druiden bei den heiligen Eichen von Irminsul die Götter, sie im Kampf gegen die Römer zu stärken. Als die Druiden weiterziehen, nähern sich der römische Prokonsul, Pollione, und sein Freund Flavius. Pollione erzählt dem Freund, dass er Orovesos Tochter Norma, mit der er seit Jahren heimlich liiert ist und zwei Kinder hat, nicht mehr liebt, sondern sich zu der jungen Priesterin Adalgisa hingezogen fühlt (Meco al altar di venere). Die beiden Römer ziehen sich schnell zurück, als die Druiden mit Kriegern und anderem Volk an den heiligen Ort zuzückkehren und die Oberpriesterin Norma erscheint. Norma verdammt die aufrührerischen Ideen der Gallier, die gegen eine Übermacht der Römer zu schwach sind, und prophezeit ihnen, dass Rom von alleine zu Grunde gehen wird. Norma fleht die Mondgöttin an, die Aufrührer im Zaum zu halten und Friede herrschen zu lassen (Casta Diva).  Nur wenn es sein muss, wird sie die Gallier zur Rache aufrufen. Die Versammlung löst sich auf und Adalgisa bleibt alleine zurück. Pollione kehrt wieder und findet sie betend, hin- und hergerissen zwischen ihrem Glauben, ihrem Priesterinnengelübde und ihrer Liebe zum römischen Prokonsul. Es gelingt ihm, sie zum Fliehen zu überreden und sich mit ihr für den nächsten Tag am selben Ort zu verabreden.

Norma ist mit den beiden Söhnen in ihrer Klause. Als Adalgisa kommt, bittet Norma ihre Freundin Clotilde, die Kinder zu verstecken. Adalgisa, die nichts von Normas Beziehung zu Pollione weiss, vertraut der Oberpriesterin ihre Seelenqual an und gesteht, dass sie Pollione liebt. Als Pollione dazukommt, wirft ihn Norma nach heftiger Auseinandersetzung hinaus und beschliesst voll verzweifelter Rachedurst, die gemeinsamen Kinder zu töten.

Akt II
Mit dem Dolch in der Hand steht Norma vor den schlafenden Kindern; Mutterliebe hält sie jedoch im letzten Moment davon ab, ihren Entschluss in die Tat umzusetzen. Sie lässt Adalgisa rufen, damit diese sich der Kinder annimmt, wenn sie Pollione nach Rom folgt. Adalgisa aber ist bereit, Pollione zu entsagen und will ihn überreden, zu Norma und den Kindern zurückzukehren. Die beiden Priesterinnen schwören sich ewige Freundschaft (Mira, o Norma), und Adalgisa begibt sich entschlossen ins Lager der Römer.

Im Wald versammeln sich die gallischen Krieger. Sie wollen sich zum Kampf gegen die Römer rüsten, sobald Pollione abgereist ist. Ungeduldig wartet Norma auf Nachricht von Adalgisa. Als Clotilde berichtet, Adalgisa sei kein Erfolg beschieden, ruft sie voller Hass die Gallier auf, sich nunmehr gegen Rom zu erheben. Pollione ist beim Tempel der Druidenpriesterinnen gefasst worden und wird zu Norma gebracht. Das Volk fordert seinen Tod. Norma aber will vorher alleine mit ihm sprechen. Sie bietet ihm an, ihn zu retten – wenn er ohne Adalgisa das Land verlässt. Als er sich weigert, droht Norma ihm, sie werde ihn mit Adalgisa zusammen in den Flammentod schicken. Schon befiehlt sie, einen Holzstoss zu schichten und verkündet, dass eine Priesterin sterben müsse, weil Land und Götter verraten wurden. Als Pollione sie anfleht, die unschuldige Adalgisa zu verschonen, verkündet Norma den Anwesenden: „Ich bin diejenige!“ Ihren entsetzten Vater bittet sie um Vergebung und fleht ihn an, seine Enkelkinder zu schonen und zu behüten. Schliesslich gibt ihr Oroveso dies Versprechen und gemeinsam mit dem reuevollen Pollione, dessen Liebe durch ihren Mut neu erwacht ist, besteigt Norma den Scheiterhaufen, um den heiligen Ort von jeglicher Schmach zu reinigen.  

