Martin, Frank

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Martin, Frank

Athalie, Overture to Racine’s play

Art.-Nr.: 1942 Kategorie:

15,00 

Frank Martin
(geb. Genf, 15. September 1890 — gest. Naarden, 21. November 1974)

Ouvertüre zu Racines Bühnenstück Athalie

Frank Martin war einer der führenden Schweizer Komponisten. Sein Vater war ein calvinistischer Priester, und viele von Martins Werken enthalten biblische Bezüge. Die Overture to Rancine’s Atalie entstand im Jahre 1946, während der dreijährigen Periode, in der sich der Komponist dem großformatigen Oratorium Golgotha widmete. Es ist das erste Werk, dass er nach der Umsiedlung mit seiner Familie in die Niederlande schuf. Die Stück wurde für eine Theaterproduktion anlässlich der Hundertjahrfeier der École des jeunes filles in Genf komponiert, als Bühnenmusik zu Jean Racines Tragödie von 1691 über die biblische Athalie. Zusätzlich entstanden eine Orchesterbegleitung für zwei Mädchenchöre, die Racines Text vortrugen, mit einigen antiphonalen Moneten und Partien für Solostimme. Die Musik war den Akzenten und dem Rhythmus des Textes angepasst. Die Chormusik wurde anschließend nicht veröffentlicht, jedoch entwickelte sich die Ouvertüre zu einem eigenständigen Konzertwerk, dass zum Beispiel bei den BBC – Proms im Jahre 1957 erklang. 1984 dirigierte Grzegorz Nowak das Werk mit dem Bieler Symphonieorchester und gewann damit den ersten Preis beim Internationalen Wettbewerb für aufführende Künstler in Genf. Die gesamte Tonaufnahme ist online zu hören.

Die Musik ist im für Martin typischen ikonischen Stil geschrieben, sie balanciert zwischen modalem und zwölftönigen Komponieren. Die Klangfarbe wechselt in rasantem Tempo: in den relativ kurzen 9 Minuten des Werks werden die verschiedenartigsten Stimmungen durchschritten. Die Eröffnung (Lent) erinnert an eine tragische Fanfare. In seinem Orchester finden sich auch Harfe und Klavier, die perkussiv eingesetzt werden, – zu Anfang tragen sie in langsamem Tempo abwechselnd Akkorde vor, gleich einem Herzschlag. Die Melodie beginnt mit Flöte und Bratsche, immer auf dem zweiten Schlag, synkopiert und getragen von einem Gefühl von Dringlichkeit. Danach bewegt sich das gesamte Orchester von einem langsamen Klagegesang in regelmäßigen Viertelnoten zu einen Marsch im 12/8 – Takt (Vif). Die untergelegte triolische Struktur ist hier immer vernehmbar, als als schnelle Nebenbemerkung der Blechbläser neben dem originalen tragischen Motiv. Der letzte Teil der Ouvertüre (Tres Lent et tranquille) ist wie eine Koda und zitiert die lyrische Melodie vom Ende des dritten Aktes “D’un coeur qui t’aime…”, beginnend mit dem Cello , dann begleitet von der Harfe, schließlich fast vom gesamten Orchester, das gelegentlich unterbrochen wird vom Klavier, dass tiefe Oktaven auf A als Pedal beisteuert.
Irma Servatius, 2017
Quellen:
http://www.swissinfo.ch/eng/special-events-special-editions—1984-international-competition-for-musical-performers–geneva—first-prize-winner-grzegorz-nowak–se-8-1984-/6582752
Klein, Rudolf, “Frank Martin, Sein Leben und Werk”, Wien 1960

Wegen Aufführungsmaterial wenden Sie sich bitte an die Universal Edition, Wien.

Partitur Nr.

1942

Edition

Repertoire Explorer

Genre

Orchester

Format

Druck

Reprint

Seiten

48

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