Rosetti, Antonio

Alle

Rosetti, Antonio

Horn Concerto in E-flat major C49/K III:36

Art.-Nr.: 1854 Kategorie:

14,00 

Preface

Antonio Rosetti

Konzert für Horn und Orchester in Es-Dur
C49/K III:36

(geb. Leitmeritz , 1750 – gest. Ludwigslust, 30. Juni 1792)

1. Allegro moderato
2. Romanze
3. Rondo

Vorwort
Antonio (Anton) Rosetti (Rösler, Rössler), böhmischer Komponist und Kontrabassist, wurde von den Jesuiten erzogen und erhielt dort seine musikalische Ausbildung. Nachdem er als Livrée-Diener und Kontrabassist in der Hofkapelle von Kraft Ernst, Prinz von Oettingen-Wallerstein, gearbeitet hatte, wurde er im Jahre 1774 zum Hofmusikus ernannt. Bereits in seiner böhmischen Heimat hatte er mit dem Komponieren begonnen, aber nie hatte es die Möglichkeit gegeben, sich ganz dieser Tätigkeit zu widmen, bis ihm 1781 eine Reise nach Paris gestattet wurde. Frühere Werke umfassen das höfische Repertoire und ein Requiem in Es-Dur, das Maria Theresa gewidmet war, geborene Prinzessin von Thurn und Taxis. Nachdem Rosetti 1781 in Paris angekommen war, machte er Bekanntschaft mit den besten Musikern und Ensembles seiner Zeit. In Paris blieb er ungefähr fünf Monte und nutzte seinen Aufenthalt effektiv – er warb für seine Werke bei lokalen Grössen und Verlegern mit der Folge, dass sein Schaffen zunehmend bekannter und von den besten Orchestern der Stadt gespielt wurde, darunter das Orchester der Concerts Spirituel. In Paris wurden seine Kompositionen von verschiedenen Verlegern veröffentlicht, darunter Le Menu et Boyer und Sieber. Seine Zusammenarbeit mit Sieber führte zur Drucklegung seiner Sechs Symphonien op.3 im Jahre 1782.

Nachdem Rosetti 1782 zurückgekehrt war, änderte sich sein Ruf in Wallerstein, denn nun war er ein etablierter Künstler und anerkannt. Zu jener Zeit hatten sich die Ensembles am Hofe zu einer neuer Qualität entwickelt, was Rosetti ausserordentlich inspirierte und seine Kreativität als Tonschöpfer anspornte. Zwischen 1782 und 1789 entstanden zahlreiche Symphonien, Concerti und Partiten für Blechbläser für die Wallersteiner Formationen. Die Anwesenheit des böhmischen Hornduos Franz Zwierzina und Joseph Nagel am Hofe und die Popularität des Konzerts anlässlich der Concerts Spirituel in den 1780er Jahren regten Rosetti an, viele Konzert für Solo- oder Doppelhorn zu schreiben, die heute in vielerlei Hinsicht zu seinen bekanntesten Werken zählen.

Eines sehr bemerkenswertesten Werke innerhalb dieser Gattung ist das Hornkonzert in Es-Dur C49/K III:36. Es besteht aus den drei Sätzen, Allegro moderato, Romanze und Rondo. Dieses Konzert präsentiert Rosettas reifen Umgang mit dem galanten Stil und der Form des Concerto. Das melodische Material während des gesamten Stückes ist einfach, aber einzigartig in jedem Satz. Die klare Melodik ist eine der Haupteigenschaften des galanten Stils, und die leichthändige Begleitung unterstützt den insgesamten Eindruck einer exquisiten Schöpfung. Rosettis Orchestrierung ist typisch für Concerti des späten 18. Jahrhunderts, darunter auch jene von Mozart und Haydn, in denen Streicher und Bläser dem Solisten die Gelegenheit geben zu führen. Rosettis kompositorische Fähigkeiten kommen vor allem zur Geltung in der Verbindung der Harmonie mit den periodischen und kurzen Phrasen des Soloinstruments, ohne in dessen führende Rolle hineinzupfuschen. Insbesondere in der Eröffnung und Moll-Sektion der Romanze ist ein langsamer harmonischer Rhythmus im galanten Stil sehr deutlich zu hören. Romanze war ein auffälliger und sehr unüblicher Titel für einen zweiten Satz. Möglicherweise war Rosetti durch seine Zeit in Frankreich beeinflusst, wo die Romanze sich als eigenständiges Genre von seiner Elterngattung, der opéra-comique, emanzipiert hatte. Das Thema des letzten Satzes ist auf triolischen Figurationen aufgebaut, ebenfalls typisch für den galanten Stil. Das Concerto ist ein herausragendes Beispiel für Rosettis Verbindung eigener Ideen mit der musikalischen Atmosphäre des kosmopolitischen Europas im 18. Jahrhundert.

Dieses Konzert erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Man findet es im Repertoire zahlreicher erfolgreicher Hornspieler, und es wurde wiederholt auf Tonträger eingespielt. Im Jahre 2010 veröffentlichte Radek Baborak und das Prager Kammerorchester eine Aufnahme des Werks beim Český Rozhlas Label. Bei Capriccio erschien 1998 eine Einspielung von Zdenek Divoky mit dem tschechischen Kammerorchester, ein Jahr darauf veröffentliche Hänssler Classic–America eine Aufnahme des Konzerts mit Andrew Joy und dem Kölner Symphonieorchester. Das Manuskript der Stimmen von 1779 befindet sich in der Music Library an der University of California Berkeley, USA

Hando Nahkur, 2016

Aufführungsmaterial ist von der Robert Ostermeier Musikedition, Wernigerode, zu beziehen. Nachdruck eines Exemplars der Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, München.

Score Data

Edition

Repertoire Explorer

Genre

Solo Instrument(e) & Orchester

Format

210 x 297 mm

Druck

Reprint

Seiten

28

Nach oben