Irmelin Mai Hoffer, 2007

Aufführungsmaterial ist von Ricordi, Mailand zu beziehen. Nachdruck eines Exemplars der Musikabteilung der Leipziger Städtische Bibliotheken, Leipzig

VincenzoBellini
(b. Catania, Sicily, 3 November 1801 – d. Puteaux nr. Paris, 24 September 1835)

Norma
tragic opera in two acts (1831)
on a libretto by Felice Romani after Alexandre Soumet’s tragedy

                                                              

Preface
Vincenzo Bellini was born in Catania, Sicily, on 3 November 1801. His father, Rosario Bellini, was maestro di capella at the local cathedral, and the boy received his earliest music lessons from his grandfather Vincenzo, likewise a maestro di capella at Catania Cathedral. At a very early age Bellini was already composing his first songs for the upper-class salons of Sicilian society. From 1819 to 1825 he attended the Reale Collegio di Musica di San Sebastiano in Naples, where he studied with the institute’s director, the then famous opera composer Nicola Zingarelli. The gifted student’s first opera, Adelson e Salvina (1825), was premièred at the Collegio’s theater to mark the end of his studies. Among the audience was Domenico Barbaja, the impresario of the Teatro San Carlo in Naples and La Scala in Milan and a former patron of Gioacchino Rossini. In an extraordinary gesture to a rank novice, Barbaja promptly commissioned Bellini to write an opera for the renowned Teatro San Carlo, which duly presented his Bianca e Fernando in 1826. His first great operatic success came at La Scala in 1827 with Il Pirata, another commissioned work whose roles were tailored to suit the house’s great stars. It was followed by La Straniera (1829), Zaira (1829), and I Capuletti ed i Montecchi (1830). La Scala also mounted the works that would make Bellini famous throughout Europe: La Sonnambula (“The Sleepwalker,” 1831) and, in the same year, Norma. Following a private first performance of Il fu ed il sarà (1832) and the surprising failure of his Beatrice di Tenda in Venice (1833), Bellini left Italy and relocated with the soprano Giuditta Pasta to Paris, a move probably also designed to put an end to his affair with a married woman, Giuditta Turina. It was in France that he composed his final masterpiece I Puritani, which was staged at the Théatre Italien in 1835 and revealed elements from the French operatic style. He formed a friendship with Chopin and frequently attended his musical soirées in Paris. On 24 September 1835, at the height of his career, he passed away while staying at his country estate in Puteaux. (Today its former location is recalled by the Quartier Bellini in the La Defense district of Paris.) Chronically overworked, Bellini was unable to survive an attack of dysentery. Like Mozart and Schubert, he died before reaching his thirty-sixth birthday. A grand funeral service with 350 choristers and soloists was held at Les Invalides on 2 October, after which he was buried in Père Lachaise Cemetery. In 1871 his mortal remains were removed to Catania, where even during his lifetime he had been celebrated as an illustrious scion of the city.

Alexandre Soumet’s drama Norma was successfully premièred at the Odéon Theater in Paris in April 1831. Two months later Bellini decided to use the play as the basis of an opera. Felice Romani (1788-1865), who also wrote the words for Rossini’s Il Turco in Italia and Donizetti’s L’Elisir d’Amore, among other operas, immediately embarked on the libretto, which turned out to be one of the finest of its age. In September Bellini wrote to the famous soprano Giuditta Pasta, then staying in Paris, and asked her see Soumet’s tragedy on stage, as he intended her for the part of Norma and wanted her to familiarize herself with the character. To be sure, Romani considerably altered the original plot (Soumet has Norma go mad, killing one of her two children and leaping to her death from a cliff with the other). Pasta was excited not only by the figure of a Gallic Medea but by Bellini’s score, which was completed shortly before the work entered rehearsal in early December. She worked with Bellini himself at the piano until Norma’s great aria “Casta Diva” reached its definitive form.

