Respighi, Ottorino

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Respighi, Ottorino

Poema Autunnale for violin and orchestra (Piano reduction /Solo)

Art.-Nr.: 770b Kategorien: ,

18,00 

Respighi, Ottorino

Poema Autunnale for violin and orchestra (Piano reduction /Solo)

Calmo (p. 1) – Molto lento (p. 3) – Tempo I (p. 5) – Allegro moderato – Più allegro (p. 6) – Allegro con fuoco (p. 7) – Allegro con spirito (p. 10) – Un poco sostenuto (p. 12) – Allegro con spirito (p. 15) – Meno (p. 17) – Moderato (p. 19) – Tranquillo (p. 20) – Lento – Poco più mosso (p. 23) – Calmo come al principio (p. 24)

Vorwort

Die Literatur für Geige ist von Ottorino Respighi, der ja ein vortrefflicher Geiger, Bratschist und Pianist war, ganz besonders reich bedacht worden. So schrieb er für Violine mit Orchester als junger Mann das Concerto A-Dur (1903) sowie das Concerto all’antica (1908); in reifen Jahren entstand im August 1921 in Boscochiesanuova das Concerto gregoriano, der Gipfel der Respighi’schen Violinliteratur, gefolgt von vorliegendem Poema autunnale und schließlich 1933 dem Concerto a cinque für Oboe, Trompete, Violine, Kontrabass, Klavier und Streicher. Außerdem schrieb Respighi orchesterbegleitete Bearbeitungen barocker Violinwerke von Tartini, J.S. Bach, Vitali, Ariosti usw. Unter seiner sehr gleichfalls ergiebigen Kammermusik für Geige ragt die Sonate h-moll für Violine und Klavier hervor, sein (u.a. dank des Einsatzes berühmter Geigenvirtuosen wie Jascha Heifetz) populärstes klein besetztes Werk, komponiert 1917 und am 3. März 1918 in Bologna von Federico Sarti (Violine) und dem Komponisten aus der Taufe gehoben. Das Poema autunnale nun ist zwar mehrfach eingespielt worden, ist auch durchaus dankbar für den Geiger und ein zauberhaftes orchestrales Stimmungsgemälde, doch ins Repertoire der großen Geiger ist es nicht eingegangen. Die Uraufführung blieb die in jeder Hinsicht prominenteste Darbietung.

Elsa Respighi (1894-1996), die Witwe des Komponisten, berichtet in ihrer Biographie Ottorino Respighi: dati biografici ordinati (Ricordi, Milano, 1962): „Am 11. August und am 15. Dezember 1929 wurde im Augusteo in Rom das Poema autunnale (Herbstgedicht) für Violine und Orchester die ersten Male aufgeführt. Solist war Arrigo Serato; Bernardino Molinari dirigierte. Der Erfolg war aber nur gering. Respighi selber betrachtete das Werk als misslungen. Die näheren Umstände der Entstehung dieser Komposition sind mir unbekannt. Sie ist eine der Arbeiten, denen ich vollständig fremd gegenüberstehe; Respighi spielte sie mir erst nach Abschluss der Komposition vor.“ Außerdem schreibt sie an anderer Stelle:„Auf ärztlichen Rat verbrachten wir, um meine Koliken behandeln zu lassen, im Herbst [1920] einige Zeit in den Bergen: zu Cavalese im Val di Fiemme. Wir hatten dort eine bequeme Wohnung. Und hier komponierte Respighi Quattro liriche su parole armene (Vier Lieder auf armenische Texte), das Poema autunnale und das Ballett Scherzo veneziano.“ Aus vorliegenden Schilderungen haben viele Kommentatoren folgerichtig entnommen, das Poema autunnale sei bereits 1920 entstanden und erst 1929 uraufgeführt worden. Beides ist unzutreffend. Laut Potito Pedarras Werkkatalog (http://ottorinorespighi.it/catalogo_db.php?gruppo=1) hat Respighi das Poema autunnale 1925 komponiert, vor oder (wahrscheinlicher) nach dem Concerto in modo misolidio für Klavier und Orchester. Gewidmet ist das Werk dem Geiger Mario Corti (1882-1957), der bereits die Uraufführung des (Respighis Trauzeugen Arrigo Serato [1877-1948] gewidmeten) Concerto gregoriano für Violine und Orchester (Rom, 5. Februar 1922) übernommen hatte und Respighi seit jeher treu verbunden war. (Geboren in Guastalla, Reggio Emilia, studierte Corti am Liceo Musicale in Respighis Geburtsstadt Bologna Violine bei Adolfo Massarenti [1858-1923, siehe http://www.nacuzi.com/map/ Violinists’%20History%20Map.html] und Komposition bei Giuseppe Martucci [1856-1909] und Marco Enrico Bossi [1861-1925]. Corti war dann 1907-13 Violinprofessor am Conservatorio zu Parma, 1914-15 am Scharwenka-Konservatorium in Berlin und ab 1915 am Conservatorio Santa Cecilia zu Rom.) Corti und Respighi hatten schon vor der Jahrhundertwende im Quintetto Mugellini zuammen gespielt, das sich aus dem Pianisten (und Komponisten) Bruno Mugellini (1871-1912), Mario Corti und Fantuzzi (Violine), Respighi (Viola) und dem gleichfalls langjährigen Weggefährten Antonio Certani (1879-1952, Cello) zusammensetzte und außer den wichtigen Städten Italiens in Berlin, London und anderen Metropolen konzertierte. Diesmal war es aber nicht Corti, der das Werk als erster spielte. Da das Poema autunnale vom Berliner Verlag Bote & Bock unter Vertrag genommen wurde, wo 1926 Orchesterpartitur, Stimmen und Reduktion für Geige und Klavier im Druck erschienen, lag es nahe, dass die Uraufführung in Berlin mit deutschen Kräften stattfinden sollte. Dies geschah denn auch, kurz nach dem Respighi-Abend der Berliner Philharmoniker unter Heinz Unger (geb. 1919) am 11. November 1926, bei welchem neben der Belfagor-Ouvertüre erstmals in Berlin das Concerto in modo misolidio (mit Respighi selbst) und die Kantate Primavera erklungen waren: am 1. Dezember spielte Georg Kulenkampff (1898-1948) erstmals öffentlich das Poema autunnale, begleitet vom Berliner Sinfonie-Orchester unter der Leitung seines neuen Chefdirigenten, des eminenten expressionistischen Komponisten (und Bratschers) Emil Bohnke (1888-1928). (Erst 1929 fand dann die – wenig erfolgreiche – römische Erstaufführung, wie von Elsa Respighi beschrieben, statt.)

Christoph Schlüren, März 2008

Partitur Nr.

770b

Edition

Repertoire Explorer

Genre

Violine & Orchester

Format

Anmerkungen

Druck

Reprint

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