Ceunen, Felix

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Ceunen, Felix

Gorcum, symphonic poem for French horn and wind orchestra (first print)

28,00 

Felix Ceunen
(Heusden, 13 maart 1955)

Gorcum
Sinfonische Dichtung für Horn in F und sinfonisches Blasorchester
(2013)

Der Komponist und Dirigent Felix Ceunen studierte an den Königlichen Konservatorien von Antwerpen und Lüttich. Seine Ausbildung war umfassend, unter anderem wurde er mit dem Abschlussdiplom für Bass-Tuba ausgezeichnet. Als ausübender Musiker betätigte er sich jahrelang in verschiedenen Königlichen Musikkapellen der belgischen Armee. Heute spielt er eine wichtige Rolle in der Welt der Blasmusik, als Coach, Fachexperte und Mitglied von Jurys.

Auf dem Gebiet der Komposition ist Ceunen grossenteils Autodidakt, er nahm jedoch Teil an Meisterklassen der Komponisten Jan Van Landeghem (Königliches Konservatorium von Brüssel), Clarence Mak (Hong Kong Academy for Performing Arts) und Stefano Gervasoni (Conservatoire National Supérieur de Paris) teil. Er schrieb bisher ungefähr hundert Werke, hauptsächlich für Blasinstrumente, aber auch für Klavier, Orgel, Streicher, Blas- und Sinfonieorchester. Unter dem Pseudonym Phil Eastland komponiert er auch leichtere Musik.

Im Jahre 2007 machte Ceunen in Mirecourt (Frankreich) Bekanntschaft mit den modernen Spieltechniken der Violine, von denen seine Schreibart grundlegend beeinflusst wurde. Mit einem in dem neuen Idiom geschriebenen Werk für Violine, Akhlys, wurde er 2008 Finalist beim ISME-IVME 2nd International Composition Contest in Brüssel. Im Jahre 2009 schrieb er das Orchesterwerk Lucius Verenus & Titus Pollo, das am 13. März 2010 vom Orchester der University of Mary Washington von Fredericksburg (Virgina) aufgeführt wurde. Ebenfalls im Jahre 2010 wurde er in Antwerpen mit dem Kompositionspreis Jef Van Hoof ausgezeichnet, und zwar für Parcae für Violine solo. Die Jury, die ihm den Preis einstimmig zuerkannte, bestand aus den Komponisten Marc Verhaegen, Luc Van Hove und Wim Henderickx. Parcae wurde bereits in der Reihe The Flemish Music Collection veröffentlicht (Repertoire Explorer Nr. 554).

Aktuelle Werke sind unter anderem Cadenza e vivace für Solovioline (2011), das verschiedene Aufführungen im In- und Ausland erlebte, Gorcum für Horn und Harmonieorchester (2013), Nyali für Cello und Klavier, uraufgeführt auf dem Osmose Festival in Evere (2016) und Elogium für Harfe, das auf dem The Future Blend Project Concert in Warwick in Premiere ging.

Diese sinfonische Dichtung fußt auf der Geschichte der Märtyrer von Gorcum (Gorinchem), neunzehn niederländischen Katholiken, die am 9. Juli 1572 in Den Briel (Brielle) gehängt wurden. Ihren Tod als Märtyrer erlitten sie am Anfang des Achtzigjährigen Krieges, dem Aufstand der Niederlande gegen Spanien, der gleichzeitig ein Freiheits- und Religionskrieg war. Nachdem Den Briel in der Nacht vom 31. März auf den 1. April 1572 von den calvinistischen Geusen eingenommen worden war, verbreitete sich der Aufstand und es wurde der katholische Klerus immer mehr unter Druck gesetzt. Es wurden Klöster aufgehoben und Priester verfolgt. Auch in Gorcum wurde eine Gruppe von Geistlichen gefangen gesetzt und zwei Wochen lang gefoltert. Da sie ihrem Glauben nicht abschwören wollten, wurden sie schließlich am 9. Juli 1572 vor den Toren von Den Briel an den Balken einer Torfscheune aufgehängt. Die Namen aller neunzehn Opfer sind bekannt, und ihre Lebensläufe wurden aufgezeichnet, so dass sie in der Erinnerung fortleben konnten. Im Jahre 1675 wurden sie selig, 1867 selbst heilig gesprochen. Seitdem entwickelte Den Briel bei Gorcum sich zum Wallfahrtsort, der noch immer viel besucht wird, vor allem am 9. Juli.

Diese Geschichte bildet den roten Faden in der sinfonischen Dichtung für Horn und sinfonisches Blasorchester. Das Stück beginnt mit der „Inquisitio hereticae pravitatis“ (Untersuchung nach der Perversität der Ketzerei), danach „Pugnam ex adverso Alva“ (das Gefecht gegen Herzog Alba) und „Dux Domino Lumey“ (Willem Lumey, Anführer der Geusen). Ein „Lento dramatico“ leitet über zu „A Martyrum Gorcum“ (die Märtyrer von Gorcum). Dann findet die Hinrichtung statt –“Synopsis – Executio“. Der Epilog des Stückes trägt die Überschrift „1834 – Inquisitionem abolita est“ und verweist damit auf die Tatsache, dass die Inquisition erst 1834, unter der Regentschaft von Isabella II. abgeschafft wurde. Obwohl sie schon seit 1700 nicht mehr aktiv war, kam es erst nach dem Tod von Ferdinand II. (1833) zu einem Ende der spanischen Inquisition. Die definitive Abschaffung erfolgte 1834, unter der Regierung von Isabella II.

Gorcum wurde am 20. September 2013 erfolgreich uraufgeführt in The Endler Hall in Stellenbosch. Solistin war Sigrid Ceunen, Tochter des Komponisten, der das Werk auch gewidmet ist. Die Windworx Symphonic Band wurde von Rik Ghesquière dirigiert.

Spieldauer ca. 11 Minuten.

Jan Dewilde (Übersetzung Eva-Maria Kintzel / Michael Scheck)

Diese Partitur wurde herausgegeben in Zusammenarbeit mit dem Studienzentrum für Flämische Musik. Für das Aufführungsmaterial wenden Sie sich bitte an www.svm.be oder www.felixceunen.be.

 

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