Saint-Saëns, Camille

Alle

Saint-Saëns, Camille

Ouverture de Fête Op. 13 für Orchester

Art.-Nr.: 4585 Kategorie:

21,00 

Preface

Saint-Saëns, Camille – Ouverture de Fête Op. 133 for orchestra

(b. Paris, 9. October 1835 – d. Algiers, 16. December 1921)

orwort
Saint-Saëns hatte eine Abscheu vor kaltem Wetter und verbrachte den Winter am liebsten in den warmen Gefilden Nordafrikas oder auf den Kanarischen Inseln. Im Winter 1909-1910 reiste er nach Kairo. Mohammed Ali Pascha, der Bruder des Khediven von Ägypten, hatte ihm zuvor seine Villa auf einer Insel mitten in der Stadt zur freien Verfügung gestellt, wo er gerne arbeitete, „umgeben von den Wassern des heiligen Nils, träumend unter der vergoldeten Decke eines riesigen Salons, alles im Stil der Alhambra in Granada dekoriert, mit Palmen, Feigenbäumen und Tausenden von Rosen als meine Nachbarn“.

1909 kehrte er dorthin zurück, um seine letzte Oper Déjanire zu komponieren, die Adaption eines Freilichtspiels, das er 1898 für die Arena von Béziers geschrieben hatte. Das Werk war für das Opernhaus von Monte Carlo bestimmt, wo bereits zwei seiner Opern aufgeführt worden waren und wo er die unermüdliche Unterstützung des Fürsten Albert I. von Monaco und seiner amerikanischen Frau genoss. Mit dem brillanten Raoul Gunsbourg als Leiter des Opernhauses war Monte Carlo in jenen Jahren eines der führenden Opernzentren in Europa.

Die andere Leidenschaft des Fürsten neben der Oper galt der Ozeanographie. In Monte Carlo richtete er ein Ozeanographisches Museum ein, zu dessen Einweihung er Saint-Saëns um ein neues Orchesterwerk bat. So legte am 10. Januar 1910 der Komponist Déjanire beiseite und verbrachte die nächsten zwei Wochen damit, sich der beauftragten Kompostion zu widmen. „Es ist weder ein Marsch noch eine Ouvertüre, noch eine symphonische Dichtung. Es ist ein bisschen von allen dreien. Darin habe ich die Ruhe und den Sturm verarbeitet, sogar die Hochseefischerei nach Kreaturen, die wie Sterne funkeln, wenn sie an die Oberfläche kommen.“

Der Titel war schwieriger zu finden als die Noten selbst. Saint-Saëns schrieb an seinen Verleger: „Auf Deutsch wäre ‚Festouvertüre‘ gut. ‚Ouverture de fête‘ auf französisch ist langweilig, ‚Ouverture triomphale’ zu ehrgeizig, und das entspräche nicht ihrem Charakter. ‚Ouverture pour l‘inauguration du Musée Océanographique de Monaco‘ wäre der richtige Titel, aber stellen Sie sich das in einem Konzertprogramm vor! Wir können keine ‚Ouverture océanographique‘ haben“.

Es ist vielleicht schade, dass der endgültige Titel Ouverture de fête lautete, denn als Ouverture océanographique hätte sie vielleicht mehr Aufmerksamkeit erregt. Seit seiner Uraufführung in Monte Carlo am 29. März 1910 ist das Werk kaum bekannter geworden, obwohl es ein solides Stück ist, in dem Saint-Saëns‘ übliche Fähigkeiten in der Orchestrierung und im Kontrapunkt voll zur Geltung kommen. Es ist für ein großes Orchester geschrieben und enthält einen starken Höhepunkt auf dem Höhepunkt des Sturms sowie sanfte Passagen, die das Meer in seiner Stille darstellen. Die glitzernden Fische sind in dem deskriptiven Thema zu vernehmen, das in Ziffer 3 (Seite 11) und zum letzten Mal auf Seite 44 imitiert wird.

Hugh Macdonald, 2022

Wegen Aufführungsmaterial wenden Sie sich bitte an Durand, Paris.

Score Data

Genre

Orchester

Format

210 x 297 mm

Druck

Reprint

Seiten

56

Nach oben