L’Arca di Noè, Suite from the ballet
Rieti, Vittorio
22,00 €
Preface
Vittorio Rieti – L’Arca di Noè. Ballett-Suite
(geb. Alexandria, Ägypten, 28. Januar 1898 – gest. New York, 19. Februar 1994)
(Erstaufführung beim ISCM Festival in Prag am 15. Mai 1925)
Vorspiel zu Szene 1 – p.1
Die Flut – p.6
Vorspiel zu Szene 2 – p.25
Der Marsch der Tiere – p.28
Der Regenbogen – p.43
Vorwort (Alasdair Jamieson, 2018)
Vittorio Rieti wurde als Sohn jüdischer Eltern in Ägypten geboren. In Alexandria studierte er am dortigen technischen College, zog aber bereits im zarten Alter von 13 Jahren alleine ohne den Rest seiner Familie nach Mailand, um sich dort an der Università Commerciale Luigi Bocconi einzuschreiben, die er 1917 mit einem Examen in Wirtschaftswissenschaft abschloss. Während dieser Zeit erhielt er Unterricht in Komposition und Klavier von Giuseppe Frugatta am Conservatorio di Milano. Nach einem kurzen Kriegsdienst siedelte er mit seiner Familie nach Rom um. Hier wurden Respighi, Casella und Malipiero seine Lehrer, unter deren Einfluss er bald vertraut wurde mit den nationalen und internationalen Musiktrends. In den frühen 1920er jähren gründete er gemeinsam mit Renzo Massarani und Mario Labroca I Tre, eine Dachorganisation für Komponisten, die von den französischen Les Six inspiriert war. Rieti hatte als Zwölfjähriger mit dem Komponieren begonnen, und 1920 hatte er bereits mindestens 40 Werke geschaffen – viele davon aber verworfen oder zerstört. Im Jahre 1921 präsentierte er Arnold Schönberg drei seiner Stücke und erhielt Ermutigung von ihm. Nicht weniger wichtig war ein Veröffentlichungsvertrag mit der Wiener verlegt Universal Edition, der aufgrund eines Empfehlungsschreibens von Respighi zustande kam. Aus der Ehe mit Elsie Rappaport, die er 1924 heiratete, ging ihr Sohn Fabio hervor. Im gleichen Jahr erlebte er seinen internationalen Durchbruch beim ISCM-Festival in Prag, wo Casella sein Konzert für Bläserquintett und Orchester dirigierte. Das Werk wurde sofort von Fritz Reiner und Willem Mengelberg ins Programm aufgenommen, die es in den USA, Holland und anderen Ländern auf die Bühne brachten. Als das Konzert 1925 in Paris gespielt wurde, waren Poulenc und Messager im Publikum, die meinten, das die Musik mit ihrem neoklassizistischen Verve und der rhythmischen Energie Rieti zu einem idealen Komponisten für Diaghilevs Ballets Russes machen könnte. Ein Treffen wurde arrangiert, das zu zwei Werken für Ballets Russes führte: Barabau (1925) und Le Bal (1929), das letztere mit Kostümen und einem Bühnenbild von di Chirico. Rieti komponierte zahlreiche Bühnenmusiken für das Pariser Theater von Louis Jouvet und war Gründungsmitglied von La Sérénade (1931-1940), einer Gruppe, die sich der modernen Kammermusik annahm. Obwohl der Komponist in der Zeit zwischen Kriegen ein Leben zwischen Paris und Rom führte, begann er Italien während der späten Stadien des faschistischen Ventennio zu meiden, insbesondere angesichts der Einführung der Rassengesetze im Jahre 1938. 1940 übersiedelte er in die Vereinigten Staaten – vier Jahre später erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Seine Ballettmusik, insbesondere La Sonnambula (über Themen aus Bellini’s La Sonnambula) wurde von Balanchine choreographiert, und Mitropoulos, Désormière and Toscanini dirigierten seine Orchesterkompositionen. Rieti lehrte Komposition am Peabody Conservatory (1948-1949), dem Chicago Musical College (1950-1953), am Queens College (1955-1960) und am New York College of Music (1960 to 1964). Als Komponist war er äusserst fruchtbar, bis zu seinem Lebensende mit 96 Jahren schrieb er Musik: „Jeden Tag zu komponieren hält mich am Leben“. In den Jahren seines 75., 80. und 85. Geburtstags fanden in New York Konzerte zu seinen Ehren statt, die viele seiner aktuellen Werke enthielten. „Vittorio Rieti entwickelt sich zu einem Wunder,“ schrieb Allen Hughes in der The New York Times nach einem Konzert im Jahre 1985. „Später in diesem Monat wird er 85, aber er schreibt Musik, die unverändert beweglich und froh ist, wie er immer schrieb.“ Sein kompositorischer Stil mit seinem Witz und Handwerk, unprätentiös und ökonomisch in der Wahl der Mittel erinnert an die Werke von Les Six, ebenso an Stravinsky, einem engen persönlichen Freund. Es war sein Stil, den er verfeinern und verbessern sollte, aber während seiner langen Karriere nie substantiell änderte. Mit eigenen Worten: „Ich habe mich weiterentwickelt, indem ich mich daran gehalten habe, immer den gleichen Grund zu beackern.“ Sein Oeuvre umfasst ein Dutzend Ballette, sieben Opern, fünf Symphonien, zahlreiche Konzerte, Kammermusik für eine Vielzahl instrumentaler Kombinationen, Lieder und Chorwerke. Bereits 1927 war Casella klar: „Jetzt schon besitzt er jene feinen Qualitäten, nach denen so mancher Komponist während seiner ganzen Karriere sucht, ohne zu finden – ein Stil, eine Persönlichkeit und eine Sicherheit in Fragen von Form und Technik, die man in seinem Falle ohne Übertreibung Meisterschaft nennen kann.“…
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Score Data
Edition | Repertoire Explorer |
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Genre | Orchester |
Format | 210 x 297 mm |
Druck | Reprint |
Seiten | 62 |