Saint-Saëns, Camille

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Saint-Saëns, Camille

Piano Concerto No.3 in E-flat Op. 29 (Piano Reduction for 2 pianos, 2 copies)

Art.-Nr.: 1310b Kategorien: ,

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Saint-Saëns, Camille

Piano Concerto No.3 in E-flat Op. 29 (Piano Reduction for 2 pianos, 2 copies)

Vorwort zur Partitur

Als junger Komponist war Saint-Saëns einer der führenden Vertreter der fortschrittlichen Tendenzen in der französischen Musik. Seine Komponistenkarriere in Frankreich verlief eher ungewöhnlich. Saint-Saëns Werke entsprachen nicht dem französischen Geschmack jener Zeit, der vor allem die Oper in das Zentrum stellte. Die Symphonische Musik hingegen war nur eine Randerscheinung. Daher war seine Musik eher in Deutschland (wo sich vor allem Franz Liszt für ihn einsetzte) als in Frankreich erfolgreich. Am Ende seines langen Lebens sah man ihn als Traditionalisten und Gegner der Moderne an. Dies führte leider häufig zu einer Fehleinschätzung der Musik von Saint-Saëns. So wird diese in Riemanns Musiklexikon folgendermaßen charakterisiert: „In seinen Werken, in denen er sein großes Können mit kühler Strenge und Eleganz verbindet, treten formale und technische Eigenschaften stark in den Vordergrund“.

Saint-Saëns war ein brillanter Pianist und Organist, und so wundert es nicht, dass er fünf Klavierkonzerte für seinen eigenen Bedarf schuf. Alle fünf sind von hoher musikalischer Qualität und sehr dankbar für den Pianisten. Sie entstanden in einem Zeitraum von beinahe 40 Jahren und sind durchaus unterschiedlich. Im Konzertbetrieb haben sich insbesondere das 2. und 4. Klavierkonzert durchgesetzt.

Das Klavierkonzert Nr.2 (1868) wurde von Franz Liszt nach der Uraufführung in den höchsten Tönen gelobt. Saint-Saëns, der Liszt wiederum sehr bewunderte, komponierte durch dieses Lob beflügelt bereits kurze Zeit später im Jahre 1869 das Klavierkonzert Nr.3 in Es-Dur op.29. Es wurde am 15. Dezember des Jahres im Leipziger Gewandhaus durch den Komponisten, der den Solopart spielte, uraufgeführt.

Die vage Harmonik der Einleitung und die eigenwillige Form des Kopfsatzes lösten während der Uraufführung bei einigen Hörern im Publikum einen Tumult aus. Die Allgemeine Musikalische Zeitung bescheinigte der Komposition „…einen nicht geringen Beigeschmack von Zukunftsmusik zu haben“. Die Einleitung besteht aus einer langen Folge von Klavierarpeggien, zu der schließlich ein feierliches Thema des Horns tritt. Saint-Saëns bemerkte später zu diesem Beginn, dass er das Murmeln eines Wasserfalls in den Alpen darstelle. Der weitere Verlauf des Satzes ist an der Sonatenform angelehnt, in der jedoch eine Kadenz die Exposition von der Durchführung und eine zweite Kadenz die Durchführung von der Reprise trennt. Die Grundtonart Es-Dur bleibt undeutlich, so steht das Seitenthema in ungewöhnlicher Weise in f- Moll, und die erste Kadenz schwankt zwischen dem von der Grundtonart weit entfernten D-Dur und G-Dur. Auch der sinfonische Charakter des Satzes, in dem das Klavier teilweise das Orchester begleitet, wurde kritisiert. 1877 schrieb die Zeitung Le Ménestrel zu einer Aufführung in Paris: „Dieses im Stil der neuen Schule konzipierte Stück …ist wohl geeignet, die Todesstunde der Virtuosität am Conservatoire zu beschleunigen“.

Im Mittelsatz erlaubt sich Saint-Saëns noch stärkere harmonische Kühnheiten. Hier verwendet er zahlreiche Dissonanzen, die häufig nicht aufgelöst werden. Zudem ist die Wahl der Tonart E-Dur zwischen zwei Es-Dur Ecksätzen ungewöhnlich. Dass der Satz auf einem Trionus a-es ausklingt, dürfte in dieser Entstehungszeit einmalig sein.

Das Finale schließt sich ohne Unterbrechungen an und ist in Rondoform komponiert. Es entspricht damit den damaligen Konventionen. Saint-Saëns knüpft hier an sein Klavierkonzert Nr.1 an; dadurch steht der Satz in einigem Kontrast zu den beiden vorhergehenden.

1913 bearbeitete Saint-Saëns den Kopfsatz des Konzertes für Klavier zu zwei Händen unter dem Titel „Allegro pour le piano“.

Spieldauer ca. 26 Minuten

Marcus Prieser, 2012

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