Herbert, Victor

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Herbert, Victor

Irish Rhapsodie for orchestra

19,00 

Victor August Herbert

Irish Rhapsody

(geb. Dublin, 1. Februar 1859 – gest. New York, 26. Mai 1924)

Vorwort
Victor Herbert wurde in Dublin als Sohn irisch-protestantischer Eltern geboren (ähnlich wie der etwas ältere Kollege Charles Villiers Stanford). Herberts Jugend war zerrissen, sein Vater starb früh und seine Mutter zog in das Haus ihrer Eltern nach London zurück (ihr Vater war der irische Romancier und Bühnenautor Samuel Lover). 1866 heiratete Victors Mutter Dr. Carl Schmidt von Langenargern und siedelte nach Stuttgart um, wohin ihr der achtjährige Sohn ein Jahr später folgte. Victor hatte gehofft, wie sein Stiefvater den Arztberuf zu ergreifen, aber aus Mangel an finanziellen Mitteln schrieb er sich an der Musikhochschule Stuttgart ein, wo er Klavier, Flöte, Cello und Komposition studierte. 1879 machte er seinen Abschluss.

Für ein Jahr arbeitete er als Musiker des Orchesters von Eduard Strauss in Berlin, darauf fand er eine Anstellung im Hoforchester des Königs von Württemberg, wo er bis zu seiner Umsiedlung in die Vereinigten Staaten blieb. 1883 wurde er von Brahms eingeladen, erster Cellist in einem Orchester zu werden, das zur Feier des 72. Geburtstags von Franz Liszt in Zürich zusammengestellt wurde. Zwei Jahre später begegnete er der österreichischen Sängerin Therese Förster, die sich erst kürzlich der Hofoper in Stuttgart angeschlossen hatte. Sie heirateten 1886. Zu jenem Zeitpunkt war bereits die Einladung Walter Damroschs zu einer Mitwirkung an der Metropolitan Opera an ihn ergangen, wo Herbert als erster Cellist des Opernorchesters spielen sollte. Er befreundete sich mit Anton Seidl (der Dirigent der Premiere von Dvoraks Aus der neuen Welt-Symphonie), der ihn in das Dirigieren einwies, so dass Herbert ab 1888 sein Assistent werden konnte. Victor Herbert gab Solokonzerte als Cellist und gründete das New York String Quartet; seine Frau war regelmässig Star an der Met. Auch leitete Herbert die Pittsburgh Symphony von 1898 bis 1904.

Mit der Zeit wandte sich Herbert mehr und mehr der Bühne zu und produzierte 1894 die erste seiner 48 Opern, Operetten und Musicals, von denen man man sich am besten an Babes in Toyland (1903) und Naughty Marietta (1910) erinnert. Auch war Herbert gemeinsam mit John Philip Sousa, Jerome Kern and Irving Berlin eine bedeutende Persönlichkeit bei der Gründung der American Society of Composers, Authors and Publishers (ASCAP) im Jahr 1914. Er starb unerwartet an einem Herzinfarkt kurz vor der Eröffnung seiner letzten Show The Dream Girl am Broadway.

Die Irish Rhapsody entstand im Jahr 1892. Herbert komponierte sie für das Treffen der Gaelic Society of America am 20. April 1892 und leitete die Erstaufführung. Er war stolz, ein Ire zu sein und stolz auf die irische Musik: „Irland ist voller Musik. Es beginnt bereits in der Wiege und geht über das Grab hinaus. Wir haben Tanzmusik, Arbeitsmusik – sehr charakteristische Musik: Jigs, Reels und einige sehr traurige Klänge – Irland gäbe es heute längst nicht mehr, hätte es nicht seine Märchen und seine Volksmusik.“ New Yorks irischer Bevölkerungsanteil war gross, und ein solches Stück, geschrieben von einem Landsmann (wenngleich mit deutschem Akzent) musste ein Erfolg werden. Das Werk ist schlicht in seinem Aufbau und stellt viele der damals aktuellen irischen Songs in den Vordergrund; man findet keine ernsthaften Ansätze, die Melodien über ihre natürlichen Grenzen hinaus zu entwickeln oder aus der Rhapsodie etwas herauszuholen, was nicht in ihr angelegt ist – eine durch und durch professionelle Vorstellung einiger der schönsten Lieder der Welt. Das Werk war ein sofortiger Erfolg, ein Kritiker pries Herbert gar als den „irischen Wagner“!

Phillip Brookes, 2015

Aufführungsmaterial ist von Schirmer, New York zu beziehen. Nachdruck eines Exemplars aus der Sammlung Phillip Brookes, Roxas City.

Score No.

1754

Special Edition

The Phillip Brookes Collection

Genre

Orchestra

Size

210 x 297 mm

Printing

Reprint

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