Amphitryon (full opera score with French libretto and appendix)
Grétry, André
78,00 €
Preface
André-Ernest-Modeste Grétry – Amphitryon
(geb. Lüttich, 11. Februar 1741 – gest. Montmorency, 24. September 1813)
Vorwort
André Ernest Modeste Grétry wurde am 8. Februar 1741 in Lüttich, Belgien, geboren. In seiner Kindheit erhielt er Klavier- und Kompositionsunterricht bei Jean-Pantaléon Leclerc, Nicolas Rennekin und Henri Moreau. In seiner Jugend besuchte er zahlreiche italienische Opern, die ihn anregten, sich als Erwachsener für Komposition zu entscheiden und bei Giovanni Battista Casali zu studieren. Während und nach seiner Kompositionsausbildung lernte er viele Komponisten und Berühmtheiten kennen; er arbeitete mit ihnen zusammen und freundete sich an, vor allem mit François-Marie Arouet, besser bekannt als Voltaire.
Die Oper Amphitryon wurde geschrieben von Jean-Baptiste Poquelin, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Molière. Die Musik schrieb Gretry. Die Premiere fand am 13. Januar 1668 im Théâtre du Palais-Royal in Paris statt. In der Oper sind insgesamt 14 Rollen vorgesehen: Jupiter, Merkur, Amphitryon, Argatiphontidas, Cleanthis, Naucrates, Polidas, Posicles, Sosie, Blepharo, Alcmena, Bromia, Thessala und eine nicht näher bezeichnete Person, die für mehrere Rollen bereit stand. Dies übertrifft die typische Anzahl von vorgesehenen Rollen in einer Oper, die normalerweise zwischen 7 und 10 liegt. Die Geschichte von Amphitryon basiert auf der römischen Version eines griechischen Mythos, geschrieben von Titus Maccius Plautus. Die Oper ist für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn, Trompete, Geigen, Bratsche, Cello, Kontrabass, Klavier, Pauken und ein Gesangsensemble besetzt. Sie besteht aus insgesamt drei Akten und einem Prolog, wobei die verschiedenen Akte aus unbekannten Gründen in leicht unterschiedlicher Besetzung aufgeführt werden
Die Handlung der Oper dreht sich um den Titelhelden Amphitryon, der nach seiner Heirat mit Alkmene seine Heimat verlässt, um in den Krieg zu ziehen. Während seiner Abwesenheit zeigte der Gott Jupiter großes Interesse an Alkmenes Schönheit, und er und Merkur verwandelten sich in die Gestalten von Amphitryon und dessen Dienerin Sosie, und so konnte Jupiter Alkmene verführen. Nach einiger Zeit meldet sich der erfolgreiche Amphitryon aus dem Krieg und schickt Sosie zurück in die Heimat, um von dem Sieg zu berichten. Als Sosie eintrifft, begegnet er Merkur, der ihn davon überzeugt, dass er der wahre Sosie ist. Als dann Amphitryon zurückkehrt, ist er verwirrt von Alkmenes Schilderungen der gemeinsam verbrachten wunderbaren Nacht. In dem Wissen, dass er gar nicht dort war, fragt er sich, was wohl geschehen sein könnte. Nachdem sich weitere ähnliche Vorfälle ereignen, offenbart sich Jupiter schließlich. Er versichert, dass Alkmene Amphitryon treu geblieben ist, denn er habe sie ja nur erfolgreich verführen können, indem er Amphitryons Aussehen angenommen hatte. Jupiter teilt dem Paar mit, dass Alkmene mit seinem Sohn, dem Halbgott Herakles, schwanger sei. Daraufhin verschwindet er.
Aufgrund des Humors und der Texte wurde die Oper mit großem Erfolg angenommen, insbesondere von den Mitgliedern der französischen Aristokratie. Sie wurde nach der Premiere fast weitere 30 Male aufgeführt. Trotz des Erfolgs entstanden nach der ersten Aufführung einige Gerüchte und Kontroversen um die Oper. Einige glaubten, die Oper spiele auf die zahlreichen Affären von König Ludwig XIV. an und kritisiere den König durch die Figur des Jupiter. Es finden sich jedoch keine weiteren Berichte zu diesen Kontroversen, und die Gerüchte schienen sich bald gelegt zu haben.
Abigayle Lessnau, 2023
Für Aufführungsmaterial wenden Sie sich bitte an Breitkopf und Härtel, Wiesbaden.
Score Data
Edition | Opera Explorer |
---|---|
Genre | Oper |
Seiten | 532 |
Format | 210 x 297 mm |
Druck | Reprint |