Norma was presented at La Scala on 26 December 1831 as the inaugural event of the 1831-2 season. The greatest vocal stars of the day took part, and Bellini expected a triumph, especially following the success of La Sonnambula the previous season. But the première degenerated into what Bellini himself called a “fiascho fiaschissimo” – the greatest of all fiascoes. The audience was influenced by paid claquers from Bellini’s arch-rival, the long-forgotten composer Giovanni Pacini. The very next performance two days later was more warmly received, and Norma was eventually heard an impressive total of thirty-nine times in its first season. Yet it was not until the summer of 1832, when it was performed in Bergamo (again with Giuditta Pasta), that Norma achieved truly great success. As early as 1833 it was mounted at London’s Haymarket Theatre, and over the next five years it was heard in no fewer than thirteen countries, including America, Cuba, and Mexico. With the demise of the bel canto era the opera fell more or less into oblivion, where it essentially remained until resuscitated by Maria Callas – a rare symbiosis in which the role of Norma elevated the singer to a diva assoluta while she in turn helped the opera to renew its fame.      

Norma stands or falls with the casting of its two female leads, Norma and Adalgisa. Norma in particular is one of the most difficult roles in opera history, requiring the vocal powers of a Brünnhilde united with the lightness and virtuosity of a coloratura soprano. The entire range of the soprano’s voice is exploited, at times extremely exposed, at other times entirely subdued, but above all employed as a dramatic instrument. Malibran, Lilli Lehmann, and Rosa Ponselle were exemplary interpreters of this role.    

Lilli Lehmann, who found it easier to sing three Brünnhildes in a row than one Norma, once wrote: “This opera, which bears within it so much love, should not be treated with indifference or disparagement. It must be sung and acted with serious commitment, supported with artistic admiration by the chorus and especially the orchestra, guided by the authority of the conductor, and every eighth-note must receive the significance it so richly merits.”
One champion of Norma was Richard Wagner, who conducted it in Riga in 1837: “We needn’t be ashamed to shed a tear of emotion when we hear it ... People believe that I hate the entire Italian school, and Bellini most of all. No, a thousand times no! Bellini is one of my special favorites, for his music is strongly felt and closely entwined with the words.”

The full gravitas of Bellini’s music lies in sung melody, bel canto. Even its most virtuosic roulades have passion and artistic feeling. Everything in it is written entirely for the voice, without which the score would not spring to life. The ensembles are extremely simple, the orchestra usually consigned to the role of accompanist. Given a musical style of this sort, there is, of course, not much genuine musical drama in Bellini’s operas. Norma, however, is an exception. It is the most dramatic and successful of Bellini’s ten operas, not least owing to its tight-knit and highly theatrical libretto. Norma’s great aria “Casta Diva” remains even today one of the most beautiful in the operatic repertoire, one of Bellini’s quintessential long cantilenas, or what Verdi called “melodie lunghe, lunghe, lunghe.” Other highlights of the opera are the love duet between Pollione and Adalgisa, the rousing trio at the end of Act 1, the richly musical second finale, which already hints at late Verdi, and the tenderly cheerful, naively sad duets between Norma and Adalgisa. The ending, neither an aria nor a duet, still less one of those grand finales so beloved of the era, heralds a new stylistic direction: the music stands entirely in the service of the drama. The chorus in Norma, rather than merely commenting on the action, is directly involved in it. Perhaps it was not only Pacini’s intrigues that ensured the opera’s failure at its première. Perhaps Norma was simply too novel for its audience.

