Saint-Saëns, Camille

Saint-Saëns, Camille

Piano Concerto No. 1 in D Op. 17 (Piano Reduction for 2 pianos, 2 copies)

Art.-Nr.: 761b Kategorien: ,

33,00 

Preface

Saint-Saëns, Camille

Klavierkonzert Nr.1 D-Dur op.17 (1858)
(Klavierauszug, 2 Exemplare)

Vorwort zur Partitur:

Als junger Komponist war Saint-Saëns einer der führenden Vertreter der fortschrittlichen Tendenzen in der französischen Musik. Seine Komponistenkarriere in Frankreich verlief eher ungewöhnlich. Saint-Saëns Werke entsprachen nicht dem französischen Geschmack jener Zeit, der vor allem die Oper in das Zentrum stellte. Die symphonische Musik hingegen war nur eine Randerscheinung. Daher war seine Musik eher in Deutschland (wo sich vor allem Franz Liszt für ihn einsetzte) als in Frankreich erfolg-reich. Am Ende seines langen Lebens sah man ihn als Traditionalisten und Gegner der Moderne. Dies führte leider häufig zu einer Fehleinschätzung der Musik von Saint-Saëns. So wird diese in Riemanns Musiklexikon folgendermaßen charakterisiert: „In seinen Werken, in denen er sein großes Können mit kühler Strenge und Eleganz verbindet, treten formale und technische Eigenschaften stark in den Vordergrund“.

Saint-Saëns war ein brillanter Pianist und Organist, so wundert es nicht, dass er fünf Klavierkonzerte für seinen eigenen Bedarf schuf. Alle fünf sind von hoher musikalischer Qualität und sehr dankbar für den Pianisten. Sie entstanden in einem Zeitraum von beinahe 40 Jahren und sind durchaus unterschiedlich. Im Konzertbetrieb haben sich insbesondere das 2. und 4. Klavierkonzert durchgesetzt. Das 1. Klavierkonzert hat einen Hang zum Virtuosenkonzert, dies gilt vor allem für den 3. Satz. Dennoch ist das Werk geprägt von einem starken klassizistischen Formsinn und ist darin den Klavierkonzerten von Mendelssohn ähnlich (dies gilt ebenso für die Harmonik, Melodik und Orchestrierung). Einzig Saint-Saëns schrieb in der traditionellen Konzertform im 19. Jahrhundert in Frankreich mit Erfolg. So gilt das 1. Klavierkonzert als das erste bedeutende Klavierkonzert eines französischen Komponisten, da die traditionellen Gattungen wie Konzert und Sinfonie zugunsten der populären Oper und Operette gemieden wurden. Als Saint-Saëns sein 1. Klavierkonzert im Jahre 1858 schuf, war er als Pianist bereits etabliert. Das Datum der Uraufführung ist nicht bekannt. Als Komponist war er sehr selbstkritisch. Seine 1. Sinfonie entstand fünf Jahre vorher, in der Zwischenzeit komponierte er zahlreiche Werke, die er jedoch vernichtete, da er sie als nicht zufriedenstellend erachtete. Das Klavierkonzert weist Paralellen zur 2. Sinfonie auf, die im selben Jahr entstand. Angeregt wurde das Werk nach Saint-Saëns eigenen Angaben durch den Wald von Fontainebleau, wo er mit Freunden gerne picknickte. Das 1. Klavierkonzert ist geprägt von jugendlicher Kraft und Lebensfreude.

Beim 1. Satz handelt es sich um einen Sonatensatz klassischer Prägung, allerdings fehlt die sonst übliche Solokadenz. Der Hornruf der Andante-Einleitung wird zum wesentlichen Bestandteil des folgenden Allegro assai Hauptteils, indem er in Lisztscher Manier durch rasante Arpeggien im Klavier verarbeitet wird. Dieser Hornruf erscheint außerdem am Ende des 3. Satzes und bildet die Klammer des Werkes; ein Kunstgriff, den Saint-Saëns bereits in seiner frühen Sinfonie „Urbs Roma“ (1856) angewandt hatte und der dem Werk damit eine größere Geschlossenheit gibt.

Der Mittelsatz gibt dem Solisten Raum zur Entfaltung. Auffallend sind vor allem die Solokadenzen, die häufig ohne Taktstriche notiert sind. Das deutlich reduzierte Orchester tritt in den Hintergrund, es dient vor allem als Bindeglied zwischen den ausgedehnten Klavierpassagen. In ihnen tritt auch die ungewöhnlich fortschrittliche Harmonik am deutlichsten hervor. Der Schlussatz wird geprägt durch eine extrovertierte Virtuosität, die dem Konzert allerdings auch Kritik einbrachte. So schrieb Emile Baumann 1905 in seinem L´Ouvre de M. Camille Saint-Saëns: „Das noch ziemlich unpersönliche Werk, in dem der Virtuosität allzu großer Raum gewährt wird, zeigt die Übertreibungen der Jugend“.

Spieldauer ca. 30 Minuten.

Marcus Prieser 2008

Wegen Aufführungsmaterial setzen Sie sich bitte mit Durand, Paris in Verbindung. Nachdruck eines Exemplars aus der Sammlung Marcus Prieser, Wittmund.

Score Data

Partitur Nr.

761b

Edition

Repertoire Explorer

Sonderedition
Genre

Klavier & Orchester

Format

225 x 320 mm

Aufführungsmaterial
Klavierauszug
Anmerkungen

Piano Reduction

Druck

Reprint

Das könnte Ihnen auch gefallen…

Go to Top