Tcherepnin, Alexander

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Tcherepnin, Alexander

Three Pieces for Chamber Orchestra, Op. 37

Art.-Nr.: 4133 Kategorie:

20,00 

Alexander Tcherepnin – Drei Stücke für Kammerorchester, Op. 37 (1921-25)

(geb. St. Petersburg, 21. Januar 1899 – gest. Paris, 29. September 1977)

I. Overture, p.1
II. Mystère, p.11
III. Training (Pour un entrainment de boxe), p.28

Vorwort
Als Sohn des berühmten Dirigenten und Komponisten Nikolai Tscherepnin in einer musikalischen Familie geboren, wurde Alexander Tcherepnin einer der grossen Weltbürger unter den Komponisten. Seine Reisen in alle Welt und seine hoch entwickelte kulturelle Aufnahmefähigkeit trugen zur Entwicklung einer sehr persönlichen Musiksprache bei, in der Elemente des bedeutenden musikalischen Erbes seiner russischen Heimat und andere, reiche musikalische Traditionen verschmolzen.
Seine erste Begegnung mit bisher ungehörten Musikwelten ereignete sich, als seine Familie nach der Oktoberrevolution von St. Petersburg nach Tbilisi zog und einige Jahre später Russland verliess, um sich 1921 in Paris niederzulassen. In seiner Autobiographie erinnert sich der Komponisten an die Eindrücke bei seiner Ankunft in der Stadt. Obwohl „der kulturelle Austausch zwischen Russland und dem Westen“ wegen der Revolution fast versiegt war, schreibt er: „Als ich schliesslich im Herbst 1921 in Paris ankam, mit einem Koffer voller Manuskripte und einem kleinen Hund names Touchkam, den ich in den Straßen von Tbilisi aufgelesen hatte, empfand ich, dass meine Art, über musikalischen Fortschritt zu denken, irgendwie identisch war mit den Ansichten der westlichen Komponisten meiner Generation! … Tatsächlich fühlte ich mich in Paris mehr zuhause als in Russland oder Georgien, zumindest in musikalischer Hinsicht, und dies war wahrscheinlich der Grund, weshalb ich mich dort niederliess.“ [Alexander Tcherepnin, A Short Autobiography (1964)] Im fruchtbaren musikalischen Biotop Paris reifte der junge Tcherepnin als Komponist. Hier schrieb er seine ersten grossen Werke wie die Symphonie Nr.1 und zahlreiche Ballette und Opern, während seine Karriere deutlich an Fahrt aufnahm, nachdem er im Jahre 1925 den Schott-Preis für sein Concerto da Camera, Op.33 gewonnen hatte.

Die drei herrlichen Stücke, die sich in Tcherepnin Opus 37 zusammenfinden, entstanden in seiner Pariser Zeit: komponiert zwischen 1921 und 1925, allesamt für Kammerorchester, wurden sie getrennt uraufgeführt, bevor sie 1927 zum ersten Mal gesammelt von der Wiener Universal Edition veröffentlicht wurden.
Die Ouverture stammt aus dem Jahr 1921 und hieß nach Informationen von Enrique Alberto Arias ursprünglich Canzona. Zwei Jahre später erlebte das Stück seine Uraufführung in London. Es dirigierte Eugene Goosens.
Das zweite Stück Mystère, zeitlich gesehen das letzte in der Reihe, wurde 1925 vollendet. Anlass war der frühe Tod des Sohnes des Cellisten Umberto Benedetti, dem das Werk auch gewidmet ist. Benedetti selbst übernahm den markanten Cellopart bei der Premiere des Werks, die 1925 in Monte Carlo unter der Leitung von Léon Jehin stattfand.
Training (alternativer Titel Pour un entrainement de boxe) wurde 1922 geschrieben, ursprünglich gedacht als Ballettmusik auf George Isarlov’s Buch “Training”. Leider ging das Theater “Femina” , an dem das Ballett produzieren werden sollte, vor der Premiere bankrott, und so erlebte die Konzertfassung des Werks seine Uraufführung im Jahre 1926 in Riga unter der Leitung von Nikolai Tcherepnin.

Drei Stücke für Kammerorchester, Op. 37 wurden 1996 vom Musica Viva Kammerorchester unter der Leitung von Alexandr Rudin (Catalogue No. OCD584) auf Tonträger eingespielt.

Übersetzung: Peter Dietz

Bibliography
Arias, Enrique Alberto.  “(2) Tcherepnin, Alexander (Nikolayevich).” Grove Music Online. 31. Januar 2019. http://www.oxfordmusiconline.com/grovemusic/view/10.1093/gmo/9781561592630.article.45587/omo-9781561592630-e-6002277926.
Arias, Enrique Alberto. Alexander Tcherepnin: A Bio-Bibliography. New York: Greenwood Press, 1989.
Chou, Lily. “Alexander Tcherepnin. A Generic Catalogue of Works.” 30. Januar 2019. http://www.tcherepnin.com/alex/comps_alex.htm
Reich, Willy. Alexandre Tcherepnine. Übersetzt ins Französische von Harry Halbreich. Paris: La Revue Musicale, 1962.
Tcherepnin, Alexander. “A Short Autobiography” (1964). Tempo, New Series, No. 130 (1979): 12-18

Aufführungsmaterial ist von Universal Edition (www.universaledition.com), Wien, zu beziehen.

Partitur Nr.

4133

Edition

Repertoire Explorer

Genre

Orchester

Format

Druck

Reprint

Seiten

52

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