Suk, Josef

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Suk, Josef

Fantastické Scherzo (Scherzo fantastique) Op. 25 for orchestra

Art.-Nr.: 895 Kategorien: ,

22,00 

Josef Suk – Fantastické Scherzo op. 25

(geb. Křečovice, 4. Januar 1874 — gest. Benešov, 29. Mai 1935)

Die wohl glücklichsten Jahre im Leben Suks waren jene, in denen auch die Fantasie für Violine und Orchester (1902/3) sowie das hier vorgelegte Fantastische Scherzo (1903) entstanden. Er hatte 1898 Dvořáks Tochter Otilie (›Otylka‹) geheiratet, seine jugendlich frische E-Dur-Sinfonie wurde von der Tschechischen Philharmonischen Gesellschaft aufgeführt, und er hatte eine Bühnenmusik beendet, die ihm sehr am Herzen lag – die zu Julius Zeyers Radúz and Mahulena, aus der er später die Konzertsuite Pohádka (Märchen) zusammenstellte. Doch als das Fantastische Scherzo am 18. April 1905 am Prager Konservatorium uraufgeführt wurde, war Dvořák bereits tot; Otilie sollte nur noch kurze Zeit zu leben haben, und Suks Leben und Musik begannen sich unaufhaltsam zu ändern. Die Bezeichnung ›Scherzo‹ wird dem Werk nicht ganz gerecht, denn es hat mehr von einem danse macabre – gleichwohl einem kongenialen Totentanz. Die Holzbläser-Floskeln zu Beginn prägen den Tonfall der Rahmenteile einer ausgesprochen geradlinigen ABA-Form. (Übrigens geht die ungewöhnliche Instrumentierung des Anfangs mit Klarinetten sowohl in B als auch A darauf zurück, daß die zweite Klarinette die tiefsten Töne von Takt 9 und 23 nur auf der A-Klarinette noch erreichen kann, selbst wenn das Ganze angesichts der Vorzeichnung auf der B-Klarinette charakteristischer wäre. Das nötigt die armen Spieler, zuvor beide Instrumente anzuwärmen – zweifellos mit ein paar ironischen ›Dankesbezeugungen‹ an den Komponisten!) Die schnatternden Bläser machen bald Platz für ein Walzer-Thema der Celli, wiederholt von den Violinen, eines der erinnerungswürdigsten, je geschriebenen Walzerthemen überhaupt (Ziffer 5). Zweifellos dachte Suk so, denn er wiederholte es acht Mal! Der Mittelteil ist mit Holzbläser-Trillern reich verziert, während Streicher und Hörner ein aufstrebendes Thema in Art einer langsamen Prozession spielen (Ziffer 33), auch wenn die Trompeten ständig versuchen, es zu unterbrechen. Nach einem kurzen Innehalten bei Ziffer 33 (mit Suks Lieblingstrick, die Celli zu teilen, diesmal gar zu Vieren), kulminiert die Reprise des anfänglichen Walzers in einer rasenden Coda, die ein fast perfektes, viel zu selten gespieltes Konzertstück höchst gelungen abrundet.

Phillip Brookes, © 2008
Übertragung ins Deutsche: Benjamin-Gunnar Cohrs, © 2008 (Kontakt: bruckner9finale@web.de)

Partitur Nr.

895

Sonderedition

Genre

Orchester

Seiten

84

Format

Druck

Reprint

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