Massenet, Jules

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Massenet, Jules

Cléopâtre (with French libretto)

Art.-Nr.: 2030 Kategorie:

65,00 

Jules Massenet – Cléopâtre. Drame passionnel in vier Aufzügen und füng Bildern nach einem Libretto von Louis Payen (1910-12)

(geb. Montaud, Loire, 12. Mai 1842 – gest. Paris, 13. August 1912)

 

Vorwort
Beim „Drame passionnel“ Cléopâtre handelt es sich nicht nur um die letzte Oper Massenets, sondern auch um die letzte Blüte in der Reihe von sechs Opern, die der alternde und sterbenskranke Komponist unter dem Einfluss der Muse seiner alten Tage hervorbrachte: die Sängerin Lucy Arbell (1882-1947). Diese Enkelin eines namhaften englischen Aristokraten und Kunstsammlers, der in den 1870er Jahren ein Vermögen geerbt und sich in Paris niedergelassen hatte, kam mit bürgerlichem Namen Georgette Wallace auf die Welt und wird verschiedentlich als Mezzosopran oder Alt, oder sogar noch kompakter als „Mezzoalt“ bezeichnet. Massenet lernte sie 1906 kennen und wurde sofort von ihrer Stimme und ihrem aufbrausend-temperamentvollen Wesen in den Bann gezogen (den sensationslustigen Leser muss die Erkenntnis enttäuschen, dass die Beziehung offenbar keine Bettgeschichte war). In diesem Jahr begleitete er sie bei einem öffentlichen Konzertvortrag seiner Chansons und pries seinen Freunden gegenüber in überschwänglichen Tönen ihre stimmlichen und schauspielerischen Qualitäten. Noch wichtiger: Der Komponist berücksichtigte Arbell in allen sechs seiner letzten Opern, als erstes 1906 in Ariane, bei der sie in der Rolle der Perséphone für Aufsehen sorgte, dann 1907 in der Revolutionsoper Thérése, bei der sie nicht nur die Titelrolle bekleidete, sondern auch zugleich Widmungsträgerin des Werkes war. Es folgten Hauptrollen in Bacchus (1909), einem der wenigen Fiaskos des erfolgsverwöhnten Opernkomponisten Massenet; Don Quichotte (1910), bei dem der Titelheld (von keinem Geringeren als Fjodor Schaljapin gesungen) als alternder philosophierender Herr eine kaum zu übersehende Ähnlichkeit mit einem gewissen französischen Opernkomponisten des ausgehenden 19. Jahrhunderts aufwies und die von Arbell gesungene Dulcinée als wohlhabende und blitzgescheite Dorfschönheit umgedeutet wird; Roma (1912), in der Arbell als Posthumia brillierte; und die posthum aufgeführte Oper Panurge (1913), in der sie die Rolle der Colombe, der Ehefrau des rabelaisischen Titelhelden, kreierte. Die Rolle der Femme fatale Cléopâtre wurde demnach Lucy Arbell gleichsam kompositorisch auf dem Leib geschrieben (mit dem ungewöhnlichen Ergebnis, dass die beiden Liebenden Cléopatre und Marc-Antoine im tiefen Stimmfach konzipiert wurden), und Arbell erwartete nichts anderes, als dass sie die Titelrolle bei der Premiere singen durfte – eine Erwartung, die verhängnisvolle Konsequenzen haben sollte. …

Partitur Nr.

2030

Edition

Opera Explorer

Genre

Oper

Seiten

401

Format

Druck

Reprint

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