A true romantic, Bellini was the creator of Italian romantic opera. Though trained in the Neapolitan tradition, with its deep roots in folk music, he was equally influenced by Mozart, especially by his expressive melody. He was a lyrical and elegiac composer, but his contemporaries detected in his melodies an echo of romantic mysticism. He inspired not only Wagner and other German composers but his fellow-countryman Verdi and Frenchmen such as Berlioz. During his lifetime he had only one serious rival, Gaetano Donizetti. Until Bellini’s untimely death the two men fought to be considered the sole legitimate successor to Rossini and the greatest Italian composer of their day. At times they adopted elements from each other’s style, and both worked with Felice Romani. When the libretto to Norma was finished, Donizetti acidly remarked of his next Romani libretto that had to make do with a “completely squeezed-out lemon.” In the race for fame Bellini was leagues ahead, though the question of who was the superior composer has remained undecided to the present day.    

 

Plot Synopsis

Place
Gaul.

Time
the Age of Rome.
                                         
Characters
Pollione/Sever, Roman proconsul in Gaul - tenor 
Oroveso, Arch-Druid - bass             
 Norma, his daughter, high priestess - soprano
Adalgisa, a young priestess - mezzo-soprano
Clotilde, Norma’s confidante - soprano
Flavio/Flavius, Pollione’s friend - tenor
Two children, Druids, priestesses, bards, warriors, populace.

 

Act I
Gathered together in the Sacred Grove of Irminsul, the Druids, headed by Oroveso, implore the gods to aid them in their struggle against the Romans. As the Druids leave, the Roman proconsul Pollione and his friend Flavius approach. Pollione tells his friend that he no longer loves Oroveso’s daughter Norma, to whom he has been secretly attached for years and on whom he has sired two children. Instead, he feels drawn to the young priestess Adalgisa (“Meco al altar di venere”). The two Romans quickly withdraw as the Druids return to the sacred grove with warriors and other Gauls, and the high priestess Norma appears. She condemns the rebellious notions of the Gauls, who are too weak to withstand the might of Rome, and prophesies that Rome will perish of its own accord. She implores the Goddess of the Moon to hold the rebels in check and allow peace to reign (“Casta Diva”). Only if there is no other alternative will she summon the Gauls to exact revenge. The gathering disperses, leaving Adalgisa alone. Pollione returns and finds her in prayer, torn hither and thither between her faith, her religious vows, and her love for the Roman proconsul. He succeeds in persuading her to flee and arranges to meet her at the same spot the next day.

Norma is in her retreat with her two sons. When Adalgisa arrives, Norma asks her friend Clotilde to hide the children. Adalgisa, unaware of Norma’s relation to Pollione, confides the torments of her soul to the high priestess and confesses that she loves Pollione. When Pollione arrives, Norma casts him aside after a violent argument and resolves, in a desperate act of revenge, to murder their two children.

Act II
Dagger in hand, Norma stands before her sleeping children, but at the last moment maternal love prevents her from carrying out the deed. She has Adalgisa summoned and asks her to take the children with her when she follows Pollione to Rome. But Adalgisa is willing to give up Pollione and offers to persuade him to return to Norma and his children. The two priestesses swear eternal friendship (“Mira, o Norma”), and Adalgisa resolutely sets off for the Roman camp.

The Gallic warriors convene in the forest, prepared to take up arms against the Romans the moment Pollione has left. Norma waits impatiently for news of Adalgisa. As Clotilde reports that Adalgisa has been unsuccessful, Norma, consumed by hatred, incites the Gauls to rise up against Rome. Pollione is seized in the Temple of Druidic Priestesses and brought before Norma. The people demand his death. But Norma first wants to speak to him alone. She offers to rescue him – if he is prepared to leave the country without Adalgisa. He refuses, and Norma threatens to have both him and Adalgisa burned to death. She orders the wood to be piled up and proclaims that a priestess will have to die for betraying her country and her gods. When Pollione begs her to spare the innocent Adalgisa, Norma announces to the assembled throng: “I am that priestess!” She begs her horrified father for forgiveness and implores him to spare and protect his grandsons. Oroveso finally gives his promise, and Norma and the repentant Pollione, newly enamored by her courage, climb the funeral pyre to purify the sacred site from every taint of disgrace.

Translation: Bradford Robinson

For performance material please contact the publisher Ricordi, Milano. Reprint of a copy from the Musikabteilung der Leipziger Städtische Bibliotheken, Leipzig.