Erlanger, Frédéric Alfred d’

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Erlanger, Frédéric Alfred d’

Prélude romantique for orchestra

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Baron Fredéric Alfred d’Erlanger – Prélude Romantique

(b. Paris, 29 May 1868; d. London, 23 April; 1943)

Vorwort
Baron Frédéric d’Erlanger (unter seinen Freunden „Baron Fred“ genannt) war ein neuzeitlicher Renaissance-Mensch. Als Millionär und erfolgreicher Bankier investierte er bevorzugt in die Entwicklung von Staaten, finanzierte Ladenketten in Südamerika und Eisenbahnen in Südafrika. Während seiner gesamten Karriere war als Förderer der Künste Gründungsmitglied des Oxford & Cambridge Music Club, Treuhänder des London Philharmonic Orchestra und zeichnete im Vorstand für das Royal Opera House, Covent Garden verantwortlich. Ausserdem war er ein Komponist von beachtlichen Qualitäten.

D’Erlangers Vater, ein deutscher Jude namens Emil Erlanger, stammte aus Frankfurt am Main. Dessen Vater wiederum besass das Bankhaus Erlanger und Söhne. Emil liess sich später in Paris nieder, wurde von Königin Elisabeth II von Portugal und Ferdinand von Sachsen-Coburg und Gotha in den Adelsstand erhoben und nahm den Namen Frédéric Emile, Baron d’Erlanger an. Er heiratete eine Amerikanerin und wurde der Chef eines Bankimperiums, das die griechische, portugiesische und schwedische Regierung finanzierte. 1870 zog die Familie nach England, um dem preussisch- französischen Krieg zu entgehen, aber Sohn Frédéric Alfred kehrte nach Paris zurück, bis er 1886 nach seiner Rückkehr in Englands Hauptstadt die britische Staatsbürgerschaft annahm.

In Paris hatte Frédéric Alfred bei Anselm Ehmant Musikunterricht genommen – seine einzige formale Musikausbildung – und er begann eine zweite Karriere als Komponist. Er schrieb nicht viel, aber während seines ganzen Lebens entstanden kontinuierlich Werke von hoher Qualität, die – möglicherweise wegen seines einflussreichen Standes – oft aufgeführt wurden, darunter einige Male bei Sir Henry Woods Promenadekonzerten. Zu seinen bekanntesten Werken zählen sechs Opern, darunter Tess (nach Thomas Hardys Tess of the d’Urbevilles), die 1906 ihre Uraufführung in Neapel erlebte. Für das Ballet Russes schuf er 31 die Musik zu Les Cents Baisers.

Das Prélude Romantique ist ein Spätwerk – geschrieben 1934 -, aber stilistisch gesehen hätte es jederzeit in den vorangegangenen 50 Jahren geschrieben sein können. Ein Kommentator beschrieb es als “zwischen dem hochklassigen Ketèlby und dem minderwertigen Elgar“ angesiedelt, obwohl das vielleicht ungerecht ist, denn es wird eigentlich nicht mehr gesagt, als dass d‘Erlanger unzweifelhaft zu Komponisten wie Saint-Saëns, Glazunov und sogar Richard Strauss gehört, die bis weit ins 20. Jahrhundert hinein lebten, ohne ihren Stil nennenswert zu verändern. Das Prélude Romantique wurde am 16. August 1937 bei einem Promenadenkonzert in der Queen‘s Hall unter der Leitung von Henry Wood uraufgeführt. Wood wiederholte es im folgenden Jahr bei den Proms.

Phillip Brookes, 2020

Aufführungsmaterial ist von Schott, Mainz, zu beziehen.

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