Schubert, Heinz

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Schubert, Heinz

Hymnic Concerto for orchestra and organ with solo soprano and tenor

Art.-Nr.: 1813 Kategorie:

25,00 

Heinz Schubert

Hymnisches Konzert (1939)
für Orchester und Orgel mit Sopran- und Tenor-Solo

(geb. Dessau, 8. April 1908 — gefallen im Oderbruch, Februar 1945)

I Introitus. Breit und kraftvoll gehalten (p. 3)
II Toccata (mit Inventionen). Mäßig bewegt, ohne zu eilen (p. 13) –
Leicht bewegt (p. 22) – Sehr breit (p. 31)
III Passacaglia (Sanctus). Sehr ruhig (p. 35)
IV Finale (Te Deum). Kräftig bewegt (p. 39) – Ruhig fließend (p. 60) – Sehr ruhig (p. 64) – im Anfangs-Zeitmaß (p. 67) – Kräftig bewegt (p. 69) – Sehr breit (p. 75) – im Zeitmaß des Introitus (sehr breit und stark gehalten bis zum Schluss (p. 78)

Vorwort
Der knapp 37-jährig im Kriege gefallene Heinz Schubert zählte als Komponist und Dirigent zu den eminentesten Musikern aus dem Kreis um Heinrich Kaminski (1886-1946). Sein Tod bedeutete einen der eminentesten Verluste für die deutsche Musik jener Zeit, und doch wurde Heinz Schubert nach dem Kriege schleunigst vergessen – in einer Welt, die sich fluchtartig abwandte von allem, was vorausgegangen, in welcher das Abbrechen aller Brücken zur Tradition und das Neuerfinden der Welt als herrschende Losung ausgegeben war. Symbolisch für dieses Vergessen steht eine innerdeutsche Lösung, die in ihrem verwerflichen Charakter noch der breitenwirksamen Enthüllung harrt: als Ende der fünfziger Jahre das neue, bis heute entscheidende deutsche Musik-Standardlexikon MGG (Musik in Geschichte und Gegenwart) erschien, entschieden die Herausgeber – die selbst mit dem nationalsozialistischen Regime verflochten gewesen waren und nun in ihren Versuchen der Reinwaschung nach Sündenböcken suchten –, Heinz Schubert – der als Künstler allen Verlockungen und Erpressungen des Dritten Reichs widerstanden und erstaunliche Zivilcourage bewiesen hatte – nicht aufzunehmen. Indem sein Name hier ausgeschieden wurde, wurde er nach und nach mit dem Ableben seiner Mitstreiter und Verehrer schließlich fast völlig ausgelöscht. Symptomatisch ist, dass die Stimmen manchen seiner Werke vernichtet wurden, als in der Häuserschlacht um Berlin das Verlagsarchiv verbrannte; ein anderes wichtiges Werk beispielsweise, Das ewige Reich nach Wilhelm Raabe, scheint hingegen in Partitur endgültig verloren zu sein. Kein Zweifel, der Dessauer Heinz Schubert muss aus heutiger Sicht als eine der tragischsten Figuren der deutschen Musikgeschichte gelten.

Heinz Schubert studierte zunächst bei Franz von Hoeßlin (1885-1946) und Arthur Seidl (1863-1928) in seiner Heimatstadt Dessau, dann in München bei Hugo Röhr (1866-1937) und vor allem Heinrich Kaminski, dem er die – ethisch, stilistisch, handwerklich – unbedingte Prägung für sein weiteres Schaffen verdankte und zeitlebens in tiefer Dankbarkeit verbunden blieb. 1926-29 war er Meisterschüler von Siegmund von Hausegger (1872-1948) und Joseph Haas (1879-1960) an der Münchner Akademie der Tonkunst. Ab 1929 wirkte er als Theaterkapellmeister in Dortmund und Hildesheim, dann 1933-35 an der Flensburger Oper. Ab 1938 bis zur finalen Mobilmachung zum Kriegsende war er Städtischer Musikdirektor und musikalischer Oberleiter am Stadttheater in Rostock. Dann wurde er – bei den Regierenden längst in Ungnade gefallen, und lange Zeit wirkungsvoll protektiert und häufig in Berlin aufgeführt durch Wilhelm Furtwängler (1886-1954) – in den Volkssturm eingezogen. Der genaue Ort und Zeitpunkt seines Todes ließen sich nicht mehr ermitteln.

 

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