Haas, Pavel

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Haas, Pavel

Fata Morgana Op. 6 for tenor and piano quintet

Art.-Nr.: 4589 Kategorie:

30,00 

Preface

Pavel Haas – Fata Morgana Op. 6

(geb. Brünn, 21. Juni – gest. KZ Auschwitz-Birkenau, 17. oder 18. Oktober)

Vorwort
Der jüdische tschechische Komponist Pavel Haas wurde 1899 in Brünn in Mähren geboren, wo er auch den größten Teil seines Lebens verbrachte. Sein Vater führte eine kleine Schuhhandelskette. In seiner Familie wurde Tschechisch gesprochen. Pavel und sein jüngerer Bruder Hugo, der später Filmschauspieler wurde, besuchten eine deutsche Grundschule, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern, danach eine technische Schule, wo Pavel Klavierunterricht erhielt und er erstmals mit dem Gedanken spielte, Komponist zu werden. Seine Eltern erlaubten ihm, die Schule zu verlassen, um sich auf seine musikalische Ausbildung zu konzentrieren. Nach der Gründung der Tschechoslowakischen Republik im Jahr 1918 eröffnete der Komponist Leoš Janáček ein Konservatorium in Brünn. Haas trat im September 1920 in Janáčeks Meisterklasse für Komposition ein und erwarb 1922 das Diplom. Er galt als Janáčeks vielversprechendster Schüler. Neben seiner kompositorischen Tätigkeit verdiente er bis 1935 seinen Lebensunterhalt im väterlichen Betrieb, später wurde er zunächst Privatlehrer für Musiktheorie und dann Lehrer am jüdischen Gymnasium in Brünn.

Im Jahr 1935 heiratete Haas die Ärztin Sofia Jakobsonova, die zuvor mit dem russischen Sprach-wissenschaftler Roman Jakobson verheiratet war. Nach der deutschen Besetzung der Tschechoslowakei im Jahr 1939, als die Rechte von mit Juden verheirateten Personen eingeschränkt wurden, beantragte er die Scheidung, um seine Frau und seine Tochter zu schützen. Dies rettete ihnen das Leben. (Möglicherweise war Sofia auch Jüdin, was aber nie nachgefragt wurde.) Haas wurde am 2. Dezember 1941 in das Vorzeige-Ghetto Theresienstadt (Terezín) in Böhmen deportiert. Dort befanden sich unter anderem auch die Komponisten Gideon Klein, Hans Krása und Viktor Ullmann. Haas blieb dort bis zum 16. Oktober 1944, als er mit den anderen Theresienstädter Komponisten nach Auschwitz deportiert wurde, wo er zwei Tage später ermordet wurde. Der Dirigent Karel Ančerl berichtete, dass Haas in Auschwitz neben ihm gestanden habe. Dr. Mengele wollte Ančerl in die Gaskammern schicken, aber Haas hustete, was ein Zeichen von Schwäche war, und so wurde er stattdessen geschickt. …

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Score Data

Edition

Repertoire Explorer

Genre

Kammermusik

Format

210 x 297 mm

Druck

Reprint

Seiten

102

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